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Mondsplitter

Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Sandwich und Erfrischungsgetränke oder Kaffee erhalten. Ich wünschte, wir könnten Ihnen warme Mahlzeiten servieren, aber wir haben einfach nicht die Mittel. Nicht für so viele Menschen.
    Sie haben ungefähr eine Stunde, ehe Ihr nächster Flug geht. Wir geben das bekannt. Sie sind die Gruppe Siebenvierzehn. Können Sie sich das merken?«
    »Verzeihen Sie«, unterbrach sie einer der Passagiere. »Sie setzen uns in eine weitere Maschine?«
    Mehrere Leute redeten jetzt auf einmal. Der Feldwebel hob eine Hand und wartete. Als wieder Ruhe herrschte, fuhr sie fort: »Tut mir leid, Leute. Tatsache ist, daß wir hier im Moment ein bißchen überbelegt sind. Wir bitten Sie um Kooperation. Und um Geduld. Wir bringen Sie so schnell wie möglich in ein permanentes Umsiedlungslager.«
    »Und wo ist das?« fragte eine der Frauen. »Wohin kommen wir?«
    Sie konsultierte ihr Klemmbrett. »Bismarck.«
    » Bismarck?« flüsterte Larry. »Wo liegt denn Bismarck?«
    » In North Dakota«, sagte Marilyn. Sie stand auf und ging zum Ausstieg. »Das ist vielleicht gar nicht so schlecht. Es liegt weit vom Meer entfernt.«

 
8.
     
     
Einstufen-Raumfähre Arlington, Passagierkabine, 14 Uhr 28
     
    Auf seiner überstürzten Flucht hatte der Mikrobus die Arlington überholt. Andrea bekam es gar nicht mit. Sie freute sich jedoch ein paar Stunden später sehr, endlich die glänzenden, gegenläufig rotierenden Ringsektionen von Skyport zu sehen. Wie praktisch jeder andere an Bord empfand sie es als Glücksfall, noch am Leben zu sein. Trotzdem war die allgemeine Stimmung düster. Der Tod von Freunden und Kollegen an Bord der zerstörten Maschine und die Sorge um Familienangehörige und Freunde zu Hause lasteten schwer auf den Fluggästen. Sie waren auch müde, verschwitzt, das Plastikessen leid und nach wie vor voller Angst. Es war schließlich keine Kleinigkeit, aus dem Fenster zu blicken und einen Felsbrocken, so groß wie eine Garage, vorbeipfeifen zu sehen. Trümmer konnten jetzt aus jeder Richtung kommen. Der Pilot erklärte, viel des vom Mond weggesprengten Materials wäre auf eine Umlaufbahn gegangen. Dort, so fügte er hinzu, blieb es wohl auf lange Zeit eine Gefahr für die Raumfahrt. Nicht ausgesprochen, aber angedeutet wurde für Andrea damit, daß vielleicht keine transatmosphärischen Flüge mehr stattfinden würden.
    Zu den Personen an Bord der vermißten Raumfähre gehörten mehrere enge Freunde, ein früherer Liebhaber, ihr Lieblingspartner im Bridge, die meisten Kollegen und Gott wußte wer sonst noch. Sie würde es feststellen, wenn sie erst ausgestiegen war und sich die Passagierliste ansehen konnte. Bislang sagte niemand irgendwas Offizielles.
    Die Maschine schob sich mit der Nase voran an ihren Liegeplatz. Die Schotte glitten vorbei, und Dampf strömte aus riesenhaften Anschlüssen. Hinter langen Sichtfenstern beugten sich Menschen über Konsolen und redeten in Mikrophone. Die Schotte wurden langsamer, und ein leichter Stoß erfolgte.
    »Hier spricht Kapitän Culver.« Der Pilot hörte sich an, als hätte er gerade einen Routineflug beendet. »Bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen, bis das Licht ausgeht.« Er legte eine Pause ein. »Wir freuen uns, daß wir Ihnen helfen konnten, und ich danke Ihnen für Ihre Kooperation auf einem schwierigen Flug.« Die Kabinenbeleuchtung blinkte. »Vertreter der Mondverkehrsbehörde erwarten Sie in der Ausstiegszone, um Ihre Fragen zu beantworten.«
    Eine Minute später ging die Warnlampe aus. Andrea löste den Gurt und sah zu, wie die übrigen Passagiere aufstanden.
    Ihr Name wurde abgehakt, als sie die Rampe hinunterging. Sie erhielt Kleidung, und man wies ihr eine Kabine zu. Sie fragte, ob es wohl möglich wäre, eine Passagierliste des vermißten Fluges einzusehen. »Tut mir leid«, antwortete eine Frau in einer smaragdgrünen MVB-Jacke. »Die Liste liegt noch nicht vor.« Dann wurde Andrea gefragt, ob sie sich okay fühlte und ob sie mit einem Berater sprechen wollte.
    Andrea lehnte ab und machte sich auf die Suche nach ihrem Zimmer. Es lag auf dem B-Deck in einer Zone, die normalerweise für Flugbesatzungen reserviert war. Es bot eine hinreißende Aussicht auf die Erde, die friedlich im Sonnenlicht lag und sich in Andreas Aussichtsfenster langsam von rechts nach links bewegte. Andrea betrachtete das Bild für etwa eine Minute und schöpfte Kraft daraus. Dann zog sie sich aus und schaltete die Schrubber ein. Zehn Minuten später fühlte sie sich wieder sauber und brach nackt auf dem

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