Mondsplitter

Titel: Mondsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt

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lagen, und zwei weitere ausgeschlossen. Drei Stellen hatten sie noch vor sich.
    Evelyn war steif und verschwitzt, fühlte sich aber gut. Sie hatte die verzweifeltste Krise ihres Lebens durchgemacht und dabei die ganze Zeit nur ein Zusatzgewicht abgegeben. Bis heute. Heute war sie mit Lee und Saber ausgestiegen, und sie hatten den Laserbohrer herumgezerrt, Löcher gebohrt, Proben entnommen, waren wieder eingestiegen und hatten gewartet, während Rachel das Schiff zu einer weiteren Nische in der Oberfläche des Felsens führte, wo sie ausstiegen und die ganze Prozedur wiederholten.
    Sie leisteten, was geleistet werden mußte, und waren dabei der Zeitplanung voraus.
    Sie wusch sich im Schrubber, zog wieder Bluse und Hose an und suchte die Kombüse auf, um rasch etwas zu essen. Mark Pinnacle blickte auf, als sie eintrat. »Gruß der Eroberin«, sagte er. »Wir haben einige tolle Videoaufnahmen von Ihnen und Lee am Traktor.«
    »Danke.« Sie öffnete den Kühlschrank und holte ein QuikPack hervor. Truthahnsandwich mit Preiselbeeren. »Bewahren Sie eine für mich auf, damit ich mir ein Bild über den Schreibtisch hängen kann.«
    Lee kam herein. »Da draußen haben wir einen echt großen Brocken«, sagte er. »Es macht kaum den Eindruck, als könnten sieben doppelte Raketentriebwerke ihm viel anhaben.«
    »Sieben ist, historisch gesehen, eine heilige Zahl«, sagte der Kaplan. »Sieben Sakramente, sieben Sünden wider den Heiligen Geist, Japans sieben Glücksgötter, die Sieben gegen Theben. Vielleicht ergänzen wir den Kanon.«
    »Wollen wir es hoffen«, sagte Evelyn.
    Der Kaplan aß gerade ein Stück Fleischkäse. Er schluckte es herunter, trank den letzten Schluck Apfelsaft aus einer Astronautenflasche und stand auf. »Muß wieder an die Arbeit«, sagte er mit selbstzufriedener Miene. »Nebenbei: Sie haben jemanden von der Mondbasis an die Funkvermittlung des Orbitallabors gesetzt.«
    »Wirklich?« fragte Evelyn. »Wen?«
    »Andrea Bellwether.«
    »Ich denke nicht, daß ich sie kenne«, sagte Evelyn.
    »Ist sie zufällig mit Frank Bellwether verwandt?« fragte Cochran.
    »Seine Tochter«, antwortete der Kaplan.
    »Falls wir über Omen reden«, sagte Cochran, »das ist kein gutes.«
    Frank Bellwether – der Pilot, der abgeprallt war. Der mit beschädigten Instrumenten und einer beschädigten Ranger angeflogen war und versucht hatte, in die Atmosphäre einzudringen – präzise in dem Winkel, mit dem man zwischen Abprallen und Verbrennen paßte. Und er prallte ab. Ohne jede Hoffnung auf Rettung.
    Man hatte in jüngster Zeit wieder über diesen Vorfall gesprochen und vorgeschlagen, die Ranger mit einem Raumschiff vom Typ der Lowell zu bergen. Nach wie vor war die Ranger auf ihrer einsamen Sonnenumlaufbahn auf den Radarschirmen der Welt zu sehen. Anscheinend bestand jedoch das allgemeine Einverständnis, daß man das Schiff besser dort ließ, wo es war. Evelyn teilte diese Ansicht.
    »Niemand spricht über Omen«, versetzte der Kaplan mit überraschender Schärfe. Untypisch für ihn. Evelyn fragte sich, ob er allmählich den Druck spürte.


Einstufen-Raumfähre Berlin, Flugdeck, Hartsfield-Wartungszentrum, 13 Uhr 43

    »Versuch es jetzt, Gruder.«
    Der Flugingenieur betrachtete den gelben Kasten, den man am Schott seines Schiffes montiert hatte, und drückte den schwarzen Schalter. Diesmal leuchtete die Lampe auf, Apparaturen unter dem Deck bewegten sich. Die Techniker, die auf dem Hangarboden zusammenstanden, von wo aus sie das Fahrwerk sehen konnten, stießen die Fäuste in die Luft und schüttelten sich gegenseitig die Hände. »Gut so, Gruder«, meldete sich Kathleen in seinem Kopfhörer. Kathleen stand unten bei den Technikern. »Es war ein loses Kabel. Wir setzen die Decksplatten wieder ein, probieren es noch mal und sollten dann startbereit sein.«
    Die Raumfähre lag auf einem Gestell, damit die Felsanker nicht den Hangarboden beschädigten.
    Gruder nickte seinem Captain zu.
    Willem beendete die Startvorbereitungen und blickte hinaus zu den Technikern. Eine von ihnen war eine phantastisch attraktive Blondine.
    »Wenn wir zurückkommen«, sagte Gruder, »sind wir Helden. Frauen wie die liegen uns dann zu Füßen. Sie stehen uns auf Anfrage zur Verfügung.« Er grinste, und der Kapitän grinste zurück. Es stimmte natürlich völlig.
    Die Bodencrews rollten drei Tieflader mit brauner Erde heran, schoben sie unter das Raumschiff und postierten jeden unter einem der drei Felshaken.
    Kathleen meldete sich bei