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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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ihm deswegen böse sein konnte?
    Ich war nur seine Angestellte. Mein Job war es, ihm zu helfen und ihn zu unterstützen. Niemand sonst würde das tun, also versuchte ich, meine Verärgerung und meinen Frust zu verdrängen und mich auf das zu konzentrieren, wofür ich bezahlt wurde – nämlich ihm das Leben zu erleichtern.
    Auf dem Platz vor dem Rathaus entdeckte ich eine freie Bank. Ich setzte mich hin und sah mir die Akten an. Monk stand unterdessen ein Stück neben mir und bewunderte nach wie vor seine Dienstmarke, die das Sonnenlicht reflektierte. Ich glaube, er konnte noch gar nicht so ganz glauben, dass sie echt war.
    Ich schlug die erste Personalakte auf, und ein gewisser Jack Wyatt starrte mich mit finsterer Miene an. Seine Augen waren ein wenig verkniffen, und die Lippen presste er fest zusammen, was so wirkte, als sei das Foto entstanden, während er eine Darmspiegelung über sich ergehen lassen musste.
    Wyatt war ein erfahrener Detective Anfang vierzig mit einer erstaunlich hohen Aufklärungsquote. Mindestens so erstaunlich war, wie viele überführte Täter durch ihn umgekommen waren. Sein brutales und unkonventionelles Auftreten hatte ihm im Department und auf der Straße den Spitznamen Mad Jack eingebracht. Laut seiner Akte setzte er einmal einer wilden Verfolgungsjagd ein Ende, indem er eine Handgranate in den Wagen des mutmaßlichen Serienmörders warf. (Eine Erklärung, wieso er überhaupt eine Handgranate bei sich getragen hatte, fand sich nirgends.)
    Erst nachdem sein brutales Auftreten und seine völlige Missachtung der Bürgerrechte zu einer Welle von Prozessen führten, in denen die Stadt jedes Mal unterlag, wurde ihm vor drei Jahren seine Dienstmarke abgenommen. Seitdem arbeitete er als sogenannter Sicherheitsberater in Krisengebieten wie Afghanistan und dem Irak.
    Netter Typ.
    Von Cynthia Chow gab es kein Foto in ihrer Personalakte, und sonderlich viele Angaben zu ihrer Person fanden sich auch nicht. Jemand hatte alle möglichen Namen, Daten, Orte und andere Angaben geschwärzt, da ihre Fälle nach wie vor der Geheimhaltung unterlagen. Chow hatte die meiste Zeit undercover gearbeitet und ein gefährliches Doppelleben geführt, bei dem schon der kleinste Fehler tödliche Folgen haben konnte.
    Um zu überleben, musste sie permanent jedem in ihrer Umgebung misstrauen, doch wie ich beim Weiterlesen feststellte, konnte sie damit keine Probleme gehabt haben. Sie war nämlich paranoid schizophren und glaubte, überall Verschwörungen wahrzunehmen und ständig beobachtet zu werden. Zumindest bei Letzterem hatte sie recht gehabt, denn ihre Vorgesetzten waren über ihr irrationales Verhalten zutiefst beunruhigt und behielten sie unentwegt im Auge. Zwar erzählten sie ihr, das gehöre zu den Fällen, an denen sie arbeitete, aber das war eine Lüge gewesen.
    Nach ihrem letzten Undercover-Einsatz musste sie sich einer Therapie unterziehen und wurde ins Morddezernat versetzt, doch ihre Paranoia steigerte sich nur noch mehr. Zu dem Zeitpunkt, als sie ihre Dienstmarke abgeben musste, behauptete sie, die Regierung belausche ihre Gedanken und Aliens versuchten sie zu schwängern.
    Was sie seit ihrer Entlassung machte, war in der Akte nicht vermerkt, aber so wie es aussah, wurde diese Information ebenfalls zurückgehalten.
    Frank Porters Akte bestand aus mehreren überquellenden Mappen, die alle mit dicken Gummibändern zusammengehalten wurden. Er hatte fünfundvierzig Jahre bei der Polizei gearbeitet, davon die letzten zwei Jahrzehnte im Morddezernat.
    In seiner Akte gab es von ihm zwei Fotos: ein verblichenes Schwarz-Weiß-Foto eines gut aussehenden jungen Officers mit kurz geschnittenen Haaren, das wohl bei seinem Abschluss der Polizeiakademie entstanden war. Und ein Farbfoto von einem Mann, der deutlich an Gewicht zugelegt hatte, dessen Gesicht tiefe Falten und große Tränensäcke aufwies und der eine breite, grelle Krawatte trug, die offensichtlich zu fest um den dicken Hals gebunden war.
    Über die Jahre hinweg hatte er für seine beständige und zuverlässige Polizeiarbeit beeindruckend viele Belobigungen erhalten, und vermutlich würde er immer noch einen Schreibtisch im Morddezernat haben, hätten nicht gesundheitliche Probleme und deutliche Anzeichen von Senilität ihn letzten Endes gezwungen, in den Ruhestand zu gehen.
    Ich schloss die Akte und ging noch einmal durch, was ich soeben herausgefunden hatte. Monks Team erstklassiger Detectives bestand aus einem Schläger, einer Schizophrenen und einem

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