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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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des Morddezernats«, erklärte der Bürgermeister.
    Verblüfft sah Monk erst das Tuch, dann mich an. »Mehr war nicht nötig? All die Jahre habe ich daran gearbeitet, wieder in den Polizeidienst zu kommen, und ich musste nur das Fenster sauber machen?«
    »Mr Monk«, sagte ich so leise, dass der Bürgermeister mich nicht verstehen konnte. »Er benutzt Sie nur. Er macht Sie zum Streikbrecher. Sie werden ein Nestbeschmutzer sein.«
    Monk wand sich vor Ekel. »Ein Nestbeschmutzer? Das klingt ja eklig.«
    »Das ist es auch«, erklärte ich ihm. »Sie sorgen dafür, dass die Stadtverwaltung besser dasteht, und Sie unterhöhlen die Versuche der Polizisten, auf einen besseren Vertrag zu drängen.«
    »Aber er bietet mir meine Dienstmarke an«, wandte Monk ein.
    »Er bietet Ihnen Stottlemeyers Job an«, korrigierte ich ihn.
    Monk drückte mir das benutzte Tuch in die Hand, dann wandte er sich zum Bürgermeister um. »Ich möchte den Job, aber nicht auf Kosten des Captains.«
    »Sie werden ihn nur vertreten, bis dieser Ausstand vorbei ist. Sie werden eine Handvoll Detectives unter sich haben, die man aus den verschiedensten Gründen vom Dienst suspendiert hat«, erklärte Smitrovich. »Wenn Sie gute Arbeit leisten, könnte aus diesem befristeten Engagement ein fester Posten in einer anderen Abteilung werden. Ich weiß, Sie wollen dem Captain den Rücken stärken, aber überlegen Sie, wie viele Verbrechen in der Zeit ungeklärt bleiben. Wollen Sie wirklich, dass irgendjemand die Gelegenheit nutzt zu morden und ungestraft davonzukommen?«
    Monk sah mich an. »Wie soll ich da Nein sagen?«
    »Sprechen Sie mir einfach nach«, entgegnete ich. » Nein. «
    Er dachte einen Moment lang darüber nach, dann wandte er sich abermals dem Bürgermeister zu. »Einverstanden.«

 
    4. Mr Monk übernimmt das Kommando
     
    Bevor wir das Büro verließen, drückte Bürgermeister Smitrovich Monk eine Dienstmarke und mir einen Stapel Personalakten der Detectives in die Hand, die für ihn arbeiten sollten. Ich war mehr als misstrauisch. Man hatte all diese Leute aus dem Dienst entlassen, also waren sie entweder korrupt, unfähig, Alkoholiker, Junkies, nicht ganz bei Verstand – oder alles zusammen.
    Die Frage war, wie sehr sich Monk auf sie verlassen und ob er ihnen überhaupt vertrauen konnte.
    Mit der Unterstützung der Cops, die sich noch nicht krankgemeldet hatten, konnte er jedenfalls nicht rechnen. Sie wussten genau, dass man ihnen im Falle eines Erfolges von Monk und seiner zusammengewürfelten Truppe die Gehälter und Sozialleistungen drastisch kürzen würde. Und die Cops, die nicht zum Dienst erschienen, würden Monks Verhalten als glatten Verrat ansehen – allen voran Stottlemeyer und Disher.
    Falls Monks Wiedereinstellung über die Dauer des Streiks hinaus Bestand haben sollte, dann würde keiner seiner Kollegen je vergessen, wie er seine Dienstmarke zurückbekommen hatte. Man würde ihn in diesem Department, zu dem er so gern wieder gehören wollte, wie einen Aussätzigen behandeln und ihn meiden, wo es nur ging.
    Monk schien meine Befürchtungen in keiner Weise zu teilen. Im Gegenteil. Er tanzte förmlich vor Freude, als wir das Gebäude verließen und auf die Civic Center Plaza zurückkehrten. Dabei hielt er seine goldene Dienstmarke vor sich, und es hätte mich nicht gewundert, wenn er auf einmal begonnen hätte zu singen.
    Ehrlich gesagt, ich war stinksauer auf ihn, und das nicht nur, weil er so unbekümmert über all die Probleme hinwegging, die ich auf ihn zukommen sah.
    Ich bin ein sehr liberal denkender Mensch, und auch wenn ich nicht hundertprozentig hinter den Krankmeldungen der Polizisten stand, hielt ich es für absolut richtig, die Gewerkschaften zu unterstützen.
    Per Definition war Monk kein Streikbrecher, da es ja keinen offiziellen Streik gab, doch Stottlemeyer, Disher und jeder andere Officer würde ihn als solchen ansehen.
    Gleichzeitig wusste ich aber auch, dass Monk in seinem Leben nur zwei Ziele kannte: Er wollte seine Dienstmarke zurückbekommen und den Mord an seiner Frau aufklären. Lange Zeit schien beides für ihn unerreichbar, und jetzt machte der Bürgermeister ihm das Angebot, wenigstens einen seiner Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Mir war klar, welche Bedeutung diese Dienstmarke für Monk hatte. Sie war ein Zeichen für ihn selbst und für die Welt, dass er nach jahrelangem Kampf endlich sein Leben wieder in den Griff bekam.
    Monk hatte recht. Wie sollte er Nein sagen? Und wer war ich, dass ich

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