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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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senilen alten Mann.
    Auf Monk warteten ganz erhebliche Probleme.
    »Sie sollten sich diese Akten ansehen«, sagte ich zu ihm.
    »Es gibt keinen Grund dafür«, erwiderte Monk.
    »Es gibt da ein paar Dinge, die Sie über diese Detectives wissen sollten.«
    »Ich weiß schon alles, was ich wissen muss. Sie waren alle Polizisten.«
    »Ich glaube, Sie verstehen nicht, was ich meine. Das sind alles Leute mit gravierenden persönlichen Problemen. Sie wurden gefeuert, weil sie ihre Arbeit nicht mehr erledigen konnten.«
    »So wie ich«, gab er zurück, warf einen letzten freudestrahlenden Blick auf seine Marke und steckte sie in die Innentasche seines Jacketts.
    Klar war er glücklich, aber der übermütige Gesichtsausdruck hatte sich ein wenig gelegt, und in seinen zu Boden gerichteten Augen entdeckte ich eine Spur von jener Traurigkeit, die er stets mit sich herumtrug. In diesem Moment wurde mir etwas klar: Auch wenn er keinen dieser Detectives kannte, verstand er sie und ihre Probleme vermutlich besser als jeder andere.
    Möglicherweise war er für sie genau der richtige Vorgesetzte.
     
     
    Das Morddezernat war fast leer und ungewöhnlich ruhig, als wir dort eintrafen. Ein paar uniformierte Polizisten nahmen eingehende Anrufe entgegen, aber mehr geschah nicht – wie in einem Buchhaltungsbüro zur Mittagspause.
    Im Vorbeigehen berührte er auf dem Weg zum Büro des Captains kurz alle Schreibtischlampen. Ich habe nie verstanden, warum er identische Objekte berühren und mitzählen musste, wenn mehrere von ihnen in einer Reihe standen – ob es nun Parkuhren oder Straßenlaternen waren. Vielleicht hatte das eine beruhigende Wirkung auf ihn. Oder es erzeugte die Illusion von Ordnung in einer chaotischen Welt.
    An der Tür zum Büro angekommen, blieb Monk stehen und betrachtete das Durcheinander – stapelweise Akten (von aktuellen und von alten Fällen), eine Sammlung Kaffeebecher (von denen einige als Stifthalter benutzt wurden), die Fotos (von Stottlemeyers Familie und Kollegen), Krimskrams (der Briefbeschwerer aus Acryl, darin eingeschlossen eine Kugel, die man aus der Schulter des Captains geholt hatte) und Mantel, Jacke, Hemd und Krawatte, die als Reserve an der Garderobe hingen.
    In den letzten Monaten hatte Stottlemeyer sein Büro mit noch mehr persönlichen Dingen vollgestellt, da dieser Raum nach dem Ende seiner Ehe für ihn ein neues Zuhause geworden war. Mich wunderte eigentlich nur, dass er hier nicht auch noch sein Bett aufgebaut hatte.
    »Hier kann ich nicht arbeiten«, erklärte Monk.
    Ich nickte verstehend. Es wäre eine gewaltige Aufgabe gewesen, den Raum nach Monks Vorstellungen umzuräumen. Vermutlich hätte das Monate gedauert, und alle verfügbaren Leute hätten rund um die Uhr daran arbeiten müssen. Vielleicht wäre es sogar erforderlich gewesen, das Haus abzureißen und neu zu errichten.
    »Ich bin mir sicher, dass wir hier Ordnung reinbringen«, sagte ich dennoch.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist das Büro des Captains.«
    »Sie sind jetzt der Captain.«
    Monk machte kehrt, durchquerte das Großraumbüro und ging den Gang entlang, der zu den Verhörräumen führte. Den ersten davon betrat er, ich folgte ihm.
    Das Zimmer war kahl, kalt und nur schwach beleuchtet. Die Wände waren genauso grau wie der Metallschreibtisch und die dazu passenden Metallstühle.
    »Das ist es«, sagte er.
    »Das ist was?«
    »Mein Büro.«
    »Finden Sie nicht, dass das ein bisschen steril ist?«
    Er lächelte. »Ja, das finde ich.«
    Eine junge Frau kam zu uns herein. »Entschuldigung, Captain Monk?«
    Ungläubig sah er auf. » Captain Monk?«
    »Sie sind doch Captain Monk, oder?«, fragte die Frau.
    »Ich weiß nicht so genau«, antwortete er.
    »Er ist es«, sagte ich und stellte mich ihr als seine Assistentin vor.
    »Ich bin Officer Susan Curtis«, erwiderte sie. »Ich bin vorübergehend zum Bürodienst ins Morddezernat versetzt worden.«
    »Wie ungewöhnlich, dass sie dafür eine Frau ausgesucht haben«, meinte ich.
    »Ja, eine richtige Überraschung«, sagte sie trübselig. »Ein echter Ansporn, dass ich mich nicht auch noch mit der Grippe anstecke.«
    Es war ein Moment, in dem wir beide uns ein wenig näherkamen – jedenfalls hoffte ich das. Schließlich konnten wir jeden Officer gebrauchen, der auf unserer Seite stand oder uns zumindest nicht dafür verabscheute, dass wir Nestbeschmutzer waren.
    »Kann ich Ihnen irgendwas bringen, Sir?«
    »Ich brauche einen spiralgebundenen Notizblock, fünfzig Blätter

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