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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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sich nicht zu sehr unter Druck«, gab ich zurück. »Einer Ihrer Detectives ist übrigens eingetroffen.«
    Monk erhob sich und zeigte auf die Schuhe. »Das da wird mich jeden wachen Moment verfolgen.«
    »Das glaube ich Ihnen«, gab ich zurück.
    »Und im Schlaf. Und in den Nanosekunden zwischen Wachsein und Schlafen«, fügte er an, während er mir aus dem Zimmer folgte.
    Im Großraumbüro ging er lächelnd geradewegs auf Porter und Sparrow zu. »Hallo, Frank. Ist lange her.«
    »Sie beide kennen sich?«, fragte ich.
    »Frank ist einer der besten Ermittler, die ich je kennengelernt habe«, erklärte Monk. »Er kann einen Schnipsel Papier bis zu dem Baum zurückverfolgen, aus dem er hergestellt wurde.«
    Ich hatte noch nie gehört, dass Monk einen Detective so sehr lobte – sich selbst natürlich ausgenommen. Und eine solche Metapher hatte ich ihn auch noch nie aussprechen hören.
    »Wirklich?«, erwiderte ich. »Bis zu dem jeweiligen Baum?«
    »Natürlich«, gab Monk zurück. »Warum würde ich sonst so etwas sagen?«
    »Ich dachte, das sei nur eine Redensart.«
    Monk sah mich an, als sei ich wahnsinnig geworden.
    »Seit drei Tagen bewegt sich in meinem Darm nichts mehr«, verkündete Porter plötzlich. »Ich brauche einen Einlauf.«
    »Jetzt?« Monks Stimme zitterte.
    »Wenn ich Verstopfung habe, kann ich nicht denken.«
    »Niemand hat gesagt, dass Sie denken sollen!« Monk sah mich an. »Haben Sie ihm gesagt, er soll denken?«
    Porter kniff ein wenig die Augen zusammen. »Ich erinnere mich an Sie. Sie waren der Bescheuerte, der immer meinen Schreibtisch aufgeräumt hat.«
    Monk lächelte. »Ja, das waren noch Zeiten.«
    »Er hat Angst vor Milch«, sagte Porter zu Sparrow.
    »Echt?« Einen Moment lang interessierte sie sich tatsächlich für etwas anderes als dafür, desinteressiert auszusehen. »Wieso?«
    »Eine Körperflüssigkeit kann man nicht trinken.« Beim bloßen Gedanken daran schauderte ihm. »Das ist unnatürlich.«
    »Das ist das Natürlichste der Welt«, widersprach ihm Sparrow. »Babys trinken Milch aus der Brust ihrer Mutter. Dafür sind Brüste doch da.«
    »Ich habe Julie gestillt«, warf ich ein.
    Monk wurde vor Verlegenheit rot und sah zur Seite.
    »Vielleicht wurden Sie ja auch gestillt, Mr Monk«, überlegte ich.
    »Unmöglich. Ich würde nicht mal meine eigenen Körperflüssigkeiten trinken. Warum sollte ich dann die einer anderen Person trinken?«
    »Brüste sind nicht nur zur Dekoration da«, meinte Sparrow. Die Kleine gefiel mir allmählich. Bis zu dem Moment, als sie ihr Hemd hochhob und Monk ihren Busen zeigte.
    Ich dachte, Monk würde laut schreien. Gleichzeitig sah ich, dass nicht nur ihre Ohren gepierct waren.
    Porter schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Wie lautet mein Auftrag?«
    Monk berichtete ihm vom Golden-Gate-Würger und bat ihn, die Kreditkartenzahlungen der Opfer auf Übereinstimmungen durchzusehen. Außerdem sollte Porter eine Tafel vorbereiten mit Fotos von den Tatorten und einem Plan, auf dem jeder einzelne Mord eingezeichnet war.
    »Mach ich gern«, meinte Porter. »Und Sie sind …?«
    »Adrian Monk.«
    »Ich kenne Sie«, sagte er und sah zu Sparrow. »Er hat Angst vor Milch.«
    Sparrow stieß einen Seufzer aus, der all ihrem Frust und ihrer Langeweile Ausdruck verleihen sollte. Er kam so angestrengt über ihre Lippen, dass ich fast erwartete, ihr würden ein paar Schweißperlen auf die Stirn treten.
    Officer Curtis kam zu uns und drückte Monk einen Zettel in die Hand. »Es gab einen Mord in Haight-Ashbury. Ein Detective wartet vor Ort auf Sie.«
    »Wer ist das Opfer?«, wollte Monk wissen.
    »Allegra Doucet, eine Astrologin«, antwortete Officer Curtis. »Man sollte meinen, dass sie das vorhersehen müsste.«

 
    5. Mr Monk und die Astrologin
     
    Seit Mitte der 1960er-Jahre galt Haight-Ashbury als Geburtsstätte der alternativen Gegenkultur, als Heimat der psychedelischen Drogen, der freien Liebe, der Blumenkinder und der Grateful Dead . Viel Aufwand wurde betrieben, um die Illusion aufrechtzuerhalten, dass sich seitdem nichts verändert hatte, obwohl Jerry Garcia nicht mehr lebt, der Vietnamkrieg vorbei ist und Mick Jagger bei Denny's längst Seniorenrabatt erhält.
    Das heutige Haight ist eine Art 60er-Jahre in kleinen Portionen zum Mitnehmen. Die Straße wird von Geschäften gesäumt, die alte Kleidung ebenso verkaufen wie Underground-Comics, Secondhand-Schallplatten, Räucherstäbchen und Kristalle. Es gibt sogar ein paar Headshops, die

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