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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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und eine exakt zweiundvierzigmal gewickelte Spirale. Die Blätter sollten weiß sein, mit vierunddreißig blauen Linien im Abstand von jeweils acht Millimetern. Außerdem benötige ich vier Büroklammern, zwei quadratische Radiergummis, eine Schreibtischlampe wie die, die draußen stehen, ein Telefon und zehn ungespitzte Bleistifte Typ zwei.«
    Officer Curtis ging nach draußen, und Monk sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick, während wir beide betreten schwiegen.
    »Und was mache ich nun?«, fragte er leise.
    »Sie sind der Cop, nicht ich.«
    »Geben Sie mir wenigstens einen Hinweis«, bat er mich.
    Seufzend erwiderte ich: »Sie könnten sich die Akte des Golden-Gate-Würgers bringen lassen, die Berichte aus der Gerichtsmedizin durchsehen und nachprüfen, wie weit Lieutenant Disher mit der Suche nach den Kreditkartenzahlungen der drei Frauen ist.«
    »Gute Idee«, sagte er. »Sie sollten sofort damit anfangen.«
    »Ich bin kein Cop«, stellte ich klar.
    »Ich kann Sie zu meinem Deputy machen.«
    »Nein, das können Sie nicht.«
    »Doch, das kann ich.«
    »Wir sind hier nicht im Wilden Westen, und Sie sind nicht der Sheriff, der einen Trupp Hilfssheriffs zusammenstellt.«
    »Vielleicht haben Sie ja vergessen, mit wem Sie es zu tun haben«, sagte Monk. »Ich bin Captain des Morddezernats im San Francisco Police Department.«
    »Dann benehmen Sie sich auch so«, gab ich zurück und verließ den Raum, wobei ich im Flur fast mit Frank Porter zusammengestoßen wäre.
    Der Detective im Ruhestand humpelte ins Büro, gefolgt von einer jungen Frau, die ihre Füße hinterherschleppte, als müsste sie mit ihrem knochigen Körper ein hundert Kilo schweres Paket tragen.
    Porter trug einen weiten Cardigan, ein kariertes Hemd, dazu eine Cordhose, in der sich Krümel festgesetzt hatten. Sein Kopf erinnerte mich an ein unbebautes Grundstück, kahl und ausgedörrt, hier und da ein paar Haarbüschel, die wie Unkraut wirkten. Speichel lief ihm über die dünne, aufgerissene Unterlippe wie Wasser, das über einen Erdwall strömte.
    »Frank Porter meldet sich zum Dienst.« Er streckte mir die Hand entgegen, auf der ich Altersflecken bemerkte.
    »Ich bin Natalie Teeger, Captain Monks Assistentin.« Ich schüttelte vorsichtig seine Hand, die so dürr war, dass es mir vorkam, als könnte ich jeden Knochen einzeln fühlen. »Ich bin nicht bei der Polizei.«
    »Ich eigentlich auch nicht mehr. Das ist übrigens meine Enkelin Sparrow«, sagte Porter. »Man könnte sagen, dass sie meine Assistentin ist. Sie passt auf mich auf.«
    Sparrow zuckte beiläufig mit den Schultern. »Immer noch besser, als bei McDonald's zu jobben.«
    »Gute Einstellung«, erwiderte ich.
    Sparrow war vielleicht neunzehn, höchstens zwanzig, trug zu viel Eyeliner, hatte in jedem Ohr mindestens ein Dutzend Piercings und gab sich jede erdenkliche Mühe, gelangweilt und unzufrieden zu wirken. Ich kannte diese Haltung. Als ich in ihrem Alter war, hatte ich sie perfekt drauf.
    Ich begab mich auf die Suche nach Monk, der nicht im Verhörraum saß. Schließlich fand ich ihn in der Asservatenkammer, wo er am Tisch saß und drei rechte Joggingschuhe ansah, die wohl von den ermordeten Frauen stammten. Jeder Schuh befand sich in einem Plastikbeutel, die er in einer vertikalen Linie auf dem Tisch angeordnet hatte.
    »Ich kann damit nicht leben«, sagte Monk.
    Zugegeben, drei unschuldige Frauen waren getötet worden, aber es war nicht das erste Mal, dass Monk mit Mord konfrontiert wurde. Mir war nicht klar, warum ihm diese drei Taten so zu schaffen machen sollten.
    »Was mit den Frauen geschah, ist wirklich schlimm«, pflichtete ich ihm bei. »Aber diese Fälle unterscheiden sich doch nicht so sehr von allen anderen, in denen Sie bislang ermittelt haben.«
    »Ich habe noch nie solche Bösartigkeit erlebt. Das ist ein Verbrechen an der Natur«, sagte er. »Genügte es denn nicht, sie zu töten? Musste er auch noch jeder von ihnen einen Schuh rauben? Er hat das ganze Universum aus dem Gleichgewicht gebracht.«
    »Indem er drei Schuhe mitnahm?«
    »Schuhe existieren immer paarweise, das ist ein Naturgesetz«, erklärte Monk. »Solange diese Schuhe nicht gefunden und der Mörder nicht gefasst worden sind, existiert das Leben nicht mehr in der Form, wie wir es kennen.«
    »Das heißt, Sie müssen nicht nur den Mörder ausfindig machen, sondern auch … das Gleichgewicht des Universums wiederherstellen?«
    »Das ist jetzt meine ungeheure Verantwortung.«
    »Na ja, wenigstens setzen Sie

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