Monk - 03
erscheinen.«
»Natürlich könnte ich den Leuten geben, was sie verlangen«, sagte der Bürgermeister und warf mir einen wütenden Blick zu, ehe er sich wieder Monk zuwandte. »Aber woher sollten wir dann das Geld nehmen, um die Lombard Street zu begradigen?«
Monk drehte den Kopf in meine Richtung. »Da hat er recht.«
»Nein, hat er nicht«, konterte ich. »Bei allem Respekt, Mr Smitrovich, aber diese Männer und Frauen riskieren ihr Leben für uns. Wir sind es ihnen schuldig, dass sie ein anständiges Gehalt bekommen und dass ihre Rente gesichert ist.«
»Und was soll ich den Kanalarbeitern, den Lehrern und den Feuerwehrleuten erzählen, die nicht in den Genuss dieser Vorteile kommen, Miss Teeger? Und was den Bürgern, die sich neue Schulen und saubere, sichere und gerade Straßen wünschen?«
Letzteres war auf Monk gemünzt, doch der nahm von ihm keine Notiz, sondern beugte sich mal nach links, mal nach rechts, damit er um den Mann herumschauen konnte.
Der Bürgermeister sah über die Schulter, weil er wissen wollte, was Monk ablenkte, aber er entdeckte nur die beiden Fensterputzer, die gerade den Schaum von der Scheibe wischten.
»Sie haben Mr Monk sicher nicht eingeladen, um ihm die Einstellung der Stadt zu den Unterhandlungen darzulegen«, sagte ich. »Sie wollen doch was von ihm.«
»Das ist richtig«, erwiderte Smitrovich und konzentrierte sich wieder auf Monk. »Ich brauche Ihre Hilfe bei der Aufklärung der Mordfälle in der Stadt.«
Monk war inzwischen damit beschäftigt, den Fensterputzern zuzuwinken. Sie winkten zurück, aber nach dem dritten Anlauf ignorierten sie ihn.
»Mr Monk arbeitet nur wegen seiner besonderen Beziehung zu Captain Stottlemeyer für die Polizei«, machte ich ihm klar. »Er wird nicht für einen anderen Detective arbeiten.«
Ich sah zu Monk, damit er meine Worte bestätigte, doch er fuchtelte in der Luft herum, bis die Fensterputzer begriffen, was er wollte, und das Fenster noch einmal reinigten.
»Er soll für keinen anderen Detective arbeiten«, gab der Bürgermeister zurück. »Die anderen Detectives sollen für ihn arbeiten.«
»Ich verstehe nicht«, sagte ich.
»Ich will ihn wieder einstellen«, erklärte Smitrovich, »und ihn zum Captain des Morddezernats befördern.«
»Soll das ein Witz sein?«, fragte ich. »Wenn ja, dann ist er sehr geschmacklos.«
»Es ist mein voller Ernst«, beteuerte er.
Unterdessen ging Monk zum Fenster und klopfte gegen das Glas. »Sie haben da eine Stelle übersehen.«
Die Fensterputzer konnten ihn aber nicht hören und zuckten nur mit den Schultern. Monk zeigte ihnen pantomimisch, dass sie die Stelle vor ihm noch einmal reinigen sollten, doch die beiden schüttelten den Kopf.
Ich sah wieder den Bürgermeister an. »Ich bin mir sogar ganz sicher, dass Sie scherzen.«
»Seine Aufklärungsquote ist besser als die von allen Detectives im Morddezernat zusammengenommen, und das für einen Bruchteil der Kosten. Mit Monk als Chef könnte die Abteilung mindestens so gut wie bisher arbeiten, vielleicht sogar noch effektiver, aber es wäre höchstens halb so viel Personal nötig. Außerdem glaube ich, dass er das kann.«
»Meinen Sie den gleichen Adrian Monk wie ich?«, fragte ich. »Sehen Sie doch nur mal hin.«
Monk stand da und schüttelte den Kopf, während er wieder auf die Stelle zeigte, die die Fensterputzer gerade sauber gemacht hatten. Die Männer machten sich auf den Weg zur nächsten Etage, woraufhin Monk wütend gegen die Scheibe schlug. »Kommen Sie zurück!«, brüllte er ihnen hinterher.
Der Bürgermeister lächelte. »Ich sehe einen Mann mit einem unglaublichen Blick fürs Detail, der so lange an einer Aufgabe dranbleibt, bis sie erledigt ist.«
Monk drehte sich zu mir um, und ich hoffte, er würde jetzt endlich was zu diesem albernen Angebot sagen.
»Ich brauche ein Tuch«, erklärte er.
»Entschuldigen Sie uns einen Moment«, sagte ich zum Bürgermeister und ging zu Monk, um ihm sein Tuch zu geben. »Haben Sie dem Bürgermeister zugehört?«
Er öffnete die Verpackung, zog das Tuch heraus und begann, über das Glas zu wischen.
»Was machen Sie da?«, wollte ich wissen.
Er betrachtete das Tuch, dann schüttelte er den Kopf. »Wie dumm von mir. Die Scheibe war von innen schmutzig.« Monk drehte sich zum Bürgermeister um und zeigte ihm das Tuch. »Die Krise ist bewältigt, Sie können sich jetzt wieder entspannen.«
»Dann nehmen Sie den Job an?«, fragte Smitrovich.
»Welchen Job?«, erwiderte Monk.
»Captain
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