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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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arbeiten Sie wirklich ?«, fragte Chow mich.
    »Netter Hut«, gab ich zurück.
    »Etwas grobschlächtig, aber er blockiert das Signal.« Sie lächelte mich an. »Und das muss Sie und Ihre Hintermänner doch vor Wut verrückt machen, nicht wahr?«
    Monk sah ungläubig in meine Richtung, ohne mich direkt anzuschauen. Dass ich Brüste hatte, wusste er also immer noch. »Ist sie ein Detective?«
    »Sie wollten doch die Akten nicht lesen«, antwortete ich.
    »Welche Akten?«, wollte Chow wissen.
    Der Typ neben ihr konnte gar nicht schnell genug tippen.
    »Wer ist denn Ihr Freund da?«, fragte ich.
    Der Mann hielt inne. »Oh, tut mir leid. Ich hätte mich vorstellen sollen, aber ich wollte den natürlichen Verlauf dieser Begegnung nicht unterbrechen. Ich bin Jasper Perry, Cindys Pfleger aus der Psychiatrie.«
    »Sie können mit dem Theater aufhören«, meinte Chow. »Ich weiß, dass Sie beide für die arbeiten.«
    »Die?«, wiederholte Monk.
    »Die Außerirdischen, die die Schattenregierung übernommen haben«, sagte sie, was Monk mit einem verständnislosen Blick kommentierte. »Diejenigen, die das CIA -Programm Operation Artichoke entwickelt haben, um die Massen mit Fast Food zu kontrollieren, indem sie es mit Drogen versetzen, die es ihnen erlauben, unsere Gedanken zu überwachen. Diejenigen, die unterbewusste Botschaften im Fernsehen ausstrahlen. Diejenigen, die Befehle von den Satelliten im Erdorbit an die Mikrochips senden, die man uns ins Gehirn eingesetzt hat.«
    »Ach so«, meinte Monk. »Die meinen Sie.«
    »Die wollten mich nicht in den Polizeidienst zurückkehren lassen, wenn ich nicht damit einverstanden gewesen wäre, dass ihr Spion hier mich unter Drogen setzt und mich rund um die Uhr beobachtet.«
    »Eines würde mich interessieren«, sagte Monk. »Als Sie Ihre Marke bekamen, hat man Ihnen da auch Ihre Dienstwaffe zurückgegeben?«
    »Natürlich«, erwiderte sie. »Ihnen nicht?«
    »Nein.«
    »Wundert mich nicht«, kommentierte Chow. »Man erzählt sich schließlich, dass Sie nicht ganz dicht sind.«
    Ich wandte mich zu Jasper um, der mit den Daumen die Tastatur seines PDA traktierte. »Wem schicken Sie denn Ihre E-Mails?«
    »Ich schicke mir selbst Notizen.«
    »Was denn für Notizen?«
    »Über mich«, warf Chow ein. »Er lässt seine Vorgesetzten alles wissen, was ich denke, sage und mache.«
    »Eigentlich schreibe ich an meiner Doktorarbeit über die Gemeinsamkeiten bestimmter Aspekte komplexer, wiederkehrender Wahnvorstellungen bezüglich angeblicher Verschwörungen, die unter paranoid Schizophrenen ein fast schon Jung'sches, gemeinsames Unterbewusstsein bilden, ohne Rücksicht auf Sprache, Rasse, Geschlecht oder ethnische Herkunft. Dieses Unterbewusstsein – das ist das wirklich Überraschende – bezieht mythologische Ikonografie ein, und zwar aus …«
    »Wo ist die Tote?«, unterbrach Monk ihn.
    »Drinnen«, antwortete Chow.
    Monk betrat das Haus, wir anderen folgten ihm. Jasper schien sich ein wenig verletzt zu fühlen, weil wir so schnell das Interesse am Thema seiner Doktorarbeit verloren hatten, auch wenn ich noch immer nicht wusste, was eigentlich das Thema war.
    Der vordere Raum in Doucets Haus war ihrem Beruf gewidmet, aber es gab nichts von den üblichen Accessoires zu sehen, die man bei einer Astrologin erwarten sollte – weder Kristallkugeln noch Tarotkarten, weder Perlenvorhänge noch Räucherkerzen. Es hätte sich ebenso gut um das Büro einer Psychiaterin, Anwältin oder Steuerberaterin handeln können. Zwei Ledersessel standen an einem weißen Holztisch, darauf eine Tastatur und ein Flachbildmonitor. Auf dem Bildschirm war ein Kreis zu sehen, der mit bunten Zahlen, kreuz und quer verlaufenden Linien und seltsamen Symbolen übersät war.
    Doucet lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Fußboden, das lange schwarze Haar war um ihren Kopf ausgebreitet und klebte im getrockneten Blut fest.
    Als Officer Curtis gesagt hatte, dass das Opfer eine Astrologin sei, stellte ich mir automatisch eine alte runzlige Frau mit Warzen im Gesicht und einem zahnlosen Grinsen vor. Doucet hingegen hätte durchaus als Model durchgehen können. Die Haut war straff und gebräunt, sie hatte eine schlanke Figur und trug eine makellose Kombination von Prada , bei der der Rock allerdings für eine Geschäftsfrau ein bisschen zu kurz geraten war.
    Monk ging um den Tisch herum, drehte den Kopf mal in die eine, mal in die andere Richtung, hielt die Hände vor sich ausgestreckt, als wolle er einen Ausschnitt

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