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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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und hatte seine Beobachtung geschildert. »Oder reden Sie hier etwa wieder von seinen Erdbeeren?«
    »Gruber ist Anfang dreißig, aber er sagte, das Kennzeichen habe ihn an das Geburtsdatum seiner Mutter erinnert, nämlich Mai 1967. Das würde bedeuten, dass sie etwa zehn Jahre alt war, als sie ihn zur Welt brachte.«
    Okay, da hatte Monk recht. Aus irgendeinem Grund war Gruber nicht ganz ehrlich, was einzelne Fakten anging. Aber es war nicht zu leugnen, dass seine Aussage die Lösung des Falls einleitete.
    »Was macht es schon aus, wieso sich Gruber das Kennzeichen gemerkt hat? Herrin ist der Mörder, und der sitzt hinter Schloss und Riegel«, sagte ich. »Und alle Joggingschuhpaare sind auch wieder vereint. Das Gleichgewicht des Universums ist wiederhergestellt.«
    »Bis auf eine Sache«, wandte Monk ein. »Er hat gelogen.«
     
     
    Die Pressekonferenz fand am Abend im Rundbau des Rathauses auf dem breiten Absatz der prachtvollen Marmortreppe statt, umstellt von kunstvoll verzierten Kalksteinsäulen aus Colorado, darauf Skulpturen mit Bärenklaublättern und dekorativen Schriftrollen.
    Der Rundbau war so geschickt beleuchtet, dass durch das Licht die eleganten Balkone ebenso hervorgehoben wurden wie die Figuren aus der griechischen Mythologie an den Wänden. Die komplexen Muster im Boden aus rosafarbenem Tennessee-Marmor schienen durch dieses Licht förmlich zu leuchten.
    Bürgermeister Barry Smitrovich stand ein Stück hinter dem Podium, flankiert von Bertrum Gruber auf der einen und Monk auf der anderen Seite. Gruber trug einen nagelneuen Anzug von der Stange und zupfte nervös an seinem Ziegenbärtchen. Monk ging unterdessen die Notizen auf seinen Karteikarten durch.
    Ich stand hinter Monk, zusammen mit ein paar Assistenten des Bürgermeisters, die einen riesigen Scheck in Höhe von 250.000 Dollar hochhielten, der auf den Namen Bertrum Gruber ausgestellt war.
    Nur ein halbes Dutzend Reporter, zwei Fotografen und vier Kameraleute waren anwesend, doch es zählte längst nicht mehr, wie viele Berichterstatter zu einer Pressekonferenz kamen. Wichtig war nur, wie viele Leute sich die Liveübertragung, die Podcasts und die Webcasts ansahen. Selbst ein einzelner Reporter mit Videokamera, Laptop und Breitbandverbindung ins Internet hätte genügt, um Millionen Menschen in aller Welt zu erreichen.
    Bürgermeister Smitrovich trat ans Podium und lächelte ins Publikum, auch wenn nur ein paar Leute dastanden.
    »Ich freue mich, Ihnen verkünden zu können, dass der Golden-Gate-Würger gefasst wurde und die Frauen dieser großartigen Stadt sich auf unseren Straßen wieder sicher fühlen können«, sagte Smitrovich. »Die Festnahme dieses Individuums ist die direkte Folge einer engen Zusammenarbeit zwischen den Gesetzeshütern und der Gemeinschaft, die alle auf ein Ziel hingearbeitet haben.«
    »Was können Sie uns über den Verdächtigen sagen?«, rief einer der Reporter.
    »Sein Name ist Charlie Herrin, aber mehr kann ich Ihnen derzeit noch nicht sagen«, erwiderte Smitrovich. »Was ich Ihnen jedoch sagen kann, ist, dass er immer noch auf freiem Fuß wäre, hätte sich nicht ein Zeuge bei der Polizei gemeldet und eine wichtige Information mitgeteilt. Es ist mir eine große Freude, diesen Mut zu honorieren und Bertrum Gruber die Belohnung in Höhe von zweihundertfünfzigtausend Dollar zu überreichen.«
    Er gab Gruber ein Zeichen, damit er nach vorn kam, und die beiden Assistenten überreichten ihm den riesigen Scheck.
    »Es ist mir eine Ehre, Ihnen diesen Scheck über zweihundertfünfzigtausend Dollar zu übergeben und damit Ihre Wachsamkeit, Ihren Mut und Ihre Selbstlosigkeit zu belohnen.« Smitrovich schüttelte Grubers Hand.
    Noch ein paar solche Worte, und ich hätte eine Kotztüte benötigt.
    »Ich habe nur meine Pflicht als Bürger von San Francisco getan«, erwiderte Gruber. »Das wäre auch ohne den Scheck selbstverständlich gewesen.«
    »Oh, dann werden Sie das Geld der Stadt spenden?«, scherzte der Bürgermeister.
    »Glaube ich kaum, Barry«, konterte Gruber.
    Die Anwesenden lachten lautstark und damit laut genug, dass nur in Smitrovichs unmittelbarer Nähe dessen todernste Antwort zu hören war: »Für Sie bitte immer noch Herr Bürgermeister.«
    Einen Moment lang posierten die beiden für die Kameras und reichten sich vor dem Scheck die Hand, dann kehrte Smitrovich zum Podium zurück.
    Gruber zwinkerte mir zu, aber ich sah sofort weg. Glaubte er wirklich, ich würde ihm zu Füßen liegen, nur weil er jetzt

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