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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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sagte Wyatt. »Jedenfalls bis heute. Ich werde wohl zum Weichling.«
    »Niemand, der noch ganz bei Verstand ist, würde so etwas machen«, entrüstete sich Monk.
    »Es ist schon ganz hilfreich, ein bisschen verrückt zu sein. Dadurch ist man den anderen immer einen Schritt voraus«, meinte Wyatt. »Gerade Sie sollten das doch verstehen.«
    Dann zwinkerte er Monk zu, grinste zynisch und verließ die Wohnung.

 
    15. Mr Monk und die Pressekonferenz
     
    Charlie Herrin hatte man in einer Zelle untergebracht und ihm sein Recht zu schweigen zugestanden. Wyatt war zwar der Ansicht, er könnte Herrin zum Reden bringen, doch Monk war klug genug, auf dieses Angebot nicht einzugehen.
    Vom Labor kam bald die Bestätigung, dass sich die Schuhe der drei ermordeten Frauen in Herrins umfangreicher Schuhsammlung befanden. Man fand auch die rote Erde aus dem McKinley Park, außerdem forensische Hinweise im Ford Taurus, die mit den anderen Morden übereinstimmten und ihn unwiderruflich damit in Verbindung brachten.
    Obwohl die Polizei Dutzende von linken Schuhen aus Herrins Apartment holte, glaubte Monk nicht, dass sie Souvenirs von weiteren Morden waren, die der Mann begangen haben könnte. Monk war der Ansicht, dass Herrin schon seit Jahren linke Frauenschuhe gestohlen hatte und erst in letzter Zeit zum Morden übergegangen war. Dennoch bat er Frank Porter, sich mit Herrins Vergangenheit zu beschäftigen und bei der Polizei in den Städten nachzufragen, in denen er zuvor gelebt hatte.
    Unabhängig davon, was diese weiteren Ermittlungen ergeben würden, stand eine Sache fest: Der Fall des Golden-Gate-Würgers war abgeschlossen.
    Nur wenige Minuten nach Herrins Festnahme rief Bürgermeister Smitrovich an, um Monk zu gratulieren und für den Abend eine Pressekonferenz anzuberaumen.
    »Wie hat der Bürgermeister so schnell davon erfahren?«, fragte ich Monk, doch es war Cindy Chow, die sofort antwortete.
    »Er hat überall seine Spione«, sagte sie.
    So ungern ich das auch zugab: Sie hatte vermutlich damit recht. Wie anders sollte sich das erklären lassen?
    Aber wenn schon der Bürgermeister uns ausspionierte, wer beobachtete und belauschte uns wohl sonst noch alles? Ich versuchte, nicht zu intensiv darüber nachzudenken, sonst würde das Ganze noch völlig außer Kontrolle geraten. Und dann würde ich vielleicht auch Alufolie um meinen Kopf anstatt um meine Essensreste wickeln.
    Jasper wollte unbedingt mit Charlie Herrin reden und sich mit dessen Fußfetischismus beschäftigen, doch Monk ließ das nicht zu. Der Bezirksstaatsanwalt übernahm den Fall, und der brachte seine eigenen Experten mit.
    »Ich hätte bestimmt eine herausragende These über den Typen schreiben können«, beklagte sich Jasper.
    »Ich dachte, Sie interessieren sich mehr für das fast schon Jung'sche, gemeinsame Unterbewusstsein unter paranoid Schizophrenen«, sagte ich zu ihm.
    »Was glauben Sie, womit ich mehr Wirkung erzielen könnte? Mit einer Studie über paranoid Schizophrene? Oder mit einer forensisch-psychiatrischen Analyse eines psychopathischen Mörders, der ein Fußfetischist ist und Frauen umbringt, um deren linken Joggingschuh zu sammeln? Was würden Sie eher lesen wollen?«
    In dem Punkt musste ich ihm recht geben.
    Die nächsten Stunden verbrachte Monk damit, Notizen für die Pressekonferenz auf Karteikarten zu schreiben, dann übte er vor mir, indem er direkt von den Karten ablas.
    Nachdem er sich vorgestellt hatte, dankte er jedem seiner Detectives namentlich für dessen Einsatz und harte Arbeit, anschließend drängte er die Stadt, mit der Polizei zu einer Einigung zu kommen und den Officers Respekt zu bekunden, indem sie angemessen entlohnt und versorgt wurden. Immerhin arbeiteten sie alle unermüdlich zum Wohl der Gemeinschaft.
    »Das ist eine großartige Ansprache, Mr Monk«, sagte ich. »Aber wollen Sie nicht auch Bertrum Gruber dafür danken, dass er den entscheidenden Hinweis geliefert hat?«
    »Nein.«
    »Okay, ich mag ihn auch nicht, aber Sie müssen doch zugeben, dass es ohne ihn heute nicht zur Festnahme gekommen wäre.«
    »Er hat gelogen«, sagte Monk.
    »Ist Charlie Herrin nicht der Würger?«
    »Doch, das ist er.«
    »Und war es das von Gruber genannte Kennzeichen, das uns auf Herrins Spur brachte?«
    »Ja«, bestätigte Monk.
    »Glauben Sie, Gruber hat etwas mit den Morden zu tun?«
    »Nein«, sagte er.
    »Und wieso hat er dann gelogen?« Es gefiel mir gar nicht, den Typen zu verteidigen, aber er war nun mal zur Polizei gekommen

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