Monk - 03
stand.
»Sie werden mir dafür noch dankbar sein«, sagte Monk.
»Und Sie werden mir dafür die Rechnung bezahlen«, gab ich zurück.
16. Mr Monk und die Verschwörungstheorie
Der Abschleppwagen brachte meinen Jeep zu einer Tankstelle, wo ich vier völlig überteuerte Reifen aufziehen ließ. Monk durfte dafür bezahlen. Er setzte sich dagegen allerdings nicht allzu sehr zur Wehr, weil ich ihm erklärte, dass er ja nicht die Reifen kaufen, sondern für das seltene Privileg bezahlen würde, dem Monteur beim Auswuchten und beim korrekten Platzieren der Ausgleichsgewichte an den Felgen helfen zu dürfen.
Danach fuhr ich Monk nach Hause in die Pine Street. Stottlemeyer saß in seinem Crown Victoria , rauchte eine Zigarre und wartete bereits auf Monk.
Eine seltsame Sache ist mir bei Cops aufgefallen: Sie fahren im Dienst den ganzen Tag in ihrem schwarz-weiß lackierten Crown Victoria durch die Gegend und fühlen sich darin anscheinend so wohl, dass sie selbst im Privatleben keinen anderen Wagen fahren möchten. Ich denke, sie wollen auch nach Feierabend immer noch Cop sein – was übrigens erklären könnte, warum die Scheidungsrate bei Polizisten so hoch ist.
Monk stieg aus, ich kurbelte das Fenster hinunter und lächelte Stottlemeyer an. »Ich dachte, Sie hätten Angst, mit Monk gesehen zu werden.«
»Ich dachte mir, das Risiko ist es wert«, gab Stottlemeyer zurück und warf den Zigarrenstummel weg. Monk bückte sich und hob ihn sofort auf.
»Sie haben da was fallen lassen«, sagte Monk.
Stottlemeyer nahm ihm den Stummel wieder ab. »Danke, Captain .«
»Sind Sie wütend auf mich, weil ich den Golden-Gate-Würger festgenommen habe?«, fragte er.
»Nein, Monk, das bin ich nicht. Das war eine gute Sache. Aber mussten Sie unbedingt an dieser Pressekonferenz teilnehmen?«
»Der Bürgermeister hatte mich darum gebeten.«
»Sie hätten ablehnen können.«
»Er ist mein Boss.«
»Er benutzt sie, um unsere Verhandlungsposition zu schwächen und die Öffentlichkeit gegen uns aufzubringen. Es ist eine Sache, dass Sie für ihn arbeiten. Das könnte ich den anderen Cops gegenüber noch erklären, zumindest denen, die Sie kennen. Aber wenn Sie dastehen und zuhören, wie er uns schlechtredet, dann ist das Verrat.«
»Haben Sie gemerkt, dass sein Pult gewackelt hat?«
»Ja, das habe ich gemerkt.«
Monk grinste. »Er stand da vor Millionen von Zuschauern mit einem wackelnden Pult. Es war politischer Selbstmord. Als ich dran war, hätte ich es so stehen lassen können.«
»Nein, das hätten Sie nicht«, sagte Stottlemeyer.
»Aber ich habe es behoben. Ich habe ihm einen schweren Schlag zugefügt. Es war ein geschickter politischer Schachzug, der ihn in die Knie gezwungen hat. Jetzt ist er verwundbar, jetzt können Sie ihn attackieren.«
Stottlemeyer atmete tief ein und langsam wieder aus. Er wusste, er würde Monk nicht dazu bringen, die Situation aus einer anderen als seiner Perspektive zu betrachten. »Ich bitte Sie um den persönlichen Gefallen, sich nicht öffentlich auf die Seite des Bürgermeisters oder des Police Commissioners zu stellen. Wenn Sie während unseres Arbeitskampfes schon weiter für das Department arbeiten werden, dann halten Sie sich dabei wenigstens im Hintergrund. Meiden Sie die Öffentlichkeit.«
»Okay, aber ich finde, das ist, als würden Sie einen großartigen Quarterback bitten, nicht … nicht …« Monk kam ins Straucheln. Da er nichts über Football wusste, war es für ihn praktisch unmöglich, den Vergleich zu Ende zu führen. »… kein großartiger Quarterback zu sein.«
»Mit dem Risiko kann ich leben«, sagte Stottlemeyer.
Monk nickte, wünschte uns beiden eine gute Nacht und ging dann ins Haus. Stottlemeyer wandte sich zu mir um. »Von Ihnen hätte ich mehr erwartet, Natalie.«
»Wie soll ich denn das verstehen?«, fragte ich.
»Es ist Ihr Job, auf ihn aufzupassen.«
»Das mache ich auch«, gab ich zurück und merkte, wie Verärgerung in mir aufstieg. »Ich passe auf ihn auf und sehe, wie mein Arbeitgeber und Freund es genießt, dass sein Traum wahr geworden ist. Er hat seine Dienstmarke zurück.«
»Aber um welchen Preis?«
»Das ist nicht mein Problem.« Ich wusste allerdings, dass das so nicht stimmte. Ein Satz neuer Reifen war der Beweis dafür. Davon musste Stottlemeyer jedoch nichts erfahren.
»Manchmal müssen wir unsere Träume zurückstellen, weil das Wohl der anderen schwerer wiegt.«
Bitte nicht , dachte ich.
»Ich finde, Mr Monk hat in seinem
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