Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
Vom Netzwerk:
Stapel zurück, stieß die Karten zusammen, dann ging er um das Pult herum, zog die Karte hervor, faltete sie auseinander, bis er den Text vorlesen konnte: »… und ich möchte gern den Detectives danken, die …«
    Dann faltete er die Karte erneut und schob sie zurück unter das Pult. In diesem Moment riss dem Bürgermeister der Geduldsfaden. Wenn ich mich nicht täuschte, war sogar ein leiser, gequälter Aufschrei über seine Lippen gekommen.
    Smitrovich stürmte ans Pult und griff nach dem Mikrofon.
    »Vielen Dank, Captain«, sagte er. »Wir wollen Sie nicht länger von der hervorragenden Arbeit abhalten, die Sie leisten.«
    Wortlos stellte sich Monk zu mir.
    Der Bürgermeister redete noch ein paar Minuten weiter, aber ich bekam davon kaum etwas mit, da ich erst langsam aus dem von Monk ausgelösten Koma erwachen musste. Als Smitrovich geendet hatte, wurden er und Gruber von den Reportern mit Fragen bombardiert, was Monk und mir die Gelegenheit gab, unbemerkt die Pressekonferenz zu verlassen.
    »Ich glaube, ich habe ein deutliches Zeichen gesetzt«, sagte Monk zu mir, als wir das Rathaus verlassen hatten und über den Parkplatz zu meinem Wagen gingen. Ein eisiger Wind schlug uns entgegen.
    »Sie haben doch nur Ihren Namen gesagt.«
    »Als der Bürgermeister redete, war das Pult schief, und es wackelte«, erklärte er. »Er sah wie ein Trottel aus. Aber ich trat nach vorn und behob selbstbewusst den Defekt. Ich glaube, das war ein deutliches Zeichen an die Bevölkerung.«
    »Ganz sicher, Mr Monk.«
    Wir näherten uns dem Wachhäuschen auf dem Parkplatz. Der Polizist, der drinnen saß, sah sich auf einem kleinen Fernseher die Übertragung der Pressekonferenz an und warf uns einen giftigen Blick zu, als wir an ihm vorbeigingen.
    »Wie wird der Bürgermeister nur mit dieser peinlichen Situation zurechtkommen?«, fragte sich Monk.
    »Es könnte ihn die Wiederwahl kosten«, meinte ich.
    »Meine Stimme bekommt er nicht«, sagte er entschieden. »Wenn er nicht mal verhindern kann, dass sein Pult wackelt, wie will er dann eine Stadt führen?«
    Noch bevor wir meinen Wagen erreicht hatten, erkannte ich, dass etwas nicht stimmte. Mein Jeep hatte drei platte Reifen.
    Monk war starr vor Schreck, ich kochte vor Wut.
    »Wie kann so etwas auf einem Parkplatz passieren, der rund um die Uhr von der Polizei bewacht wird?«, wunderte er sich.
    »Ich würde sagen, einige Leute haben Ihr deutliches Zeichen nicht verstanden.«
    Ich warf dem Cop an der Ausfahrt einen zornigen Blick zu, woraufhin er mich spöttisch angrinste und wieder in seinem Verschlag verschwand.
    Monk kniete sich neben den Wagen und begutachtete den einzigen unversehrten Reifen. »Haben Sie ein Taschenmesser?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Vielleicht könnten Sie ja den Officer fragen, ob er ein Messer hat.«
    »Natürlich hat er eins«, gab ich zurück. »Er hat mir ja sehr wahrscheinlich die Reifen zerstochen.«
    »Könnten Sie ihn fragen, ob wir es uns ausleihen dürfen?«
    »Mr Monk, ich werde nicht den Mann, der meine Reifen aufgeschlitzt hat, auch noch bitten, mir das Messer auszuleihen, mit dem er das gemacht hat.« Ich sah ihn an. »Was wollen Sie überhaupt mit einem Messer?«
    »Der Täter hat einen Reifen übersehen«, sagte Monk.
    »Sie wollen einen intakten Reifen aufschlitzen, nur damit er zu den anderen passt?«
    »Ein Auto hat vier Reifen« erwiderte er. »Es sind nur drei aufgeschlitzt.«
    »Mir doch egal.«
    »Zeigen Sie etwas Sportsgeist«, bettelte er mich an.
    »Nein«, gab ich nachdrücklich zurück.
    Monk ließ seine Schultern kreisen. »Sehen Sie sich diesen Reifen doch mal etwas genauer an. Das Profil ist fast abgefahren. Wenn Sie drei neue Reifen kaufen, werden sie nicht zu diesem passen.«
    »Ich werde es überleben.«
    »Vielleicht nicht«, sagte er. »So abgefahren, wie dieser Reifen ist, kann er jeden Moment platzen. Denken Sie an Ihre Sicherheit, und denken Sie an Julie. Sie brauchen wirklich vier neue Reifen, die alle das gleiche Profil haben.«
    Damit hatte er gewonnen. Ich warf ihm meinen Schlüsselbund zu, aber Monk duckte sich. »So können Sie jemandem ein Auge ausstechen!«
    »Ach ja?«, fauchte ich ihn an und suchte in der Handtasche nach meinem Handy.
    Er hob den Bund auf und drückte einen der Schlüssel ins Ventil, damit die Luft aus dem Reifen entweichen konnte.
    Ich rief unterdessen den Abschleppdienst an. Monk seufzte zufrieden, als der Reifen immer mehr Luft verlor, bis mein Wagen nicht mehr schief auf seinem Platz

Weitere Kostenlose Bücher