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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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herein, der einen leuchtend orangefarbenen Overall trug. Sie brachten ihn zu einem der Stühle, und nachdem er sich gesetzt hatte, machten sie seine Ketten am Boden fest.
    »Ist das wirklich nötig?«, fragte Monk.
    »Er hat mit bloßen Händen drei Frauen ermordet«, betonte ich.
    »Klopfen Sie an die Tür, wenn Sie etwas brauchen«, erklärte einer der Wachleute. »Wir warten draußen.«
    Die zwei verließen den Raum und schlossen die Tür hinter sich. Wir setzten uns gegenüber von Herrin hin, der mich ansah, als sei ich ein Eis am Stiel.
    »Hi«, sagte Monk. »Ich bin der, den Sie neulich als Geisel genommen haben. Kann sein, dass Sie sich nicht an mich erinnern, weil ich mit dem Rücken zu Ihnen stand und Sie mir Ihre Waffe an den Kopf hielten.«
    »Ich erinnere mich an Sie«, erwiderte Herrin und sah mich aufmerksam an. »Aber wer ist sie?«
    »Sagen Sie ihm nicht meinen Namen«, warnte ich Monk. »Ich will nicht, dass dieses Monster irgendwas über mich weiß.«
    Ich war ganz bestimmt nicht auf Briefe, E-Mails oder R-Gespräche von Herrin und seinen Kumpels hier im Gefängnis erpicht.
    »Sie ist jemand, den ich kenne. Sie begleitet mich dorthin, wohin ich gehe«, antwortete Monk. »Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Sie können mich fragen, was Sie wollen«, erwiderte Herrin. »Aber ich antworte nicht, solange Sie nicht vorab was springen lassen.«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte Monk.
    Herrin lächelte mich an. »Geben Sie mir Ihren linken Schuh.«
    »In Ihren Träumen vielleicht«, gab ich zurück.
    »Das ist ja mein Problem. Ich habe nur noch meine Träume. Man hat mir meine ganze Sammlung weggenommen, und ich habe Bedürfnisse, die hier drinnen nicht erfüllt werden können.«
    »Das ist ja der Sinn der Sache«, sagte ich.
    Herrin zuckte mit den Schultern. »Kein Schuh, keine Antworten.«
    Monk warf mir einen flehenden Blick zu. »Geben Sie ihm Ihren Schuh.«
    »Nein«, widersprach ich.
    »Es ist doch ein alter Schuh.«
    »Ist mir egal.«
    »Er ist schief getreten und schmutzig«, beharrte Monk.
    »Darum geht es nicht«, machte ich ihm klar. »Sie wissen, warum er den Schuh haben will. Sie wissen, was er für ihn darstellt. Wollen Sie wirklich seine kranke Fantasie auch noch unterstützen?«
    »Wollen Sie, dass ein Mörder ungestraft davonkommt?«
    Monk musste es ja unbedingt so formulieren, dass ich nichts dagegen sagen konnte. Ich griff nach unten, zog meinen Schuh aus und legte ihn auf den Tisch.
    »Zufrieden?«, fragte ich.
    Herrin nahm den Schuh in seine Hände, als handelte es sich um etwas Zerbrechliches, dann hielt er ihn an die Nase und atmete tief ein. Seine Augen waren vor Verzückung geschlossen.
    Monk verzog angewidert das Gesicht, und mir erging es nicht anders.
    »Mein Gott«, flüsterte Monk. »Sie sind ja so krank, so unglaublich krank.«
    »Es könnte eine Weile dauern, bis ich einem Schuh wieder so nah sein werde«, entgegnete er. »Ich möchte es genießen.«
    »Nun machen Sie schon und stellen Sie Ihre Fragen«, forderte ich Monk auf. »Ich will hier raus.«
    »Ich auch«, sagte Monk. »Geben Sie ihm Ihren anderen Schuh.«
    »Was?«
    »Geben Sie ihm Ihren anderen Schuh.«
    »Ich will ihren anderen Schuh gar nicht«, warf Herrin ein.
    »Geben Sie ihm trotzdem den Schuh«, drängte Monk.
    »Das werde ich nicht machen.«
    »Sie kann ihn behalten«, sagte Herrin.
    »Sie tragen nur einen Schuh«, erklärte Monk mir. »Seien Sie vernünftig. Sie können nicht nur mit einem Schuh hier rausgehen.«
    »Doch, das kann ich.«
    »Nein, das können Sie nicht.«
    »Ich gebe ihm nicht den anderen Schuh«, beharrte ich.
    »Was wollen Sie mit einem einzelnen Schuh?«, fragte Monk.
    »Egal, Hauptsache, ich habe ihn, und er hat ihn nicht.«
    »Ich will ihn gar nicht«, wiederholte Herrin.
    »Dieser Schuh wird Sie immer nur daran erinnern, dass Sie ihm den anderen Schuh gegeben haben«, sagte Monk. »Wollen Sie wirklich daran erinnert werden?«
    Ich sah zu Herrin, der an meinem Schuh schnüffelte und ihn liebevoll streichelte. Nein, daran wollte ich nun wirklich nicht erinnert werden.
    »Schön.« Ich zog den rechten Schuh auch aus und knallte ihn auf den Tisch. »Viel Spaß damit, Sie Freak.«
    »Was soll ich denn mit einem rechten Schuh?« Herrin schob ihn zu mir zurück. »Der kann es mit einem linken Schuh nicht aufnehmen.«
    »Nehmen Sie ihn.« Monk benutzte die äußerste Ecke seines Zeigefingers, um den Schuh über den Tisch zu schieben.
    »Nein.« Herrin schob ihn weg.
    »Doch.«

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