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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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Monk schob ihn wieder zurück.
    »Nein.« Herrin schob ihn abermals fort.
    »Entweder Sie nehmen den rechten Schuh oder ich nehme Ihnen den linken wieder ab«, drohte Monk.
    »Das werden Sie nicht machen!«
    »Oh doch, das werde ich.«
    »Dann werde ich Ihre Fragen nicht beantworten«, sagte Herrin.
    »Schuhe existieren immer paarweise!« Monk schlug mit der Faust auf den Tisch und sprang auf. Er sah Herrin so zornig an, wie ich es bei ihm noch nie erlebt hatte. »Das ist die natürliche Ordnung des Universums! Es ist schon schlimm genug, dass Sie drei Frauen ermordet haben, da werden Sie nicht auch noch die natürliche Ordnung des Universums aus dem Lot bringen. Haben Sie mich verstanden?«
    Herrin schluckte, drückte meinen linken Schuh an seine Brust und zog den rechten zu sich heran.
    »Schon besser.« Monk nahm wieder Platz und atmete tief durch. Er ließ seinen Kopf einen Moment lang kreisen, rückte den Kragen zurecht und zog ein Foto aus der Jackentasche. »Haben Sie diesen Mann schon mal gesehen?«
    Es war das Foto, das Officer Milner zeigte.
    Charlie Herrin warf einen kurzen Blick darauf und nickte. »Ja, den kenne ich.«
    Monk hatte recht! Es gab eine Verbindung zwischen Milner, Gruber und Herrin.
    »Wissen Sie auch, wer das ist?«
    »Der Cop, der mich angehalten hat«, antwortete Herrin. »Es war das zweite Mal, dass ich dachte, ich würde auffliegen, aber ich hatte eine Glückssträhne.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Am Samstag fuhr ich nach Hause. Es war neblig, und ich hätte auf die Straße aufpassen müssen, aber ich war durch den Schuh völlig abgelenkt. Ich musste ihn immer wieder berühren, ihn ansehen, an ihm riechen«, erklärte er und machte genau das alles mit meinem Schuh. »Wer kann mir das verübeln? Ich bin schließlich auch nur ein Mensch.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte ich angeekelt.
    »Ich achtete einen Moment lang nicht auf die Straße und übersah eine rote Ampel«, fuhr Herrin fort. »Mich erwischte dieser Hispano, der bei Grün in die Kreuzung fuhr. Es war nur ein kaputtes Rücklicht, aber das hätte mein Ende sein können, wenn er die Polizei gerufen hätte. Zum Glück war er ein illegaler Einwanderer. Sprach kaum ein Wort Englisch. Er wollte sich keinen Ärger einhandeln, so wie ich auch. Wir fuhren beide weiter, als sei nichts geschehen.«
    »Und welche Rolle spielte dabei Officer Milner?«
    »Am Sonntag fuhr ich zur Arbeit, als er mich anhielt. Ich hatte diesen fantastischen Schuh auf meinem Schoß liegen. Ich warf ihn noch schnell auf den Rücksitz, aber ich wusste, ich war aufgeflogen. Das war das Ende. Er kam zu mir und beugte sich neben der Fahrertür vor, dann fragte er mich, ob mir klar sei, wie schnell ich gefahren sei. Ich sagte, ich hätte keine Ahnung. Er sagte, ich sei mit fünfunddreißig Stundenkilometer durch eine Dreißiger-Zone gefahren, und er müsse mir einen Strafzettel ausstellen. Er nahm meinen Führerschein, setzte sich in seinen Wagen und starrte mich einfach nur endlos lange an.«
    Ich konnte mir vorstellen, was Milner durch den Kopf gegangen war, als er in seinem Wagen saß und begriff, was ihm das Schicksal da in die Hände gespielt hatte.
    In dem Moment, als er den linken Schuh auf dem Rücksitz des Wagens sah, wusste er, dass er den Golden-Gate-Würger wegen einer simplen Geschwindigkeitsübertretung erwischt hatte. Aber viel schwerer wog die Frage, was er nun machen sollte.
    Milner wusste, es war seine Pflicht, den Mann festzunehmen. Er würde Karriere machen, und er würde als Held gefeiert werden. Für den Rest seines Lebens würde er der Mann sein, der als mutiger junger Cop den Golden-Gate-Würger geschnappt hatte.
    Was hielt ihn also noch davon ab, dem Mann Handschellen anzulegen?
    Die Belohnung in Höhe von 250.000 Dollar. Dieses Geld sollte er eigentlich bekommen, aber man würde es ihm nicht geben. Stattdessen würde der Bürgermeister das Geld behalten und ihn mit einem Händedruck und einem Fototermin abspeisen.
    Der Bürgermeister war bereit, das Geld irgendeinem Dahergelaufenen in den Rachen zu werfen, wenn der etwas über den Würger wusste. Aber ein Cop sollte die Summe nicht bekommen, obwohl der jeden Tag sein Leben aufs Spiel setzte und Überstunden machte, um seine Familie durchzubringen.
    War das etwa gerecht?
    Ich konnte durchaus nachfühlen, in welches moralische Dilemma Milner geraten war. Er hatte die Wahl zwischen Ruhm und Geld, beides sehr verlockende Möglichkeiten.
    Während Charlie Herrin in seinem Wagen

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