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Monk - 03

Monk - 03

Titel: Monk - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mr Monk und die Montagsgrippe
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bestimmt auch nicht vergessen«, hielt Stottlemeyer dagegen.
    Der Bürgermeister warf jedem von uns einen finsteren Blick zu, dann stürmte er noch wütender aus dem Zimmer, als er hereingekommen war. Falls sein Kopf vor Wut explodieren sollte, hoffte ich, dass es noch hier im Krankenhaus geschah.
    Monk seufzte. »Wissen Sie, was das wirklich Traurige ist?«
    »Was denn?«, fragte Stottlemeyer.
    »Dass ihm immer noch nicht klar ist, dass das Rednerpult seinen Untergang eingeleitet hat.«
     
     
    Das Police Department beherrschte am Abend und am nächsten Morgen alle Schlagzeilen.
    In den Nachrichten meldeten alle zuerst die Festnahme von Bertrum Gruber, dem Helden, der die Polizei zum Golden-Gate-Würger geführt und dann Officer Kent Milner erschossen hatte. Wie von Smitrovich befürchtet, wurden dabei immer wieder die Aufnahmen der Pressekonferenz gezeigt.
    Außerdem wurde darüber berichtet, dass Vertreter von Polizei und Stadtverwaltung an einem geheim gehaltenen Ort weiter versuchten, im anhaltenden Arbeitskampf eine Einigung zu erzielen.
    Die Titelseite der Mittwochsausgabe des San Francisco Chronicle wartete mit einem über zwei Spalten reichenden Foto auf, das Smitrovich und Gruber beim Händedruck zeigte, während dem Mörder der Scheck über 250.000 Dollar überreicht wurde. Diesmal jedoch las sich die Geschichte etwas anders. Dem Bürgermeister war es gelungen, die Fakten so zu verdrehen, dass er in einem viel besseren Licht dastand:
     
    BÜRGERMEISTER HILFT DER POLIZEI
    DEN COP-KILLER ZU FASSEN
     
    Als Barry Smitrovich einen Scheck in Höhe von 250.000 $ an Bertrum Gruber überreichte, weil dessen Informationen zur Festnahme des Golden-Gate-Würgers geführt hatten, spielte er in Wahrheit nur eine ihm zugewiesene Rolle in einem ausgefeilten Plan des San Francisco Police Department, um einen Falschspieler in den eigenen Reihen zu entlarven.
    » Es war ein kalkuliertes Risiko, aber ich war froh, dass ich der Polizei behilflich sein konnte«, sagt der Bürgermeister in einer von seinem Büro herausgegebenen Erklärung. »Leider lief dann etwas auf tragische Weise nicht nach Plan.«
    Der Bürgermeister spielt damit auf den Tod von Officer Kent Milner an, der offenbar mit Gruber gemeinsame Sache gemacht hatte, um die Stadt um eine viertel Million Dollar zu erleichtern.
    Aus Polizeikreisen verlautete, dass Milner den Verdächtigen Charles Herrin wegen eines kleineren Verkehrsverstoßes anhielt und in ihm den Golden-Gate-Würger erkannte. Anstatt ihn jedoch festzunehmen, gab er Gruber die nötigen Informationen, um die Spur auf Herrin zu lenken, damit der die Belohnung bekam, die sie dann teilen wollten. Milner war Angestellter der Stadt, weshalb er selbst die Belohnung nicht hätte einfordern können.
    Die Polizei war diesem Plan auf der Spur, doch es fehlte an den nötigen Beweisen für eine Verhaftung.
    » Gruber die Belohnung auszuhändigen, war Bestandteil eines komplexen Katz-und-Maus-Spiels, um die Beweise zu bekommen«, führt der Bürgermeister in seiner Erklärung weiter aus. »Ich habe bei dieser riskanten Operation eng mit der Polizei zusammengearbeitet, ohne Rücksicht auf mögliche kurz- oder langfristige Folgen für meine Person. Meine Priorität war und ist es, der Gerechtigkeit zu dienen.«
    Womit die Polizei allerdings nicht rechnete, war die Habgier der Kriminellen, mit denen sie es zu tun hatte. Bevor die Beteiligten festgenommen werden konnten, gelang es Gruber noch, Officer Milner zu erschießen, da er die Belohnung für sich allein haben wollte.
     
     
    Ich überflog den Rest des Artikels, suchte aber vergeblich nach einem Zitat von irgendjemandem aus dem Police Department, das die Lügen des Bürgermeisters widerlegte.
    Ich bin keine Politikerin, und ich denke mir auch keine Verschwörungstheorien aus, aber ich hatte so ein Gefühl, dass es für die Polizei einen guten Grund gab, dem Bürgermeister nicht zu widersprechen. Vielleicht hatte Smitrovichs Fauxpas der Gewerkschaft einen erheblichen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft.
    Meine Gedanken kreisten um diese Fragen, als ich Monk am Mittwochmorgen zum Revier fuhr. Was mir dort als Erstes auffiel, war die Anwesenheit praktisch aller Cops. Offenbar hatten sie sich von der Montagsgrippe erholt.
    Im Morddezernat wimmelte es wieder von Detectives, sodass für Monks Team kein Platz mehr war und es sich mit Stehplätzen im hinteren Teil des Großraumbüros begnügen musste. Diesmal wurden Chow, Porter und Wyatt aber nicht gemieden,

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