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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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bestimmt zu klären, was in der Mall of America schief gegangen war, wer die Schuld daran trug und was sie, verflucht nochmal, als nächstes tun sollten. Magozzi mochte sich gar nicht vorstellen, was der Chief sagte. Es gab keine Patentlösungen, und zum ersten Mal seit seinem Antrittsbesuch im Büro von Monkeewrench beschlich ihn der Gedanke, dass es womöglich überhaupt gar keine Lösung gab. Dieser Irre würde einfach weitermachen und ihnen eine Leiche nach der anderen servieren. Es gab verdammt nochmal nichts, was sie dagegen tun konnten.
    Und zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden konnte keiner der Monkeewrench-Leute ein wasserdichtes Alibi vorweisen. Zum Zeitpunkt des Mords im Shopping-Center befanden sich Annie, Harley und Roadrunner angeblich jeweils allein bei sich zu Hause, Grace war im Loft gewesen, und Mitch hatte sich zwischen zwei Kundenbesuchen im Auto befunden. Keiner konnte auch nur einen einzigen Zeugen aufbieten. Langsam fing die Sache an zu stinken, wie selbst Magozzi fand ­ bei Leuten, die gewöhnlich zwölf von vierundzwanzig Stunden aufeinander hockten, konnte es doch irgendwie nicht mit rechten Dingen zugehen, dass jedes Mal, wenn sie nicht zusammen waren, prompt jemand ermordet wurde.
    «He, Leo.» Patrol Sergeant Eaton Freedman saß hinter einem Schreibtisch, der im Verhältnis zu seiner Riesengestalt wie ein Möbelstück aus einer Puppenstube wirkte, und sah Magozzi betreten an. «Üble Stimmung heute.« Er hatte den ganzen Tag lang die Tür-zu-Tür-Vernehmungen der Leute auf der Registrierungsliste koordiniert und war als einziges Mitglied der Spezialeinheit nicht in der Mall dabei gewesen.
    «Hab gehört, dass es Langer schwer mitgenommen hat.»
    «Er war ganz schön fertig. Wir haben ihn nach Hause geschickt. Peterson geht es auch nicht viel besser. Ist ebenfalls reichlich angeschlagen.» Sie sahen beide hinüber zu einem Schreibtisch ganz in der Ecke, wo Detective Peterson saß, den Kopf in den Händen vergraben.
    Freedman schüttelte den großen Kopf. «Ich kapier's nicht.
    Die Frau war doch schon lange tot, als sie sie gesehen haben, stimmt's?»
    «Ja. Wir haben einen möglichen Tatort in einem der Umkleideräume von Nordstrom's. Sieht so aus, als hätte er es dort getan und sie dann einfach im Rollstuhl rausgeschoben.
    Wegen dieses Mordes fühlen sie sich ja auch nicht schuldig, aber wenn es den nächsten Mord gibt, geht der irgendwie auch auf ihr Konto. Denken sie jedenfalls.» Freedman nickte verständnisvoll. Inzwischen wussten alle im Department, dass Langer und Peterson den Mordschützen gesehen hatten und ganz dicht an ihm dran gewesen waren.
    Aber er war nicht nur entkommen, sondern auch keiner der beiden Detectives konnte ihn beschreiben. «Ist nicht ihre Schuld, es liegt an dieser verfluchten Kälte», sagte er wütend.
    «Man könnte auf der Straße die eigene Mutter umrennen, ohne sie zu erkennen.» Und die vage Beschreibung seines Äußeren, die sowohl Peterson als auch Langer noch an Ort und Stelle abgegeben hatten, schien dafür Beweis zu sein. Einer dieser langen bauschigen Daunenmäntel mit pelzverzierter Kapuze, die dicke Strickmütze, ein Schal, der die untere Gesichtshälfte verhüllte ­ typische Einheitstracht in Minnesota, wenn die Quecksilbersäule fiel und es zu stürmen begann, absolut nichts Verdächtiges dabei-, und die Person, die sich darunter verbarg, hätte alles sein können, von Marilyn Monroe bis zu Frankensteins Monster.
    «Aber darum geht es doch nicht!», hatte Langer ihn in der Mall angeschrien. Er weigerte sich, mit einer derartigen Entschuldigung von einer Schuld freigesprochen zu werden.
    «Sie verstehen mich nicht! Ich hab nicht einen Blick auf die Person verschwendet, die den Rollstuhl schob! Aber man hat mich doch dazu ausgebildet, dass ich genau beobachte! Ich muss einfach alles sehen! Und alles, was ich gesehen hab, war die Frau in ihrem Rollstuhl!» Inzwischen zitterte er am ganzen Körper, ganz sicher vor Kälte, aber zusätzlich auch gequält von einem ganz persönlichen Dämon, den Magozzi noch nicht einschätzen konnte.
    Peterson hatte so ziemlich dasselbe gesagt, aber wo Langer sich Hals über Kopf in das erstbeste Büßergewand gehüllt hatte, wollte sich Peterson nur selbst unentwegt in den Hintern treten.
    «He, Leo.» Bei der sanften Berührung seiner Schulter drehte er sich um und wurde mit einem Hauch von Glorias Parfüm belohnt. Ein Duft, leicht, blumig, teuer und auf jeden Fall der beste, der sich ihm an

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