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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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unterworfen, die unter Umständen einen Soziopathen schaffen.
    Dennoch konnte ich keinen einzigen Fall finden, in dem ein Zwitter des Mordes überführt worden wäre, und, ehrlich gesagt, mir fällt keine andere statistisch erfassbare Gruppe in unserem Land ein, die das für sich in Anspruch nehmen könnte. Diese Person mordet nicht deswegen, weil sie Zwitter ist, sondern sie ist ein Mörder, der zufällig auch noch Zwitter ist.» Offenbar nicht überzeugt, murrte Gino: «Mag ja sein, aber das heißt noch lange nicht, dass nicht einer von diesen schleimigen Anwälten versuchen wird, daraus Kapital zu schlagen.»
    «Kümmern Sie sich nicht weiter um ihn», warf Magozzi ein.
    «So ist er, seit man O. J. hat laufen lassen.» Sharon machte Platz auf dem Tisch. «Haben Sie was dagegen, wenn ich mal in die Akte schaue?»
    «Nur zu», sagte Magozzi und reichte ihr einen der schweren Kartons.
    Sie nahm den Deckel ab und blätterte sehr schnell durch die Ausdrucke. «Keiner Ihrer Zeugen konnte mit Bestimmtheit sagen, ob es ein Mann oder eine Frau war?» Gino schüttelte den Kopf. «Beim Jogger gab es ja gar keine Zeugen ­ er war der Erste, erschossen nach Einbruch der Dunkelheit auf einem Pfad am Fluss. Eine Menge Bäume, jede Menge Deckung, man hätte dem Täter schon auf die Füße treten müssen, um seine Existenz zu ahnen. Das zweite Opfer war das junge Mädchen auf dem Friedhof, das auf der Statue …» Sharon verzog das Gesicht, während sie weiter in den Seiten blätterte. Anscheinend bediente sie sich der Schnelllesemethode. «Davon hab ich gelesen. Sehr unheimlich.»
    «Sie hätten dabei sein sollen. Da wären Ihnen die Eier geschrumpft …» Gino hielt inne. «Scheiße, war das schon sexuelle Belästigung?» Sharon sah auf und zwinkerte ihm zu.
    «Jedenfalls schließt der Friedhof bei Sonnenuntergang, und es geschah sehr weit drinnen auf dem Gelände. Mitten in der Nacht befinden sich dort nicht viele Trauernde. Wir haben die Spur des Opfers bis zum Busdepot zurückverfolgt, aber auch dort hatten wir kein Glück. Niemand konnte die junge Frau identifizieren, geschweige denn mit einer anderen Person in Zusammenhang bringen.» Magozzi sagte: «Bei dem ermordeten Mann auf dem Flussdampfer gab es eine mögliche Kontaktperson. Weniger als eine Stunde bevor er ermordet wurde, besuchte er ein Restaurant in der Nähe. Eine Kellnerin sah ihn dort mit jemandem auf der Straße, nachdem er gegangen war, meinte, es könnte auch eine Frau gewesen sein, aber mochte sich letztlich doch nicht festlegen. Von der Kleidung her hätte es Mann oder Frau sein können.» Gino lehnte sich zurück und seufzte. «Die Einzigen also, die den Mordschützen ganz sicher gesehen haben, waren gestern im Einkaufszentrum ­ Cops dazu noch-, und auch die konnten keine definitiven Angaben machen. Wer immer es war, er steckte in einem dieser großen bauschigen Steppmäntel mit Kapuze. Nicht die geringste Chance, irgendetwas genau zu erkennen.»
    «Wow!» Sharon schüttelte den Kopf und sog Luft zwischen den Zähnen ein. «Da haben Sie vier Morde und keinen einzigen Augenzeugen. Wissen Sie, wie selten das vorkommt?» Sie tippte auf das Blatt, das sie gerade gelesen hatte. «Und wie es aussieht, war es damals in Georgia genau dasselbe.»
    «Ebenso in Wisconsin», sagte Halloran grimmig. «Wenn es dieser Brian Bradford war, hat er elf Menschen umgebracht, von denen wir wissen, und nicht die geringste Spur hinterlassen. Wir wissen nicht einmal, ob wir nach einem Mann oder einer Frau oder sogar nach beidem suchen.» Sharon sagte: «Ich würde meinen, es ist eine Frau.» Magozzi zog die Brauen in die Höhe. «Wieso?»
    «Nur so ein Gefühl. Er würde natürlich immer das sein wollen, was sein Körper ihm sagt, und nur weil die Sexualorgane beider Geschlechter vollständig entwickelt waren, bedeutet das noch nicht, dass die Hormonproduktion nicht für das eine Geschlecht eher voreingenommen sein könnte als für das andere. Mehr Östrogen, und er möchte gern eine Frau sein; mehr Testosteron, lieber ein Mann. Aber falls beides gleich ausgeprägt ist, vermute ich ­ psychologisch betrachtet-, dass er das Gegenteil dessen sein möchte, was seine Eltern für ihn vorsahen, und die haben ihn ja schließlich als Jungen gekleidet in der Schule abgeliefert.»
    «Hm.» Gino sann kurz darüber nach und sah dann Magozzi selbstgefällig an. «Da hast du es. Wahrscheinlich eine Frau, und das bedeutet: wahrscheinlich Grace MacBride, wie ich dir ja schon die ganze Zeit

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