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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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dachte, ich sterbe.»
    «Na ja, normalerweise verirren sich wirklich keine zu uns.» Halloran zuckte leger mit den Achseln, aber dann verfinsterte sich seine Miene, und er sah Sharon an, die links neben ihm saß. «Das dachte ich natürlich nur so lange, bis ich heute entdecken musste, dass eine von denen für mich arbeitet.»
    «Ach, hören Sie doch auf, Halloran.» Sharon jagte einen Klumpen Rührei über ihren Teller und stach schließlich hemmungslos auf ihn ein. «Ich hab doch gesagt, dass ich nicht für die arbeite. Als sie mich wollten, hab ich abgelehnt. Ab und zu berufen sie mich als Beraterin, und die zahlen gut, während die Besoldung von unserem County weiß Gott nicht besonders ist. Also erstell ich denen ein Profil. Was ist schon dabei?» Gino lehnte sich zurück. «Das FBI hat Sie angeworben?»
    «Die werben doch jeden an.» Nach einem Achselzucken sah sie Halloran direkt an, kaute kurz an ihrem Toast und sagte: «Das Dreifache von dem, was ich in Kingsford bekomme, ein Monat bezahlter Urlaub im ersten Jahr, im Jahr darauf schon sechs Wochen und obendrein ein Haus.»
    «Ein Haus?» Gino machte große Augen. «Alle Achtung, die müssen ja schwer hinter Ihnen her sein. Und warum haben Sie nicht angenommen?» Sie seufzte und legte ihre Gabel auf den Tisch. Dann beugte sie sich zu Gino und eröffnete ihm vertraulich: «Weil mir mein Job gefällt, und außerdem bin ich in meinen Boss verliebt.» Bonar wäre beinahe an seinem Kaffee erstickt. Magozzi grinste und sah Halloran an. Der blickte mit puterrotem Gesicht stur geradeaus.    
    «Bleibt das Gefühl unerwidert?», fragt Gino im Plauderton, ohne die anderen zu beachten.
    «Keine Ahnung. Er hat sich wohl noch nicht entschieden.»
    «So was Dummes aber auch.» Halloran schloss die Augen. «Um Himmels willen, Sharon, was soll …» Magozzi erlöste ihn. Der Mann war zweifellos von Frauen überfordert, und Magozzi wusste aus eigener Erfahrung, wie man sich fühlte, wenn es einem so erging. «Okay, kommen wir wieder zu dem Übeltäter zurück, hinter dem wir her sind.
    Haben Sie im Haus der Kleinfeldts etwas gefunden, was mit dem Kind zu tun hat? Vielleicht sogar Fotos, Baby-Tagebücher, irgendwas dergleichen?»
    «Nicht einen Fetzen», wetterte Bonar. «Die hatten das Kind aus ihrem Leben getilgt, als sei es tot.»
    «Aber klug ist er», sagte Halloran. Dabei machte er sich über einen Stapel Erdbeerpfannkuchen her. «Intelligenzquotient von 163, als er das letzte Mal getestet wurde.»
    «Wo hast du denn das her?», fragte Bonar.
    «Ich hab nochmal in Saint Peter's angerufen, als ich gestern auf Leos Rückruf wartete, und mit einer Nonne gesprochen, die damals zusätzlich als so eine Art Vertrauenslehrerin fungiert hat. Ich war eigentlich auf der Suche nach etwas, was wir zur Identifizierung hätten gebrauchen können, ein Muttermal zum Beispiel, aber auch besondere Interessen oder ein Hobby, dem er vielleicht noch immer nachgeht. Dann hätten wir für die Suche jedenfalls einen Anhaltspunkt …»
    «Ein guter Gedanke», sagte Gino.
    «… aber ihr fiel nichts ein. Nur dass er bei jedem Test, den sie mit ihm machten, absolute Spitzenergebnisse erreichte.
    Außerdem sei er ein guter Junge gewesen, den sie wirklich gemocht hatte.» Er stellte seine Tasse ab. «Und dass er traurig gewesen sei. Das hat sie jedenfalls gesagt.» Gino schob seinen leeren Teller beiseite. «Lassen Sie mich bloß zufrieden mit dieser Scheiße. Genau das ist es, was am Ende einer von diesen Widerlingen, die sich Verteidiger nennen, vor den Geschworenen aufbauschen wird. Der ganze Mist von wegen Täter als bedauernswertes Opfer ­ der Typ konnte doch gar nichts dafür, dass er all die Menschen abknallen musste, denn schließlich wurde er mit all diesen Titten und Eiern und Pimmeln geboren …»
    «Gino», unterbrach Sharon sanft. «Er ist kein Mörder, weil er Zwitter ist, und es gibt im ganzen Land keinen Sachverständigen für geistige Zurechnungsfähigkeit, der im Sinne der Verteidigung mit einem solchen Argument aufwarten würde.»
    «Oh ja? Wie beruhigend.»
    «Gemäß der beschränkten Studien, über die wir verfügen, steht ziemlich klar fest, dass Zwitter zur Passivität neigen und nicht aggressiv reagieren, wenn das Leben ihnen übel mitspielt, sondern fast immer jegliche Feindseligkeit nach innen richten, gegen sich selbst. Sie sind Menschen, Gino, das ist alles. Aber wie alle Menschen sind sie denselben genetischen Ausrutschern und Beeinflussungen durch ihr Umfeld

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