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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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fressen. Hätte er einen großen runden Schild, wäre der Mann als Wikinger durchgegangen, dachte Magozzi.
    Dann betrachtete er den jüngeren Mann mit dem grimmigen Gesicht, der sich beeilte, nicht den Anschluss zu verlieren, andererseits aber sorgsam darauf bedacht war, ehrerbietig einen Schritt Abstand zu halten. Stumm, ein gehorsamer Kampfhund.
    «Oh-oh», flüsterte Gino. «Heute haben sie aber den Oberschlips geschickt.»
    «Magozzi! Rolseth!» Magozzi blieb widerstrebend stehen und wartete. In dem größeren Mann hatte er bereits zuvor Paul Shafer erkannt, den Special Agent, der das FBI-Büro in Minneapolis leitete. «He, Paul, wusste gar nicht, dass Sie tatsächlich auch mal Ihr Büro verlassen. Was gibt's?» Shafer war zuallererst FBI, dann Norweger und schließlich Mensch. «Das hier.» Er schwenkte einen dünnen, offiziell wirkenden Schnellhefter. «Sie bekommen die Akte, wir kriegen den Namen der Person, deren Fingerabdrücke Sie überprüfen ließen.» Magozzi erstarrte ganz kurz und zwang sich dann, die Schultern sinken zu lassen. «Ach, Scheiße.» Er blickte auf den Schnellhefter und seufzte tief. «Verdammt auch, Paul, sind Sie wirklich sicher, dass Sie mir die Akte nicht einfach so geben wollen, sagen wir im Geist der kollegialen Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden?» Shafer antwortete ungerührt: «Wir bekommen den Namen, Sie bekommen die Akte. Anders läuft es nicht.»
    «Nun, da gibt es ein Problem. Wir haben nämlich eigentlich so richtig gar keinen Namen.»
    «Wie bitte?» Magozzi tat verlegen. «Ja, ich weiß, wie es sich anhört, aber Sie müssen auch verstehen, in jener Nacht, als der Mord auf dem Raddampfer geschah, da haben wir wie die Wahnsinnigen Fingerabdrücke genommen. Es waren Hunderte von Leuten dort, wissen Sie? Und die uniformierten Beamten waren völlig überfordert damit, von allen Leuten, die ja schließlich nach Hause wollten, die Abdrücke zu bekommen, und … Na ja, die Jungs waren gehetzt und mit den Nerven runter, und manche von ihnen waren auch noch Grünschnäbel. Als wir uns dann schließlich nochmal alle angesehen haben, die wir zur Überprüfung weitergeleitet haben, fanden wir ein paar Abdruckkarten ohne Namen. Wie zum Beispiel die, an der Sie so interessiert sind.»
    « Was?» Gino nickte missmutig. «Sie glauben, nur Sie sind sauer?
    Wir wissen nicht einmal, welcher Cop die Abdrücke genommen hat, und das heißt, wir können niemanden deswegen am Arsch kriegen. Mann, ich kann nur hoffen, dass uns da nicht einer der zehn Meistgesuchten durch die Lappen gegangen ist.» Aus Shafers blauen Augen schossen Blitze. Er blickte von Magozzi zu Gino, und man hörte förmlich das Räderwerk in seinem Hirn mahlen, solange er noch überlegte, ob er wohl zum Narren gehalten wurde. «Das ist doch große Scheiße, Magozzi.» Er kaufte es nicht so ohne Weiteres ab, aber Magozzi konnte sich durchaus vorstellen, dass ihm der Gedanke, das Police Department von Minneapolis hätte derartigen Mist gebaut, so sehr gefiel, dass er es eigentlich gern geglaubt hätte.
    «Ich könnte mir doch einen Namen ausdenken», bot Magozzi an. «Würden Sie mir dann die Akte überlassen?» Shafers Augen verengten sich argwöhnisch. «Wenn Sie nicht wissen, zu welcher Person die Abdrücke gehören, dürfte die Akte Sie nicht im Geringsten interessieren.» Magozzi nickte. «Ja. Sie haben Recht. Ich hab mich da wohl verrannt.» Shafer sah ihn einen Moment lang finster an und richtete dann seinen Argwohn auf Halloran und dessen Leute, die daneben standen und alle das gleiche Pokergesicht machten.
    «Irgendwas in Wisconsin los, wovon ich wissen sollte?» Magozzi und Gino tauschten nervöse Blicke aus. Wenn Shafer herausfand, dass sie im Monkeewrench-Fall eine Verbindung zwischen zwei Bundesstaaten untersuchten, würde das FBI im Handumdrehen übernehmen, und alles Taktieren wegen der Fingerabdrücke wäre für die Katz gewesen.
    Verdammt, Halloran konnte es ja nicht wissen, aber sie hätten daran denken müssen, ihn vorzuwarnen, keine Silbe darüber zu verlieren, was er hier zu tun hatte. Aber wer konnte schon mit einem solchen Hinterhalt rechnen?
    Scheiße, Scheiße, Scheiße, dachte Magozzi und hielt den Atem an, gefasst darauf, dass Halloran jeden Moment loslegte und von den Kleinfeldts schwadronierte, von der Kugel im Labor, der Verbindung zur Saint Peter's School. Fast wäre er vor Schreck aus der Haut gefahren, als der Sheriff mit einem schnellen Schritt auf Shafer zuging und die Hand

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