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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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verbergen konntest.» Diane reagierte verwirrt. «Wovon redest du?»
    «Georgia.»
    «Ach, Grace! Du glaubst, ich hab all die Leute in Georgia umgebracht? Mein Gott, ist das komisch. Warum hätte ich das tun sollen, um Gottes willen? Mitch hat sie umgebracht.» Grace sah sie entgeistert an. Sie hörte irgendwo draußen Schüsse, eine ganze Menge Schüsse, schnell hintereinander, aber ihr Gehirn weigerte sich, das Gehörte weiter zu verarbeiten. «Das ist doch verrückt. Mitch hätte niemals …», wollte sie sagen, und Diane lachte nur leise und freudlos.  
    «Es war gewiss nicht das Klügste, was er je getan hat, aber in jenen Tagen hatte er auch keinen klaren Kopf. Ich nehme an, er war auf die aberwitzige Idee gekommen, er müsse nur alle Leute in deiner Umgebung umbringen, damit du dich ihm an den Hals werfen würdest. Das klappte natürlich nicht, und deswegen musste er sich damit zufrieden geben, nur dein … wie soll ich sagen? Dein bester Freund zu sein?» Grace nickte wie betäubt.
    «Zufällig folgte ich ihm an jenem Tag, als er diesen Johnny Soundso tötete, mit dem du ausgegangen warst ­ also, ich kann dir sagen, wenn das keine Ironie des Schicksals ist: Vor zehn Jahren lief ich ihm in die Arme, nachdem er jemanden umgebracht hatte; heute Morgen lief er mir über den Weg, nachdem ich jemanden getötet hatte. Ha! So schließt sich der Kreis.» Ihre Augen schienen nur noch verschwommen zu sehen, und sie schien sich in ihren Gedanken zu verlieren, bevor sie abrupt wieder aufmerksam wurde. «Jedenfalls hatte ich mir Mitch bereits als den Mann ausgesucht, den ich einmal heiraten würde, und deswegen lief alles perfekt. Ich bekam den Ehemann, den ich wollte, und er bekam eine Ehefrau, die nicht gegen ihn aussagen konnte.» Sie rümpfte angewidert die Nase.
    «Und alles wäre bestens gewesen, wenn das FBI dich nicht zusammen mit Libbie Herold in diesem abgelegenen Haus eingeschlossen hätte. Ich kann dir versichern, Grace, es hat ihm den letzten Rest Beherrschung geraubt, dass er nicht mehr an dich herankam. Ich persönlich glaube ja, dass er damals ein wenig psychotisch gewesen sein muss, höllisch besessen davon, dich zu ‹retten›. Das konnte ich ihm absolut nicht ausreden. Und da hat er dann die Halskette verloren.»
    «Halskette?» Nervös drückte Diane Grace die .45er fester auf die Brust.
    «Grace, denk doch mal nach! Die Halskette. Dein kleiner Scherz mit den Tanga-Badehosen!» Und da schaltete Grace. Im Computerspiel, fest umklammert von der Hand des Mordopfers fünfzehn, und im wirklichen Leben all die Jahre während der Zeit am College um Mitchs Hals. Immer aber unter seinem Hemd oder Pullover, damit niemand den Anhänger mit der Tanga-Gravur sah.
    «Der Idiot hat sie verloren, als er die FBI-Agentin tötete, was aber kein Problem war, bis du das verdammte Halsband in dein verdammtes Game aufgenommen und das dann ins gottverdammte Internet gestellt hast. Und wenn die Cops von Atlanta das sehen, werden sie sich daran erinnern, dass die Kette genau ist wie die, die sie in ihrer Asservatenkammer aufheben. Und rate mal, was dann passiert? Die kommen hierher und stellen Fragen, zum Beispiel, wie du eigentlich auf diese Idee gekommen bist. Da sagst du ihnen dann, ach ja, ich hab Mitch mal genau so eine Kette geschenkt, als wir auf dem College in Atlanta waren, und das wär's dann, Ende der Geschichte. Libbie hat ihm nämlich eine Schnittwunde verpasst. Sein Blut war überall am Tatort. Und heutzutage bei den DNS-Analysen …» Grace hörte kaum mehr hin. Verstand, Körper, Geist ­ alles wie betäubt. Die Wut, auf die sie gezählt hatte, der Hass, der sie erfüllt und stark gemacht hatte, sie waren von einer Welle der Hoffnungslosigkeit davongespült worden.
    Es war also alles umsonst gewesen. Ja, sogar albern, wenn sie darüber nachdachte. All die Sicherheitsmaßnahmen, um sich vor einem Killer zu schützen, der bei jedem Schritt des Weges an ihrer Seite gewesen war. All die überwachsame Paranoia, der Argwohn gegenüber jedem fremden Gesicht, während sie zu blind, ja, zu dumm gewesen war, um die Wahrheit hinter einem der Gesichter zu sehen, die sie am besten zu kennen glaubte.
    Die Sig wurde schwerer, und die Muskeln in ihrem ausgestreckten Arm verkrampften sich. Warum hielt sie die Waffe überhaupt noch fest? Sie würde niemals die Chance bekommen, sie zu benutzen.
    Plötzlich drangen laute Geräusche von unten herauf. Etwas Großes, das aufprallte, Metall auf Metall, immer wieder.
    Dianes Augen

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