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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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auf ganz lässig, schob die Hände in die Jacketttaschen und wandte den Blick von ihr ab. Er sah die Straße hinunter, als sei es völlig unerheblich, dass sie das Kaliber der Mordwaffe kannte. «Sie sagten. Sie hätten gewisse Informationen zu dem Mord.»
    «Ich sagte, es könne sein. Sicher bin ich jedoch nicht.» Seine rechte Augenbraue wanderte etwas nach oben. «Es könne sein? Sie sind sich aber nicht sicher? Komisch. Am Telefon hörte es sich so an, als stünde London in Flammen.» Magozzi hätte schwören können, dass sich nicht ein einziger ihrer Gesichtsmuskeln bewegte, und doch drückte ihre Miene von einer Sekunde zur anderen Geringschätzung aus, als habe er sich sehr schlecht benommen, wenngleich sie etwas anderes auch gar nicht erwartet hatte.
    «Womit ich Ihnen vielleicht dienen könnte, wäre eine vertrauliche und gesetzlich geschützte Information, Detective Magozzi, und wenn sie nicht relevant ist, werde ich sie Ihnen gar nicht erst zeigen.» Er musste sich die größte Mühe geben, nicht die Beherrschung zu verlieren. «Tatsächlich. Und wann werden Sie entscheiden, ob sie relevant ist?»
    «Nicht ich. Sie werden es tun.» Sie zog einen Schlüsselring, an dem jede Menge Plastikkarten baumelten, aus einer tiefen Tasche. «Kommen Sie mit.» Im selben Moment drehte sie sich auch schon um, schob eine grüne Plastikkarte in einen Schlitz neben der Tür und ging dann voran.
    Sie ging schnell, und ihre Stiefelabsätze klapperten laut auf dem Zementboden, als sie auf dem Weg zum Fahrstuhl die Garage durchquerte. Gino beobachtete, wie ein schwarzer Staubmantel gegen lange Beine schlug, die in Jeans steckten; Magozzi blickte sich um und sah das Geld, das in diesem leeren Raum steckte. In dieser Stadt zahlten die Leute ganz anständige Summen für sichere Parkplätze, und hier unten befanden sich mindestens zwanzig nicht besetzte Plätze.
    Gino stieß ihn mit dem Ellbogen an und sagte leise: «Ich seh euch beide im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel Miss Mitmenschlichkeit.»
    «Halt's Maul, Gino.»
    «He, nicht so verbissen. Meine Stimme hast du doch schon.» Sein Blick blieb an dem gestempelten Affenkopf hängen, als sie vor der Fahrstuhltür standen. Er lächelte überrascht und schaute Grace an. «Sie sind Monkeewrench?» Sie nickte.
    «Ist ja stark. Meine Tochter liebt Ihre Spiele! Was die wohl sagt, wenn ich ihr erzähle, wo ich heute war?» Jetzt schien sie fast zu lächeln. Magozzi rechnete damit, dass ihr Gesicht zersprang und in Scherben zu Boden fiel.
    «Computerspiele für Kinder und Lernmittel-Software sind die Basis unseres Geschäfts», sagte sie, und Magozzi fragte sich stirnrunzelnd, was für einen Akzent sie haben mochte. Es hörte sich nach Ostküste an, und einige Konsonanten klangen weich. Aber ihre Redeweise hatte etwas von einem Sperrfeuer, als fehle ihr die Zeit, lange zu sprechen, und als müsse sie die Wörter so schnell wie möglich loswerden. «Aber wir haben an einem neuen Projekt gearbeitet … und deswegen habe ich ja auch bei Ihnen angerufen.» Sie schob eine weitere Plastikkarte ­ diesmal eine blaue ­ in einen Schlitz, und die Türen des Fahrstuhls glitten zur Seite. Sie hob das schwere innere Gitter anscheinend mühelos mit nur einer Hand.
    «Wir?», fragte Magozzi, als sie alle einstiegen.          
    «Ich habe vier Partner. Sie erwarten uns oben.» Als der Aufzug zum Halten gekommen war, schob Grace das Gitter abermals nach oben, und vor ihnen öffnete sich ein helles, offenes Loft, in das Streifen von Sonnenlicht fielen. In der Mitte des großen Raums standen Workstations, dicht gedrängt und ohne erkennbares System angeordnet. Dicke schwarze Elektrokabel schlängelten sich über den Holzfußboden. Drei Männer und eine schwergewichtige Frau, die allesamt etwas eingeschüchtert wirkten, sahen auf, als sie eintraten.
    «Das hier sind meine Partner», sagte Grace, und Magozzi erwartete danach die leidige Vorstellerei. Das hatten Frauen schließlich so an sich, selbst wenn man sie verhaftete. Als sei man auf ein Tässchen Tee vorbeigekommen, stellten sie einem jede andere Person im Raum vor, während man die Handschellen zuschnappen ließ. Aber Grace MacBride überraschte ihn, denn sie eilte schnurstracks auf den Arbeitstisch eines tätowierten Mannes mit Pferdeschwanz zu, der zur Catcherschar der Wide World of Wrestling hätte gehören können. Sie ignorierte den Mann, der aussah wie ein Doppelgänger von Ichabod Crane, jenem Polizisten, den Johnny Depp in Sleepy

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