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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Lötlampe gehalten. Ich wünschte, du würdest aufhören, dir ständig den Koch-Kanal anzusehen.»
    «Kann einfach nicht anders. Die Typen sind die Clowns des einundzwanzigsten Jahrhundert. Wie Gallagher ohne die Wassermelone, erinnerst du dich?»
    «Der Typ mit dem Holzhammer.»
    «Genau der. Mein Gott, hab ich den geliebt. Ist er schon tot?» Halloran leerte sein Glas und schenkte sich nach.
    «Wahrscheinlich. Alle anderen sind es jedenfalls.» Bonar blieb einen Moment stumm und fing dann zu lachen an. Langsam wirkte der Dewar's.
    Als Hallorans Handy schließlich klingelte, war Ralph nur noch blutige Erinnerung auf angeschlagenen weißen Tellern, und die Küche sah aus wie ein Trümmerfeld. «Jetzt geht's los», sagte er, klappte sein Handy auf und wünschte sich nur, weniger getrunken zu haben. Er versuchte, sich an all die Fragen zu erinnern, die er dem Arzt hatte stellen wollen.
    «Hallo?» Die Stimme eines gebildeten Mannes mit einem trägen Südstaatenakzent drang an sein Ohr. «Einen schönen guten Abend. Dr. LeRoux am Apparat, Sheriff Michael Halloran wollte mich sprechen.» Einen schönen guten Abend. Ach du liebe Zeit, gab es tatsächlich Menschen, die so sprachen? Er wusste nicht genau, woran es lag ­ vielleicht am Akzent-, aber wann immer Halloran mit jemandem aus den Südstaaten sprach, kam er sich vor wie ein Lackel vom Lande, ein Bauernsohn, was er ja war; aber auch wie ein ungebildeter Blödian, der er ja nicht war.
    «Hier spricht Mike Halloran, danke für Ihren Rückruf, Dr. LeRoux. Wenn Sie auflegen, Sir, rufe ich sie umgehend auf meine Kosten zurück.»
    «Wie Sie wollen.» Im selben Moment klickte es auch schon.
    Halloran klappte das Handy zu und ging zum Telefon an der Wand.
    «Und, wie hört er sich an?», fragte Bonar.   
     
    «Wie Colonel Sanders auf hochnäsig. Hallo, Dr. LeRoux.  
    Hier ist wieder Mike Halloran. Ich bin der Sheriff von Kingsford County hier oben in Wisconsin, und ich bin auf der Suche nach den Erben von Patienten, die sie vor Jahren behandelt haben ­»
    «Martin und Emily Bradford», unterbrach der Süden den Norden. «Meine Frau hat es mir schon ausgerichtet.»
    «Es ist schon mehr als dreißig Jahre her, Doktor. Erinnern Sie sich an die beiden?»
    «Als stünden sie vor mir.» Halloran wartete einen Moment, ob LeRoux freiwillig mit weiteren Informationen dienen würde, aber in der Leitung blieb es stumm. «Ihr Gedächtnis ist sehr beeindruckend, Sir. Sie müssen doch seitdem Hunderte von Patienten gehabt haben ­»
    «Über meine Patienten spreche ich nicht, Sheriff, egal wie lange ich sie schon nicht mehr behandelt habe. Als Gesetzeshüter sollten Sie das eigentlich wissen.»
    «Die Bradfords sind Anfang der Woche verstorben, Doktor.
    Daher ist die Schweigepflicht nicht mehr geboten. Ich kann Ihnen gern Kopien der Sterbeurkunden faxen, aber ich hatte gehofft, dass Sie meinem Wort Glauben schenken und wir dadurch Zeit sparen.» Der Seufzer des Arztes hatte eine lange Reise hinter sich.
    «Was genau müssen Sie denn wissen, Sheriff?»
    «Soweit wir wissen, gab es da ein Kind.»
    «Ja.» Ein neuer Tonfall in der Stimme des Arztes. Trauer?
    Reue?
    «Wir versuchen, ebendieses Kind ausfindig zu machen.» Halloran sah kurz zu Bonar hinüber und schaltete dann den Lautsprecher ein.
    «Tut mir Leid, aber da kann ich Ihnen nicht helfen, Sheriff.» Die schleppende Stimme des Arztes erfüllte jetzt die Küche.
    «Ich habe das Kind zur Welt gebracht, habe es und Mrs. Bradford auch nach der Geburt behandelt. Aber ich habe die beiden nie wieder gesehen. Oder je von ihnen gehört.» Enttäuscht ließ Halloran die Schultern sinken. «Doktor, wir stecken hier in einer Sackgasse. Die Geburtsurkunde in Ihrem County blieb unvollständig. Kein Name und kein Geschlecht.
    Wir wissen also nicht einmal, ob es ein Junge oder ein Mädchen war.»
    «Das weiß ich ebenso wenig.» Halloran blieb die Sprache weg. «Entschuldigung, Sir?»
    «Das Kind war ein Hermaphrodit, Sheriff. Und sollte sich niemand gefunden haben, der zum Wohl der bedauernswerten Kreatur eingegriffen hat, möchte ich bezweifeln, dass er oder sie bis heute sein Geschlecht kennt. Ich habe damals versucht, gleich nach der Geburt hier unten die Fürsorge einzuschalten, und ich habe immer den Verdacht gehegt, dass diese wohlmeinende Absicht letztlich dafür verantwortlich war, dass die Bradfords so Hals über Kopf aus Atlanta verschwunden sind.»
    «Hermaphrodit», wiederholte Halloran wie erstarrt und tauschte einen Blick mit

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