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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Fall gelöst. Der Junge war's. Das hab ich dir von Anfang an gesagt.»
    «Hast du nicht. Du hast gesagt, dass es Father Newberry war.»
    «Das war doch nur Wunschdenken und außerdem, als ich noch nicht wusste, dass sich die Kleinfeldts tatsächlich fortgepflanzt hatten. Gleich als ich das von dir hörte, hab ich den Jungen verdächtigt, und das weißt du auch. Gefiel mir ganz und gar nicht, den Padre zu streichen. Der passte nämlich perfekt. Kreuze in die Brust geritzt, ein fettes Erbe für die Kirche … den alten Priester musste man als Hauptverdächtigen einfach lieben.» Er beugte sich vor und stocherte in dem Wust von Papier auf Hallorans Schreibtisch. «Hast du hier irgendwas Essbares?»
    «Nee.» Bonar seufzte betrübt und lehnte sich zurück. Die Finger verschränkte er über dem schwellenden Bauch. Sein braunes Uniformhemd klaffte zwischen den Knöpfen, die sich mit letzter Kraft hielten, als ginge es um ihr Leben. «Und nun sind also die Engel vom Himmel herabgestiegen und haben dir geflüstert, dass der Junge es getan hat, lange nachdem ich dir gesagt hatte, dass es der Junge war, worauf ich hinweisen möchte. Deine Erkenntnis, mein Freund, ist jedoch völlig nutzlos. Wir wissen doch weder, wer oder wo der Junge ist, noch wie er aussieht, wie alt er ist …» Halloran lächelte. Das hier tat gut. Mit Bonar über den Fall zu sprechen, sich ausschließlich darauf zu konzentrieren und nur darauf ­ eine gerade Linie, der er folgen konnte, so lange es ging. «Der Junge wurde in Atlanta geboren. Vor einunddreißig Jahren.»      
    «Ach ja? Du hattest also noch eine Vision? Erzähl.»
    «Steuererklärungen. Die ersten, die wir hatten, waren über dreißig Jahre alt, stammten von damals, als die Kleinfeldts noch die Bradfords waren. Und auch noch nicht reich. Frisch verheiratet wahrscheinlich, noch am Anfang, so tief auf der Einkommensleiter, dass sie Arztkosten absetzen konnten. Und zwar sehr hohe für jene Zeit, in ihrem vierten Jahr in Atlanta.
    Hab mir gedacht, dass es Entbindungskosten gewesen sein könnten.» Bonars Interesse war geweckt, und er kam ein wenig hoch.
    «Deswegen hab ich im County-Archiv da unten angerufen und mich nach Baby Bradfords in jenem Jahr erkundigt. Bingo: Den Eltern Martin und Emily Bradford wurde am 23. Oktober 1969 ein Baby Bradford geboren.» Bonar schien den Atem anzuhalten. «Moment. Die Kleinfeldts wurden am 23. Oktober ermordet.» Halloran nickte grimmig. «Happy Birthday, Baby.»
    «Verdammt. Geburtsdatum, Todesdatum. Der Junge war es wirklich.» Halloran nahm einen letzten Zug und ließ die Zigarette in eine leere Coladose fallen. «Schade, dass du nicht unser Bezirksstaatsanwalt bist. Der Typ ist leider ein ganz scharfer.
    Will Fingerabdrücke sehen, Zeugen hören, du weißt schon, vor Gericht verwendbare Beweise, wie wir sie eben nicht haben.
    Der Junge hat noch nicht mal geerbt.» Bonar schüttelte den Kopf. «Macht nichts. Keiner schneidet die Körper seiner Eltern auf, nur weil er Geld will. Den muss was anderes geritten haben, und es wird uns garantiert nicht gefallen, wenn wir darauf stoßen.» Er blies die Wangen auf, seufzte tief und stemmte sich mühsam aus dem Stuhl. Dann ging er ans Fenster.
    Helmut Kruegers Farm lag auf der anderen Straßenseite, und er schaute zu, wie eine lange Reihe Schwarzbunter von der Weide in den Stall trottete, um gemolken zu werden. Dabei ging ihm durch den Kopf, dass er lieber hätte Bauer werden sollen. Kühe brachten wohl kaum je ihre Eltern um. «Hast du den Namen des Jungen schon durch den Computer gejagt?»
    «Da gibt es ein Problem. Kein Name auf der Geburtsurkunde.»
    «Hä?»
    «Die Frau im Amt sagte mir, das wäre damals gar nicht so ungewöhnlich gewesen. Urkunden wurden aufs Datum ausgestellt, und manche Eltern haben sich eben noch nicht für einen Namen entschieden. Und wenn sie den Namen später nicht melden, dann bleibt eben ein leeres Feld auf der Urkunde.
    Aber das Krankenhaus war angegeben, und dort hat man mir den Namen des Hausarztes gegeben.»
    «Schon mit ihm gesprochen?», fragte Bonar.
    Halloran schüttelte den Kopf.
    «Sag bloß nicht, er ist tot.»
    «Lebendig und beim Golf. Seine Frau hat gesagt, sie richtet ihm aus, er möge heute Abend zurückrufen.» Bonar nickte und sah wieder zum Fenster hinaus. «Also geht es voran.»
    «Kann sein. Wollen wir nicht was essen, bevor der Doc zurückruft? Ich hab seiner Frau meine Handynummer gegeben, damit wir hier abhauen können.» Bonar drehte sich um, und

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