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Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Hause waren, bevor Sie vor zehn Jahren hier bei uns auftauchten.» Sie blickte ausweichend zur Seite, die Lippen fest aufeinander gepresst. Bemüht, ihre Wut hinunterzuschlucken, wie er annahm.
    «Und wie viel Zeit haben Sie vergeudet, diesen Ermittlungsweg einzuschlagen?» Er zuckte die Achsel. «Nicht viel. Es war ein recht kurzer Weg. Ich hab im Büro ein Computergenie, das sich beim Versuch, durch Ihre Firewalls zu kommen, so die Haare gerauft hat, dass kaum mehr welche übrig sind. Inzwischen ist er jedoch Ihr größter Fan und meint, Sie alle sollten Ihre Arbeit für den Zeugenschutz einsetzen.» Er achtete auf ihre Reaktionen, aber sie zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    «Sollten Sie sich bereits im Schutzprogramm befinden, würde es uns allen eine Menge Probleme ersparen, wenn Sie es mir sagten.» Sie ignorierte ihn, legte die Ruger zurück, schloss den Waffenschrank ab, stand auf und verschränkte die Arme über der Brust. «War es das? Wenn ja, würde ich gern mit meinem Training weitermachen.» Magozzi sah sich eines der Aquarelle näher an, eine großstädtische Straßenszene mit Menschen, die alle gleich glücklich wirkten. Es handelte sich um ein bemerkenswert detailliertes Bild und stammte seiner Einschätzung nach wohl von einem jungen Künstler, der die Stilrichtungen der großen Meister vermischte, solange er selbst noch seinen eigenen Stil suchte. Das ungezwungen gesellige Motiv des Bildes schien so gar nicht in ein Haus zu passen, das wie eine Festung wirkte und einer Frau gehörte, die ganz bestimmt ohne Lachmuskeln geboren worden war. Er fragte sich, was sie wohl veranlasst haben mochte, gerade dieses Aquarell zu kaufen. «Unsere Leute haben an der Liste mit den Registrierungen gearbeitet, die wir von Ihnen bekommen haben.»
    «Und?»
    «Und es ist langwierig.»
    «Natürlich ist es langwierig. Und dumm dazu.»
    «Wie bitte?»
    «Die Liste wird Ihnen nicht im Geringsten weiterhelfen, und das wissen Sie auch. Nicht einmal der dämlichste Killer würde Namen, Adresse und Telefonnummer hinterlassen, damit Ihre uniformierten Beamten an seine Tür klopfen, und der hier ist ganz und gar nicht dämlich …» Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, war aber nicht schnell genug.
    «… und bleiben Sie mir vom Hals mit irgendwelchem Schmonzes von wegen Befolgung der Vorschriften. Die Einhaltung der geheiligten Vorschriften hat nur zur Folge, dass die Arbeit der Cops ständig ins Stocken gerät. Zeit, Mittel und Energien werden vergeudet, die weitaus besser eingesetzt wären, wenn man diesem Kerl eine Falle stellen würde. Er ist nämlich in Fahrt, und wenn er wieder zuschlägt, geht das Opfer auf Ihr Konto, denn Sie hatten die Möglichkeit, ihm Einhalt zu gebieten, wenn Sie nicht so verdammt erpicht darauf gewesen wären, Namen auf einer Liste abzuhaken und meine .22er zu überprüfen …»      
    «Wir haben diesem Kerl eine Falle gestellt», fauchte Magozzi, der mit einem Mal fürchterlich wütend auf diese seltsame, geheimniskrämerische und paranoide Frau ohne Vergangenheit war, die ihn belehren wollte, wie er seine Arbeit zu tun hatte; fürchterlich wütend, dass dieser Fall zunehmend außer Kontrolle geriet und sich die Leichen stapelten wie Klafterholz; fürchterlich wütend über ihren Mangel an Respekt und ihre Weigerung, mit ihm zu kooperieren, und ganz fürchterlich wütend schließlich, weil er das Gefühl nicht loswurde, etwas ganz Naheliegendes an diesem Fall zu übersehen. «Heute Abend gab es einen Hochzeitsempfang für Tammy Hammond auf der Nicollet . Nicht nur wir hatten zehn Leute vor Ort, sondern Argo Security hatte weitere zwanzig im Einsatz, und der verdammte Ort war besser gesichert als das Weiße Haus. Und denken Sie mal: Wir kamen trotzdem zu spät.» Solange sie seine zornigen Worte erst registrieren musste, starrte sie ihn an, aber gleich darauf bemerkte er, dass die selbstgerechte Empörung aus ihren Zügen wich und sich in ihren blauen Augen nur noch eine Untergangsstimmung spiegelte, die sie bis ins Mark getroffen hatte. Mein Gott, so ist ihr wirklich zumute , dachte er. Es ist absolut unmöglich, eine derartige Gefühlsregung vorzutäuschen. «Um Himmels willen», flüsterte sie. Und jetzt hörte er ihre wahre Stimme und sah ihr wahres Gesicht. Sekundenlang überfiel ihn ein bisher ungekanntes Schuldbewusstsein, so als habe er sie persönlich im Stich gelassen.
    Im nächsten Moment war die Untergangsstimmung verflogen, und an ihre Stelle trat eine weitaus

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