Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden

Titel: Monkeewrench 01 - Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
Schwung und erschrak.    
     
    Ein schwarzer Junge stand auf dem Treppenabsatz, die nicht existenten Schultern unter einer richtig guten Lederjacke hochgezogen. «Ich hätte gern die Dame des Hauses gesprochen», sagte er zu Magozzi. Dabei trat er von einem Fuß auf den anderen, jederzeit bereit, das Weite zu suchen.
    Er hörte zwar nicht, dass Grace hinter ihn trat, spürte sie aber.
    «Jackson! Was machst du denn hier?» Man sah, dass der Junge sich ein wenig entspannte. «Alles in Ordnung bei Ihnen?» Grace nickte. «Sicher, alles in Ordnung.»
    «Oh. Gut. Ich hatte auch nur gesehen, dass diese Schrottkarre hier vorgefahren kam und der Kerl ausstieg, und dann …» Ein argwöhnischer Blick wanderte von Magozzis Brust zu dessen Gesicht. «Er ist nämlich bewaffnet, wissen Sie.»
    «Schon in Ordnung. Dazu ist er berechtigt, denn er ist ein Cop.»
    «Ach so. Na ja, ich wollte nur mal nachsehen, wissen Sie?
    Er kam mir irgendwie komisch vor.»
    «Du hast ein gutes Gespür, Jackson. Danke, dass du aufgepasst hast.» Der kleine Junge warf noch einen Blick auf Magozzi, kam offenbar zu der Überzeugung, dass keine Gefahr von ihm drohte, hüpfte vom Treppenabsatz und verschwand über den Weg.
    «Was hatte das zu bedeuten? Haben Sie Kinder aus der Nachbarschaft angestellt, Ihr Haus zu bewachen?» Grace sah ihn ausdruckslos an. «Nein, er ist mein Komplize bei all den Morden.» Er hörte auf dem Weg, wie die Riegel einer nach dem anderen einrasteten, überquerte die Straße, stieg in seinen Wagen, startete den Motor und blieb lange genug ruhig sitzen, um keinen Argwohn zu erwecken. Dann stieg er aus, ging wieder hinauf an die Tür und drückte wieder auf den Knopf der Gegensprechanlage.
    Diesmal ließ sie ihn länger warten, und zwar absichtlich, wie er annahm. Doch schließlich wurde die Tür geöffnet, und Grace MacBride sah ihn aufgebracht an. «Dass ich Ihnen nicht beim ersten Mal die Tür vor der Nase zugeschlagen habe, bedeutet nicht, dass ich es jetzt ebenso wenig tun werde.»
    «Das dürfen Sie aber nicht.»
    «Tatsächlich? Und weswegen nicht?»
    «Deswegen nicht.» Er zeigte auf die Matte unter seinen Füßen. «Dort steht doch ‹Willkommen›.» Ihre Mundwinkel zuckten, als könne sie es schaffen, ein Lächeln über sich zu bringen. Doch sie behielt sich bewundernswert unter Kontrolle, wie er fand. «Was wollen Sie denn noch, Detective?»
    «Ich glaube, ich hab mein Handy in der Küche vergessen.»
    «Ach, du meine Güte.» Ihr dunkler Pferdeschwanz wippte, man hörte ihre lauten Schritte auf dem Flur, und dann war sie auch schon wieder zurück. Sein Handy hielt sie auf Armeslänge von sich gestreckt, als hätte es eine ansteckende Krankheit.
    «Tut mir Leid. Aber vielen Dank.» Die Tür knallte laut hinter ihm zu, aber das störte ihn nicht.
    Er trug das Handy an der Antenne, und im Auto ließ er es in einen der Plastikbeutel für Beweismittel gleiten, den er von einem Stapel im Handschuhfach genommen hatte.
    Charlie wartete schon auf der anderen Seite der eichenen Schwingtür auf Grace, und sein Stummelschwanz bewegte sich aufgeregt hin und her. «Alles okay, Charlie», versicherte sie ihm. «Der große böse Detective ist fort.» Damit schien Charlie zufrieden gestellt, und er trottete zurück zu seinem Hundeteppich auf dem Sofa, um sein abendliches Nickerchen fortzusetzen, das Magozzi so grob unterbrochen hatte.
    Grace rührte in dem Topf mit Boeuf Bourgignon, das auf dem Herd köchelte, legte den Löffel zur Seite und verschränkte die Hände, damit sie nicht so zitterten. Sie fühlten sich außerdem auch noch kalt an.
    Sie ging durch sämtliche Räume zu ebener Erde, schaltete überall das Licht an und versuchte die Dunkelheit zu verscheuchen, die ihr die Luft raubte. Der Bengel wurde zum Problem. Sie hätte ihm im Park nicht beistehen dürfen. Jetzt wollte er sich revanchieren, indem er in der Nähe blieb und sie im Auge behielt. Aber das konnte sie nicht dulden, denn es war verdammt zu gefährlich.
    Ein heller Glockenton ließ sie innehalten, als sie an der Bürotür vorbeikam. Der Computer meldete das Eintreffen einer E-Mail. Wahrscheinlich von einem ihrer Partner oder gar von allen, dachte sie und fragte sich, ob sie wohl ebenfalls einen Anruf von den Cops bekommen hatten. Sie betrat das Büro, bewegte ihre Maus, um den Monitor zu aktivieren, und klickte auf ihre Mailbox. Eine neue Nachricht.       
    Sie klickte sie an und rief die Absenderzeile auf. Da stand: VOM KILLER. Übermittelt von einem

Weitere Kostenlose Bücher