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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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es erfuhr. Ich meine, ich hatte noch nie jemanden kennen gelernt, der im Konzentrationslager war. Kommt einem doch so vor, als sei das alles vor einer Million Jahren geschehen, oder? Und dann dieser Typ, der Gott weiß was für eine Hölle durchlebt hat, und gerade der entwickelt sich zu jemandem, der seine Mitmenschen liebt. Ich sage euch, Jungs, der war eine Klasse für sich. Ihr hättet ihn bestimmt gemocht.»
    «Ach, hör auf damit.» Gino erhob sich und stopfte leere Behälter in eine Papiertüte. «Ich will keine Toten mögen. Davon hat man nämlich nichts. Langer, willst du die Hühnerflügel wirklich nicht mehr?»
    «Absolut nicht.»
    Gino griff sich einen und biss herzhaft davon ab. «Gut, dann lasst mal hören. Als ihr euch so dick mit den Gilberts angefreundet habt, wie hat der Sohn da auf euch gewirkt?»
    «Jack?» Langer zuckte die Achseln. «Der war doch so gut wie nie da. Irgendwie das schwarze Schaf, nehme ich an. Marty sagte, dass Jack sich wohl mit seinen Leuten verkracht hatte.»
    Gino warf einen abgenagten Hühnerflügel in die Tüte. «Muss ein ziemlich schlimmer Krach gewesen sein. Die alte Dame spricht noch immer nicht mit ihm.»
    «Muss wohl», stimmte Langer zu. «Bei der Beerdigung seiner Schwester stand Jack nicht mal bei seiner Familie.»
    «Oh, Mann», McLaren verzog das Gesicht. «Das mit anzusehen war heftig. Hatte ich fast schon vergessen. Da steht dieser Mann in mittlerem Alter, heult sich die Seele aus dem Leib, ist buchstäblich aufgelöst vor Kummer und taumelt mit ausgestreckten Armen auf Morey zu. Morey sieht ihn nur kurz an, dreht sich um und geht weg. Lässt Jack einfach stehen, allein, weinend, die Arme ins Leere ausgestreckt…
    Mann, ich kann euch sagen, das ging einem an die Nieren.»
    Magozzi spürte ein Kribbeln im Nacken. «Das ist schon interessant. Liebt seine Mitmenschen und kehrt seinem Sohn den Rücken in einer solchen Situation? Und das soll Mister Menschenfreund gewesen sein?»
    Langer sprach leise. «Das ist es ja, Magozzi. Er war wirklich Mister Menschenfreund, und diese Sache mit Jack bei der Beerdigung widersprach dem so vollständig, dass man sich fragen musste…» Er hielt inne und schien nachzudenken.
    «Dass man sich fragen musste…», brachte McLaren für ihn den Satz zu Ende. «Was um Gottes willen hat Jack getan?»

 
    KAPITEL 8
     
    Es war einfach so, dass Magozzi sie gerne ansah, und zuweilen konnte er nicht damit aufhören.
    «Du starrst mich schon wieder so an.»
    «Ich kann nichts dafür. Ich bin eben sehr oberflächlich.»
    Grace MacBride lächelte, aber nur verhalten. Wenn sie zu einem breiten Lächeln mit jeder Menge Zähnen in der Lage war, so hatte Magozzi es bisher noch nicht gesehen. «Ich muss dich um einen Gefallen bitten.»
    «Ja.»
    «Einen großen.»
    «Das schaffe ich schon.» Selbstverständlich würde er es schaffen. Er würde alles für Grace MacBride tun, und im Gegenzug erbat er sich nicht mehr als ein paar jener Abende, an denen sie an ihrem Küchentisch saßen und Wein tranken und sich über nichts Besonderes unterhielten, während er ihr schwarzes Haar und ihre blauen Augen betrachtete und von Dingen träumte, die sich vielleicht ergeben konnten, wenn er nur lange genug die Geduld bewahrte.
    «Ich hätte gern, dass du ab und zu mal nach Jackson schaust.»
    Oh, das hörte sich nicht gut an. Jackson war ein Pflegekind, das einen Block entfernt von Grace wohnte, und jemand musste nur dann nach ihm schauen, wenn Grace vorhatte, die Stadt für längere Zeit zu verlassen. Vielleicht hatte er das mit der Geduld übertrieben.
    Magozzi beschloss, stark zu sein, stumm zu bleiben und so zu tun, als mache es ihm nichts aus, aber als er den Mund öffnete, fiel die Wahrheit heraus. «Grace, du darfst nicht wegfahren. Ich habe doch diesen Verführungsplan am Laufen.»
    Wieder das angedeutete Lächeln. «Das soll eine Verführung sein? Sechs Monate, und du hast noch nicht ein einziges Mal versucht, mich zu küssen.»
    «Es ist eben ein langfristiger Plan. Und außerdem warst du noch nicht dafür bereit.»
    Sie griff über den Tisch und berührte seine Hand. Magozzi erstarrte. Bis auf einige sehr wenige Ausnahmen berührte Grace, wenn sie es vermeiden konnte, niemals einen anderen Menschen. Sie ergriff durchaus jemanden bei der Hand und zog ihn irgendwo hin, wenn sie ihm etwas zeigen wollte, aber eine Berührung nur um der Berührung willen – das kam selten vor. «Alles ist bereit, Magozzi. Seit Monaten arbeiten wir daran. Und jetzt gibt

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