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Monkeewrench 02 - Der Koeder

Monkeewrench 02 - Der Koeder

Titel: Monkeewrench 02 - Der Koeder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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– London, Mailand, dann Genf und die restlichen –, und neben jeden Kreis schrieb er in Druckbuchstaben «MRB» sowie eine Zahlenreihe. «Ich hab's», sagte er in den Hörer. «Danke, Grace. Ich werde deswegen noch mal auf dich zurückkommen müssen.»
    Gino deutete mit seinem Wurstfinger auf das, was Magozzi geschrieben hatte. «Was soll das? Was heißt MRB?»
    Magozzi nahm den Kuli und tippte nacheinander auf die Buchstaben. «Morey. Rose. Ben. Grace hat einige Flüge gefunden, die unsere Opfer gemeinsam unternommen haben. Sie hat die Zielorte runtergerattert, und die kamen mir bekannt vor.» Mit einem Nicken deutete er auf das Blatt Papier. «Das sind die Reisen. Die Zahlen sind die Daten. MRB erreichten und verließen diese Städte jeweils innerhalb von vierundzwanzig Stunden bei jedem der Interpol-Morde.»
    Eine Weile sprach niemand. Gino rieb sich die Stirn, als wolle er sein Gehirn massieren. «Das ist ja wohl ein Wahnsinnszufall, oder?»
    «Würde ich auch sagen. Besonders bei der Kürze der Reisen. Wer fliegt denn für anderthalb Tage nach Paris?»
    «Geschäftsreisende?», schlug Langer vor.
    Magozzis Lippen wurden schmal. «Wenn ihr Geschäft das Auftragsmorden ist. Diese Leute haben sechs Reisen in sechs Städte unternommen und das an genau den Tagen, an denen eure Interpol-Morde geschahen.»
    Gino legte sein ganzes Gesicht in Falten. «Das ist wirklich seltsam.»
    «Es ist schon mehr als seltsam. Für mich sieht es so aus, als seien wir vom Zufall zum Indizienbeweis gesprungen.»
    McLaren sah ihn ungläubig an. «Hörst du eigentlich, was du da sagst, Magozzi? Dass wir es mit einem Ring geriatrischer Meuchelmörder zu tun haben, die in Uptown wohnen? Das ist sogar für meinen Geschmack zu abwegig. Nicht mal an Hollywood könntest du das verkaufen.»
    Magozzi sah Gino an, der mit finsterster Miene jede seiner Gehirnzellen zur Arbeit anspornte. «Ich höre dir zu, Leo, und du weißt, dass ich immer dabei bin, wenn es um gewagte Theorien geht, aber Sankt Gilbert, der in Europa Leute abmurkst? Oma Kleber, die in ihren ausgetretenen kleinen orthopädischen Schuhen übers Kopfsteinpflaster trippelt, nachdem sie jemandem das Lebenslicht ausgeblasen hat? Ich meine, wovon reden wir hier? Dass diese Leute fünfundsechzig werden und beschließen, ihre magere Rente damit aufzubessern, dass sie sich als Killer verdingen?»
    Langer sprach bedächtig. «Morey Gilbert wäre dazu nicht fähig gewesen. Du kanntest ihn nicht, Magozzi.»
    «Vielleicht kannte ihn niemand.»
    «Es muss eine andere Erklärung geben», beharrte Langer.
    «Und wir werden danach suchen. Aber komm schon, Langer, du kannst die Augen nicht vor dem Offensichtlichen verschließen, nur weil du nicht möchtest, dass es wahr ist.»
    Langer wiederholte in Gedanken den Satz, denn er war eine perfekte Zusammenfassung dessen, was er das vergangene Jahr über getan hatte – die Augen verschlossen, das Geheimnis gehütet, versucht so zu tun, als sei es nicht geschehen, weil er sich verzweifelt wünschte, dass es so wäre.
    McLaren ließ nicht locker. «Langer hat Recht. Ich weiß nicht, was mit den anderen beiden ist, aber ich kannte Morey Gilbert, und der Mann verlor die Fassung, wenn er einen Käfer sterben sah. Völlig unmöglich, dass er jemanden hätte umbringen können. Außerdem, nur weil sie in diesen Städten gewesen sind, müssen sie nicht gleich jemanden ermordet haben. Angenommen, ich reise Freitag nach Chicago. Wie groß sind eurer Meinung nach die Chancen, dass freitags abends in Chicago jemand umgebracht wird? Aber das bedeutet beileibe nicht, dass ich der Täter bin.»
    Magozzi lächelte vorsichtig, um McLaren zu besänftigen, der offenbar mehr an Morey gehangen hatte, als ihm klar war. «Vielleicht nicht eine Reise und ein Mord, aber sechs? Wir müssen dem nachgehen, McLaren.»
    Das nahm McLaren den Wind aus den Segeln, wenn auch nur für einen Augenblick. «Das ist verrückt.» Hilflos bewegte er die Arme auf und ab. «Es ergibt einfach keinen Sinn. Die Interpol-Morde reichen wie lange zurück, fünfzehn Jahre? Das heißt, die Leute waren über siebzig, als sie den Ersten abgeknallt haben. Wer wartet darauf, so alt zu werden, bevor er zum Auftragskiller wird?»
    «Vielleicht war es nicht ihr erster Mord, McLaren», sagte Magozzi, und alle verstummten. «Grace sagt, dass sie vor jenem Jahr eine Menge anderer Reisen unternommen haben und seither noch viele mehr. Manche nach Übersee, einige im Inland, andere nach Mexiko und Kanada – alles

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