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Monkeewrench - 02 - Der Köder

Monkeewrench - 02 - Der Köder

Titel: Monkeewrench - 02 - Der Köder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Gleisen war auch alt?»
    «Moment mal, Langer… Ja, Leo, er war alt. Uralt.»
    «Das macht drei in einer Nacht, Gino. Morey Gilbert, der, den es in dem Haus mit dem vielen Blut erwischt hat, und der arme Teufel auf den Schienen.»
    «Es sieht aber so aus, als wären es nur zwei, und wenn du mir zwei Sekunden lässt, damit ich dieses Gespräch beenden kann, dann finde ich alles heraus, was du schon immer über tote alte Leute wissen wolltest. Mann, du bist wie ein kleines Kind, das einem an den Hosenbeinen zerrt.»
    «Du hast keine Hosenbeine.»
    Gino warf ihm einen bösen Blick zu und stapfte über den Parkplatz davon, das Handy ans Ohr gepresst.
    Magozzi fand vor dem Gewächshaus eine schattige Bank und setzte sich neben einen Stapel prall gefüllter Plastiksäcke, die nach Schokolade rochen. Auf dem Parkway nahm der sonntägliche Morgenverkehr zu, aber durch die dichte Immergrünhecke, die bis auf die Einfahrt alles abschirmte, konnte er ihn kaum hören. Dies hier war unbestreitbar ein ruhiges und nettes Plätzchen inmitten der Stadt; nett um einzukaufen, um zu wohnen und um einen alten Mann mitten in der Nacht zu erschießen, ohne Angst haben zu müssen, dabei gesehen zu werden.
    Zwei Leute von der Spurensicherung waren noch drinnen und untersuchten den Bereich um den Tisch, auf dem Lily Gilbert ihren Mann aufgebahrt hatte. Zwei weitere hatten sich auf die andere Seite des Gewächshauses begeben und versuchten, auf dem regennassen Asphalt, wo sie ihn nach eigener Aussage gefunden hatte, noch etwas zu entdecken. Aber nach Magozzis Dafürhalten erfüllten sie nur die Routine, denn Lily Gilbert hatte, ob nun absichtlich oder nicht, jegliche Spuren verwischt, die vom Regen verschont geblieben waren.
    Schon jetzt hasste er diesen Fall, weil er wusste, worauf es hinauslief. Niemand legte alte Opas nur so zum Spaß um. Wenn kein Raub im Spiel war, hatte man es mit einer kurzen Liste von Verdächtigen zu tun, und fast immer handelte es sich um Familienmitglieder. Ihm war ein Psychopath im Drogenrausch allemal lieber als Verwandte, die einander umbrachten. Nichts grässlicher als ein mörderischer Familienstreit.
    Gino kam über den Parkplatz zurück. Sein breites Gesicht war von der Sonne bereits rosarot, und das Halfter mit seiner Neun-Millimeter schlug leicht gegen seine karierten Bermudas. Er ließ sich auf die Bank sacken und wischte den Schweiß ab, der sich auf seiner Stirn sammelte. «Ist es zu glauben, dass es letzte Woche noch geschneit hat? Ist heißer als in der Hölle hier draußen. Sind doch bestimmt bald dreißig Grad, und wir haben noch nicht mal Mittag. Wenn doch bloß der Sohn bald kommt, damit wir hier die Biege machen können.»
    «Was sagt Langer?»
    Gino beugte sich vor und rieb die Hände. «Eine wirklich interessante Geschichte: Er und McLaren haben ein Haus voller Blut und keine Leiche, und Peterson und Tinker draußen an den Gleisen haben eine Leiche und nicht genügend Blut. Dank des Wunders von Mobiltelefon können sie miteinander kommunizieren, und Voilà: Es stellt sich heraus, dass der Alte, dem das blutige Haus gehört, wahrscheinlich der Typ ist, den man an die Schienen gebunden hat. Sie wollen ihn erst noch von der Haushälterin identifizieren lassen, aber es sieht gut aus.»
    Magozzi richtete sich auf der Bank ein wenig auf und runzelte die Stirn. «Da soll noch einer durchsteigen.»
    «Du sagst es. Nach dem, was sie sich bis jetzt zusammenreimen können, muss jemand diesen alten Mann in seinem Haus angeschossen und eine Arterie im Arm getroffen haben. Und jetzt kommt's: Man hat ihm den Arm abgebunden, damit er nicht verblutete, bevor sie ihn zu den Gleisen schaffen konnten. Gruselig, oder? Sie wollten, dass er am Leben blieb und den Zug kommen sah. Anant hat ihn zwar noch auf dem Tisch, aber er tippt auf Herzschlag.»
    «Oh, Gott.» Magozzi grübelte lange darüber nach, aber er mochte nicht, was ihm einfiel. «Sie haben ihn zu Tode erschreckt.»
    «Sieht so aus. Angeschossen wurde er jedenfalls mit einer 45er, und unser Opfer hier wurde mit einem kleineren Kaliber erschossen. Die beiden Tathergänge lassen keine Verknüpfungen zu.»
    «Also keine Verbindung zwischen unserem und ihrem Toten.»
    «Nur dass es sich bei beiden um alte Männer handelte, die in derselben Gegend wohnten.»
    Magozzi rieb sich die Augen und spürte dabei den Schweiß, der sich auf seinen Lidern sammelte. «Nicht mal das gefällt mir sonderlich.»
    «Mir auch nicht. Aber sonst passt nichts zusammen, auf den

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