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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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neben der Straße verlief. Leise schlichen die Frauen durch das Gras in die dunklere Schwärze des Schattens hinüber, den die Hecke warf, und von dort aus Schritt um Schritt weiter, bis sie dicht bei der Straße angekommen waren. Dort legten sie sich simultan zu Boden und krochen auf dem Bauch weiter.
    Direkt vor ihnen wurde ein Hauch von Sternenlicht auf der rauen Oberfläche der zweispurigen Landstraße reflektiert. Zur Linken verschwand die Straße, die hinter dem Café und der sich daran anschließenden Tankstelle entlangführte, im Wald wie im aufgerissenen Schlund eines Ungeheuers.
    Zur Rechten, der Richtung, für die sich die Frauen entschieden hatten, war der Übergang zwischen der Straße und dem nachtschwarzen Himmel fast nicht zu erkennen. Die Straße verschwand einfach jenseits einer flachen Hügelkuppe. Keine Bewegung war weit und breit auszumachen. Kein Laut war zu hören.
    Grace’ Blick streifte Annie zu ihrer Linken, und sie bemerkte ein weißes Glitzern, wo die Augen sein mussten, in einem ansonsten unsichtbaren Gesicht. Sie setzte sich in Bewegung, auf dem Bauch robbend, aus dem Schutz der Fliederhecke nach unten in den flachen, grasbewachsenen Straßengraben. Sie konnten nicht mehr riskieren, in das Café zu schleichen, um ihre Handtaschen zu holen. Ihnen blieb nur die schwache Hoffnung, dass die Männer sie in der Dunkelheit nicht fanden.
    Da praktisch nichts zu hören und zu sehen war, schärften sich Grace’ übrige Sinne und schienen sich zu überlagern, wie um den Mangel zu kompensieren. Sie roch das Öl ihrer Waffe, schnappte den Geruch von erdigem Wasser auf, irgendwo weiter vorn im Graben, und als sie durch den Mund atmete, schmeckte sie etwas, das sie nur als »Grün« zu beschreiben vermochte.
    Nach den ersten Metern auf dem Bauch erkannte Annie, dass das Vorwärtsrobben eine von jenen Aktivitäten war, die Frauen intelligenterweise spätestens in dem Moment aufgaben, in dem sie Brüste zu entwickeln begannen. Sie fühlte sich, als versuchte sie, zwei dicke, reife Zuckermelonen in das hohe, feuchte Gras zu drücken. Sie hatte Schwierigkeiten, mit den Füßen Halt zu finden.
    Es war eine Erleichterung, als sie merkte, wie der Boden des Grabens sich in einem Gefälle nach unten senkte, selbst dann noch, als die Straße in einen sanften Anstieg überging. Gut, dachte sie. Wenn es so weiterging, konnte sie bald auf Händen und Knien kriechen, anstatt auf dem Bauch herumzurutschen. Wenn Schlangen Beine hätten, wären sie wahrscheinlich genauso behindert wie Menschen ohne. Es kam immer darauf an, was man gewöhnt war.
    Der Boden unter dem dichten Gras wurde feuchter, je weiter Grace sich durch den Graben voranschob. Als die Finger ihrer linken Hand im Wasser einer seichten Pfütze landeten, hob sie die Waffe in der Rechten höher und kroch auf dem Ellbogen, um die Pistole aus dem Wasser zu halten. Einige Meter weiter war das Wasser bereits so tief, dass es einen Teil ihres Körpergewichts trug.
    Inzwischen war der Graben breiter geworden, und die Ränder verliefen gut einen Meter oberhalb ihrer Köpfe. Grace hielt an und wartete, bis die beiden anderen Frauen sie eingeholt hatten. Behutsam zog sie die Beine unter den Rumpf und ging in die Hocke, um ihren Rücken zu entlasten. Sie spürte, wie ihre Knie in den Schlamm am Grund des Wassers sanken. Ihr Gesicht fühlte sich schwer an. Als sie sich mit den Fingern über die Wange strich, war diese feucht vor kaltem Schweiß.
    Dann spürte sie es – lange bevor etwas zu hören war. Ein dumpfes, vibrierendes Geräusch, das durch den Boden hindurch auf sie zuzukommen schien. »Sie kommen!«, flüsterte Grace leise. »Runter!«
    Der Jeep donnerte zur Linken an ihnen vorüber. Dreck von der Straße spritzte in den Graben und auf ihre Rücken, und das hohe Gras am Rand der Böschung wurde durchgepeitscht vom scharfen Luftzug. Dann waren sie erneut eingehüllt in Stille.
    Schließlich, als sich ihr Herzschlag ein wenig beruhigt hatte, setzte Grace sich wieder in Bewegung. Die beiden anderen Frauen folgten ihr lautlos. Der Graben wurde wieder flacher, und sie krochen einen leichten Anstieg hinauf, bis Grace den Kamm erreicht hatte und sehen konnte, was vor ihr lag. Fast augenblicklich duckte sie sich wieder und kroch ein paar Meter weit zurück.
    Als sie sprach, hielt sie den Kopf nach unten gerichtet, damit ihre Stimme nicht außerhalb des Grabens zu hören war. Annie und Sharon mussten die Köpfe tief am Boden halten, um zu verstehen, was sie sagte.

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