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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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»Eine weitere Straßensperre. Noch mehr Soldaten.«
    »Schaffen wir es an ihnen vorbei?«, fragte Sharon.
    »Sie sind noch zu weit weg, als dass ich etwas dazu sagen könnte.« Dann wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie Sharons Profil erkennen konnte. Sie hob den Blick und bemerkte, wie ein riesiger strahlend silberner Vollmond über die Wipfel der Bäume stieg. »Es wird heller. Zeit, um uns von der Straße zu entfernen. Wir sind viel zu leicht zu entdecken, wenn wir hier bleiben.«
    Die drei Frauen hoben die Köpfe gerade hoch genug, um über den Rand des Straßengrabens sehen zu können. Direkt ihnen gegenüber lag ein Maisfeld, und dahinter, ein Stückchen von der Straße entfernt, entdeckten sie die Umrisse eines Silos, dessen metallene Wände im Mondlicht glänzten.
    Und dann flackerte plötzlich ein schwaches Licht auf der Straße vor ihnen auf, keine zwanzig Meter von den drei Frauen entfernt. Ein Gesicht schien dahinter zu schweben, mitten in der Luft, und dann ein zweites, das sich dem ersten näherte. Sie hörten das deutliche Klicken des zuschnappenden Deckels eines Feuerzeugs, und dann waren nur noch zwei rote Funken in der Dunkelheit zu sehen, wenn die Männer an ihren frisch angesteckten Zigaretten zogen.
    Die drei Frauen krochen wieder zurück bis zu der Stelle, wo das Wasser im Graben stand. Männerstimmen drangen überraschend klar und deutlich durch die umgebende Stille an ihre Ohren.
    »Die ganze Sache gefällt mir nicht. Wir sollten machen, dass wir unsere Spuren beseitigen und dann von hier verschwinden.«
    »Wäre ziemlich peinlich, wenn jemand durch die Sperre gekommen wäre.«
    »Verdammt, wenn jemand durchgekommen wäre, dann hätten wir ihn inzwischen längst gefunden. Der Wagen stand außerhalb des abgeriegelten Bereichs. Er kann schon seit einer Woche dort gestanden haben, ohne dass wir es bemerkt hätten.«
    »Aber im Wagen ist Gepäck. Niemand lässt sein Gepäck eine Woche lang liegen.«
    »Na und? Dann ist der Wagen eben liegen geblieben, und wer auch immer ihn gefahren hat, wurde per Anhalter mitgenommen. Wir sollten verdammt noch mal machen, dass wir von hier verschwinden, bevor der Besitzer mit Verstärkung zurückkommt, um seinen Wagen abzuholen, sonst sitzen wir ziemlich tief in der Klemme.«
    »Wenigstens haben wir die Farm fertig.«
    Ein zustimmendes Grunzen folgte, und es erschreckte Grace, dass Geräusche so weit durch die Nacht hallten. Schließlich verklangen die Schritte der Soldaten nach und nach, während sie auf dem steinigen Seitenstreifen der Straße weiter und weiter von den Frauen weg in Richtung Straßensperre marschierten.
    Eine Minute verging, dann eine weitere. Weit voraus ächzte ein Getriebe, dann heulte ein Motor auf, und dann herrschte wieder Stille.
    Grace schloss die Augen. Die Lage war ein klein wenig besser, als sie befürchtet hatte. Ja, die Soldaten hatten den Range Rover entdeckt, doch sie waren nicht sicher, ob jemand in das umstellte Gebiet vorgedrungen war oder nicht. Und die Farm »hatten sie fertig«, was auch immer das bedeuten mochte. Wahrscheinlich dass sie mit dem Durchsuchen der Gebäude fertig waren.
    Als die drei Frauen sich endlich wieder sicher genug fühlten, um nach oben zum Kamm zu kriechen und einen Blick auf das zu werfen, was dahinter lag, war der Mond so weit aufgegangen, dass er die höchsten der Baumriesen im Wald halbwegs überragte, und sein diffuses weißes Licht drängte die Dunkelheit der Nacht zurück. Der reife Mais auf der anderen Seite der Straße stand in voller Pracht, fast drei Meter hoch, dicht, dunkel und einladend. Dort entlang, dachte Grace.
    Ein schneller Blick nach vorn verriet ihr, dass die gelben, blinkenden Warnlichter der Straßensperre noch an ihrem Platz standen. Gelegentlich wurde der stetige Rhythmus des Blinkens kurz unterbrochen, wenn ein Soldat vor den Lichtern herging.
    Grace’ Blick glitt zu der Stelle nach vorn, wo der Graben bereits aus dem Schatten des Waldes ins Mondlicht gewandert war. Wenn sie diese Straße überqueren wollten, mussten sie es bald tun. Bevor der Mond noch höher stand.
    Ein kurzes Stück unterhalb der Anhöhe, sodass sie von der Straßensperre aus nicht zu sehen waren, robbten sie auf dem Bauch über den Asphalt. Als sie das Maisfeld erreicht hatten, erhoben sie sich auf Hände und Knie und krochen hastig tiefer hinein. Ein paar Meter weiter, und der Mais stand dicht an dicht, sodass das Mondlicht nicht mehr bis auf den Boden vordringen konnte. Die Pflanzen waren hoch

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