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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Stockrosen entlang der Wände des massiven Gebäudes. Die Blüten lehnten an der Wand, als wären die dicken Stängel nicht stark genug, ihr Gewicht zu tragen.
    Sharon rümpfte die Nase angesichts des scharfen, moschusartigen Duftes und musste an die Stockrosen vor dem kleinen Gewächshaus ihrer Mutter denken.
    »Scheiße!«, flüsterte Annie direkt hinter ihr.
    »Was denn?«
    »Scheiße. Kuhscheiße.« Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse und wetzte die Schuhsohle im Gras.
    Sharon schüttelte den Kopf, doch dann hielt sie abrupt inne. Sie richtete sich kerzengerade auf und blickte sich schweigend um.
    »Hast du etwas gehört?«, fragte Grace.
    Sharon wandte den Kopf und sah Grace an. »Nichts. Ich höre überhaupt nichts. Und genau das ist das Problem.« Sie war geistesabwesend, während sie immer noch lauschte und ihre Augen unstet hin und her huschten. »Seht euch diese Farm an. Eingezäunte Koppel, gewaltige Heuballen vor der Scheune, Futtersäcke auf dem Anhänger dort drüben und jetzt auch noch Dung.«
    Annie schnaubte leise. »Es ist eine Farm, Honey. Was hast du denn erwartet?«
    »Tiere. Wo sind all die Tiere?«
    Grace spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten.
    Die drei Frauen standen eine Weile absolut still, während sie auf das leiseste Geräusch lauschten. »Vielleicht sind sie im Stall?«, flüsterte Annie.
    Grace schlich mit zusammengekniffenen Augen an der Wand entlang zu einer Tür. Sie war mannsgroß und in das gewaltige Schiebetor eingelassen, das an einer Führungsschiene hing. Sie drückte das Ohr gegen das Holz und lauschte, dann wich sie einen Schritt zurück und packte die rostige Klinke. Die Tür öffnete sich geschmeidig und lautlos auf gut geölten Angeln, und der ihr nicht sehr vertraute Geruch von Kuhdung stieg Grace in die Nase. Sie verharrte erneut, merkte, wie ihr Herzschlag in ihren Ohren pochte, und betrat dann den Stall.
    Unter der Decke war ein riesiger Speicher voll grünem Alfalfa-Heu. Zur Rechten befanden sich offene Stallboxen und Verschläge, die mit Stroh ausgelegt waren. Das Stroh sah frisch aus. Zur Linken verlief ein betonierter Weg mit einem vergitterten Abfluss daneben zu einer Tür auf der anderen Seite.
    Doch es gab keine Tiere im Stall. Nicht ein einziges. Selbst die Dutzende von Schwalbennestern an den Balken unter der Decke waren leer. Nicht ein einziger schläfriger Vogel spähte zu den Störenfrieden hinunter.
    Sharon blickte den Gang entlang, der von Stützpfeilern gesäumt wurde. Dunghaufen zogen eine Spur zu der Tür auf der anderen Seite des Stalls. »Die Kühe sind draußen«, sagte sie. »Wahrscheinlich liegt hinter dem Stall eine riesige Weide.«
    »Vielleicht können wir über die Weide entkommen«, flüsterte Annie. »An den Kühen vorbei.«
    Das kalte Mondlicht, das durch Spalten und Ritzen in der Außenwand fiel, zeichnete parallele Streifen auf den Boden, während die Frauen vorsichtig an den mittelalterlich aussehenden Stützpfeilern vorbei den Stall durchquerten. Das Tor am anderen Ende war in zwei Hälften geteilt und wurde von zwei einfachen Riegeln gesichert. Während Sharon und Annie warteten, öffnete Grace den oberen und drückte die obere Hälfte des Tors auf.
    Die Frauen starrten hinaus auf eine große, leere Koppel mit einem stabilen dreireihigen Holzzaun. Der Boden vor ihnen war glatt und vollkommen kahl. »Scheiße!«, flüsterte Annie. »Keine Kühe!«
    »Und kein Dung.« Sharons Blicke wanderten über den merkwürdig jungfräulich aussehenden Erdboden.
    Grace beugte sich über die untere Hälfte der Tür nach draußen und spähte in die Ferne. Die Landschaft leuchtete fahl im Mondlicht, bis auf ein breites Stück direkt vor ihnen, das in völliger Dunkelheit lag. »Sieht so aus, als wäre da hinten ein offenes Gatter. Wahrscheinlich liegen dahinter weitere Weiden. Seit ihr so weit?«
    Annie blickte nach links und rechts auf das Gras, das die freie, kahle, glatte Fläche nackten Erdbodens umgab. Das Gras war hoch, jedoch nicht hoch genug, um ihnen Deckung zu geben, nicht einmal wenn sie kriechen würden. »Sieht aus, als wäre die Luft rein.«
    Sharon spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte, als sie nach draußen auf das leere Land starrte. Es konnte nicht sein. Es konnte einfach nicht sein, genauso wenig wie das Fehlen jeglicher Fahrzeuge und das Licht am Mast, das nicht an war. Nicht einmal Hufabdrücke von Kühen waren zu sehen.
    Grace sah sie an und legte ihr die Hand auf den Unterarm. Sharon blinzelte, dann nickte sie

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