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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Batterie von Schubladen, die den Kühlschrank ausmachten. Sie waren völlig unauffällig hinter einer Teakfront versteckt. Es gab eine für Getränke, eine für Obst und Gemüse, eine für Fleisch und eine besonders große, in der mehr Weinflaschen lagerten als in dem schmiedeeisernen Verkaufsregal des Weinladens bei ihnen im Ort. »Fantastisch«, murmelte er, während er ohne Scham in allen Schubladen schnüffelte, bevor er schließlich den Orangensaft für Harley herausnahm. »Hast du was dagegen, wenn ich mir eine Cherry Cola nehme?«
    »Was du möchtest, Kumpel, bedien dich«, antwortete Harley und schaltete vor einer engen Kurve herunter. »Gefällt dir meine Küche?«
    »Machst du Witze? So etwas Schönes hab ich außerhalb der Hochglanzseiten von Bon Appetit noch nie gesehen!«
    Gino verdrehte die Augen. »Lieber Himmel! Fangt jetzt bloß nicht noch damit an, Rezepte auszutauschen und euch zusammen Oprah anzusehen.«
    Harley funkelte ihn an. »Ich liebe Oprah! «
    Im hinteren Abteil hatte Roadrunner verschiedene Programme aufgerufen und wühlte tief in den geschützten Datenbänken des FBI herum, auf der Suche nach Spuren und Hinweisen auf die ominöse Operation, mit der die drei toten Undercover-Agenten betraut gewesen waren. Bis jetzt hatte er nichts gefunden, und das war höchst ungewöhnlich.
    Halloran und Magozzi saßen auf einer schmalen Bank neben dem Fenster und sahen abwechselnd nach draußen in die friedliche, ländliche Nacht, wie Halloran es genannt hätte – oder das schwarze Nichts, als das Magozzi es betrachtete –, und auf den fluchend hinter der Tastatur sitzenden Roadrunner. »Meine Güte – irgendjemand hat im ganzen verdammten Staat die Lichter ausgeknipst!«
    Halloran lächelte schwach. »Es ist wirklich ziemlich einsam hier oben. Bald müsste der Silver Dome vor uns auftauchen.«
    »Der Silver Dome? Was ist denn das?«
    »Ein Tanzlokal. Schick. Tischdecken und Tanz und gutes Essen.«
    Eine weitere halbe Meile hinter einer lang gestreckten Kurve, und Magozzi erblickte mitten im schwarzen Nichts etwas, das aussah wie ein Las Vegas in Puppenhausgröße. Weihnachtslichter blinkten an langen Leinen über einem unbefestigten Parkplatz, der gerammelt voll war mit Pick-ups, und ein rosagrünes Neonschild mit Buchstaben von Mannsgröße verkündete blinkend: »Gourmet-Küche, Tanz, Entertainment«. Das Schild war an einem Wellblechschuppen angebracht.
    »Worin besteht das Entertainment?«, erkundigte sich Magozzi.
    »Bowling«, sagte Halloran, ohne sein Gegenüber aus den Augen zu lassen. Magozzi bemühte sich, keine Miene zu verziehen, wofür Halloran ihn mochte. Er blickte durch das Fenster nach draußen und seufzte. Nach dem Silver Dome gab es die nächsten fünf Meilen nichts mehr zu sehen außer Bäumen, die so hoch aufragten, dass sie das Mondlicht abschirmten, sowie gelegentlich ein Stück freies, mondbeschienenes Land. »Ich sag es nicht gerne, aber diese Geschichte ist eine der wenigen während meiner Zeit als Sheriff, bei der ich es richtig mit der Angst zu tun bekomme.«
    Und bei diesen Worten lächelte Magozzi dann doch noch. »Wen willst du hier auf den Arm nehmen, Halloran? Du bist nicht in deiner Eigenschaft als Sheriff unterwegs. Wir alle sind rein privat unterwegs, ein paar besorgte Jungs, die ein paar Röcken hinterherjagen. Wir wollen unsere Frauen retten. Wie die Höhlenmenschen.«
    Halloran legte die mächtigen Hände auf den Tisch und seufzte erneut. »Du vielleicht.«
    Magozzi hob fragend eine Augenbraue.
    »Sharon kommt nicht wieder zurück.«
    »Zu dir – oder nach Kingsford County?«
    »Weder noch.«
    »Na ja, meine Güte, Halloran, sie hat sich eine Kugel eingefangen! Und ob es dir nun gefällt oder nicht, du und ihre Arbeit, das hat alles damit zu tun. So was beschäftigt einen für eine Weile. Man kriegt Angst, wieder nach draußen zu gehen und sich dem Job zu stellen.«
    Halloran schwieg eine ganze Weile. »Vielleicht sollte ich ihr mehr Zeit geben«, sagte er schließlich leise.
    »Verdammt richtig, Freund! Weißt du was? Wenn ich so an das letzte Mal denke, als wir alle zusammen waren – da sind wir mitten in eine Schießerei hineingeplatzt auf der Jagd nach den gleichen beiden Frauen.«
    Halloran blinzelte überrascht. »Mein Gott – du hast Recht!«
    »Vielleicht sollten wir uns in Zukunft zwischen den Katastrophen hin und wieder mal sehen, um die Eintönigkeit zu durchbrechen.«
    Plötzlich schrillte eine Alarmglocke durch das hintere Abteil des Busses, und

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