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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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während es zurückzuweichen versuchte und zu seinem Erstaunen feststellte, dass es den Kopf nicht wieder herausziehen konnte. Wahrscheinlich fühlten sich die Tiere nicht viel anders als die Frauen jetzt.
    Sie blieben an der Ecke des Stalls stehen. Der versinkende Mond tauchte den Farmhof in ein silbriges, fahles Licht, das nach ihrem schattigen Versteck am Seeufer hell erschien.
    Ein paar vereinzelte Steine in der Auffahrt glänzten stumpf. Dahinter starrten sie die schwarzen Fenster des Farmhauses an wie die leeren Augenhöhlen eines Skeletts. Schatten spendende Bäume standen im Hof wie müde dunkle Wächter und ließen in der reglosen heißen Luft die Blätter hängen. Es gab nichts zu sehen und nichts zu hören – als hätte jemand auf »Pause« gedrückt und die Welt angehalten.
    Und wie es aussah, hatte dieser Jemand auch bei Grace den Pause-Knopf gedrückt. Sie verharrte vollkommen reglos mitten in der Bewegung, und das erschreckte Annie einmal mehr zu Tode.
    Dann plötzlich drehte sich Grace zu ihr um. In ihr Gesicht stand eine Emotion geschrieben, die Annie unmöglich zu deuten vermochte. Sie kramte hektisch in ihrer Jeanstasche, zog ihr winziges Mobiltelefon hervor und klappte es auf. Annies Unterkiefer sank herab, als sie das kleine Display sah, das wie durch ein Wunder leuchtete, während das Telefon leise in Grace’ Hand vibrierte.

KAPITEL 20
    Als Bonar hinter Harley die Stufen in das Wohnmobil hinaufstieg, kroch ein großes, haariges Etwas auf dem Bauch durch den Mittelgang hindurch auf ihn zu. Bonar brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, dass es ein Hund war, und dann war das Tier auch bereits über ihm. Er hatte mit Hunden nicht mehr viel zu tun gehabt, seit sein Spielkamerad aus Kindertagen sich mit einem Dachs angelegt und verloren hatte, doch Charlie benötigte keine sechzig Sekunden, um Bonar an das zu erinnern, was er all die Jahre vermisst hatte.
    »Ich sitze auf dem Beifahrersitz, und ich kriege den Hund.« Das war Ginos Stimme direkt hinter ihm.
    Bonar hatte den Arm um Charlies Hals gelegt und grinste glücklich, als die breite, nasse Zunge des Tieres über die blonden Stoppeln auf seinem Kinn schabte. »Du kannst von mir aus den Beifahrersitz haben, aber um den Hund musst du mit mir kämpfen. Wo sind die anderen denn alle?«
    »Halloran ist zusammen mit Magozzi und Roadrunner nach hinten gegangen. Du solltest ruhig mal einen Blick in dieses Abteil riskieren. Die Einrichtung sieht aus wie aus einem James-Bond-Film.«
    Bonar setzte sich auf eine gepolsterte Bank direkt hinter Harleys Fahrersitz. »Hier bleibe ich. Außerdem ist das hier mein Gebiet. Ich bin der Navigator.«
    Gino schlüpfte auf den Beifahrersitz und schnallte sich an. »Mann, wir brauchen keinen dämlichen Navigator. Wir haben ein GPS an Bord, das dich von den Socken haut.«
    Harley sah ihn zweifelnd an. »Bist du sicher, dass du mit dem Ding zurechtkommst?«
    »Verdammt, ja! Ich hab die beiden letzten Stunden damit verbracht, die Bedienung zu erlernen, und jetzt kenne ich mich aus. Willst du vom Parkplatz fahren?« Er drückte auf ein paar Knöpfe und spähte auf den Schirm. »Vier Meter achtzig geradeaus, dann nach rechts abbiegen in Richtung Nord-Nordost, null Komma eins eins acht vier … Lieber Himmel, woher hast du dieses Ding?«
    »Aus einem Atom-U-Boot ausgebaut«, grunzte Harley.
    »Im Ernst?«
    »Um Himmels willen, Rolseth! Natürlich nicht! Etwas so Gutes gibt es nicht beim Militär. So, und jetzt ruf die Karte von Missaqua auf den Schirm und dirigiere mich in die Mitte des Countys.«
    »Wartet noch eine Sekunde.« Magozzi kam zusammen mit Roadrunner und Halloran durch den Mittelgang nach vorn. Er sah noch blasser aus als unter der Laterne vorhin, und seine Stimme klang gepresst. »Roadrunner hat soeben eure drei Wasserleichen anhand der Fingerabdrücke identifiziert, die ihr uns geschickt habt.«
    Bonar, Harley und Gino drehten sich wie ein Mann zu ihm um.
    »Sie sind in keiner Datenbank aufgetaucht, weil das FBI dafür Sorge getragen hat. Diese Toten waren ihre eigenen Jungs – undercover, sodass sie nicht mal mehr Namen hatten, nur Nummern.«
    Bonar stieß einen Seufzer aus, der einen ausgewachsenen Mann in Angst und Schrecken versetzen konnte. »Undercover-Agenten. Ich will verdammt sein. Es ist aber das Einzige, was ein wenig Sinn ergibt, weil es die Frage beantwortet, warum das FBI die Leichen so schnell an sich gebracht hat und warum es unseren Tatort übernommen und uns ausgesperrt hat. Dieser Gedanke

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