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Monkeewrench 03 - Mortifer

Monkeewrench 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Roadrunner schoss förmlich aus seinem Sitz. Er hämmerte hektisch auf einen Knopf seiner Konsole. »GRACE?«
    Magozzi hatte sich halb vom Sitz erhoben, erstarrte, fürchtete sich, zu atmen, sich zu bewegen. Und dann hörte er einen Wählton in den großen Lautsprechern. »Was hat das zu bedeuten?«, flüsterte er mit zitternder Stimme.
    »GOTTVERDAMMT!« Roadrunner hämmerte auf einen weiteren Knopf, und das Geräusch einer Tonwahlfolge hallte durch den Wagen. »Wir hatten eine Satellitenverbindung so eingestellt, dass sie automatisch alle fünf Minuten alle drei Mobiltelefone der Frauen anwählt. Irgendjemand hat soeben auf Grace’ Handy das Gespräch angenommen, und dann hab ich das Signal verloren … HERRGOTT, DA IST ES WIEDER!«
    Aus den Lautsprechern zischte es, dann folgte ein ohrenzerreißendes Läuten, und dann, bei Gott, Grace’ Stimme, verstümmelt und undeutlich und abgehackt, durch die Lautsprecher: »… brauchen Hilfe … vie … Leute … tot … Roadrunner …? «
    Und dann wieder nichts. Abrupte, absolute Stille. Die Lautsprecher schwiegen.

KAPITEL 21
    Zwanzig Minuten nachdem sie die zusammenhanglosen Worte aus Grace’ Mund gehört hatten, war die Atmosphäre im Monkeewrench-Bus beinahe elektrisch aufgeladen.
    Roadrunner und Harvey hatten alles an legalen und illegalen Computerressourcen eingesetzt, deren sie habhaft werden konnten, doch sie waren nicht imstande gewesen, die Verbindung zu Grace erneut herzustellen oder auch nur den Sendemast zu bestimmen, der den Anruf zu ihrem Mobiltelefon geleitet hatte. Keiner der Mobilfunkanbieter, in deren Netzwerke sie sich gehackt hatten, hatte im Verlauf der letzten Stunde irgendwelche Aktivitäten von Grace’ Mobiltelefon registriert. Nach fünfzehn frustrierenden Minuten am Straßenrand war Harley wieder hinter das Steuer zurückgekehrt und jagte mit alarmierender Geschwindigkeit über die gewundene, enge Straße durch die Dunkelheit in Richtung Beldon, während er betete, dass die Fahrt zu dem Treffen mit den FBI-Leuten sie nicht in eine falsche Richtung führte.
    Bonar saß auf dem Beifahrersitz und hatte Charlie auf dem Schoß. Er hielt das Tier mit einer Hand fest, während er mit der anderen einen Außenscheinwerfer bediente, um die Straße außerhalb des Fernlichtkegels auf streunendes Wild abzusuchen. Ein sinnloses Unterfangen bei dieser halsbrecherischen Geschwindigkeit, seiner Meinung nach – sie konnten unmöglich rechtzeitig halten, falls ihnen ein Reh vor den Kühler sprang –, doch Bonar dachte nicht daran, Harley zu langsamerer Fahrweise aufzufordern. Der Anruf von Grace hatte ihnen allen einen eisigen Schrecken eingejagt.
    Gino war hinten im Computerabteil und brütete über einer Karte der Mobilfunkmasten Wisconsins, die Roadrunner ausgedruckt hatte. Soweit er es beurteilen konnte, gab es nicht einen einzigen, der auch nur in der Nähe von Missaqua County gestanden hätte. Nach zehn Minuten des Haareraufens über der Karte war er fest überzeugt, dass sie von der Spur abgekommen waren, und er fürchtete sich beinahe, es auszusprechen. Roadrunner sah halb wahnsinnig aus, wie er die Computer attackierte und serienweise Flüche ausstieß, die einem Seemann alle Ehre machen würde. Halloran und Magozzi wirkten so spröde, dass es ein Wunder war, dass sie nicht zerbrachen. Gino beugte sich erneut über die Karte und untersuchte die Stellen, an denen zukünftige Mobilfunkmasten geplant waren, während er sich fragte, wie aktuell die Karte war.
    Halloran hatte das Satellitentelefon in Beschlag genommen und versuchte auf die altmodische Weise, den Mast zu finden, der Grace’ Ruf übermittelt hatte, indem er sich mit Namen und Dienstgrad bei dem Wochenenddienst schiebenden, schläfrigen Wartungspersonal sämtlicher Mobilfunkanbieter meldete und sich bemühte, Hilfe von Teilzeitkräften mit einem durchschnittlich zweistelligen IQ zu erhalten, die geglaubt hatten, sie könnten ihre Schicht mit Nichtstun verbringen. Endlich fand er jemanden, der den Anschein erweckte zu wissen, wovon er sprach, und dieser Techniker hatte nichts anderes im Sinn, als Halloran zu erzählen, es wäre gut möglich, dass niemand Aufzeichnungen über einen Anruf besaß, der offensichtlich nur durchgestellt worden sei. Die Erklärung war so kompliziert, dass Halloran Kopfschmerzen bekam. Er legte auf und versuchte, sich die tiefen Falten aus der Stirn zu massieren. »Und?«, fragte Gino. »Hast du etwas erreicht?«
    »Ja. Ich hab rausgefunden, warum es keine

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