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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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Schreibtisch zu. Als er darauf Platz nahm, stieß der Vinylbezug ein Schnaufen aus wie ein undicht gewordenes Aufblaskissen. »Ich hab einen Daumenabdruck auf meiner Geburtsurkunde«, begann Bonar ohne Umschweife. »Genau wie du.«
    »Wie ich?«
    »Du wurdest im Kingsford General geboren, richtig?«
    »Richtig.«
    »Dann haben sie auch von dir einen Abdruck genommen.«
    Halloran nahm einen Stift zur Hand. »Sollte ich mir Notizen machen?«
    »Die meisten Krankenhäuser nehmen noch im Kreißsaal Abdrücke von den Neugeborenen. Finger, Hände, irgendwas – damit sie nicht das falsche Baby mit der Mutter zusammen nach Hause schicken. Was ich wissen möchte, ist Folgendes: Wie schwer kann es sein, einen kompletten Satz Abdrücke von jedem Kind zu nehmen, gleich nachdem es geboren wurde, und ihn in einer Art Datenbank zu speichern?«
    »Meine Güte, Bonar, du hast das Zeug zu einem Despoten!«
    »Weißt du eigentlich, wie viele Leichen Jahr für Jahr unidentifiziert bleiben? Wie viele Familien herumsitzen und darauf warten, dass jemand nach Hause kommt, obwohl er schon die ganze Zeit irgendwo unter einem anonymen Stein begraben liegt?«
    Halloran seufzte. »Ich nehme an, ich soll raten. Die Fingerabdrücke haben kein Ergebnis geliefert, richtig?«
    »Nicht in der AFIS und auch sonst nirgendwo, wo man uns hat nachsehen lassen. Und ich muss gestehen, ich war ziemlich überrascht, dass keiner der drei ein Strafregister vorzuweisen hat. Offensichtlich sind sie mit einer ziemlich rauen Truppe unterwegs gewesen, aber keiner soll gesessen haben? Das widerspricht jeder Logik!«
    Halloran begann Falten in das Papier zu knicken. »Vielleicht waren sie ganz normale, nette junge Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort überrascht wurden?«
    »Da musst du dir schon ein paar richtig gute Argumente einfallen lassen, um mich davon zu überzeugen, dass diese Exekution mit einer automatischen Waffe nichts als eine unglückliche Fügung von Zufällen gewesen ist.« Bonar zog einen flach gedrückten Snickers-Riegel aus der Hosentasche, riss ihn auf und nahm einen großen Bissen. »Schon irgendwas gefunden bei den Vermisstenlisten?«
    »Wir haben nichts in unseren Unterlagen. Ich habe Haggerty beauftragt, die Fotos in der nationalen Presse zu veröffentlichen, aber ich rechne nicht damit, dass sich jemand bei uns meldet.«
    Bonar tupfte sich mit dem kleinen Finger einen Schokoladenkrümel von der Unterlippe. »Diese Jungs sind erst ziemlich kurze Zeit tot. Vielleicht werden sie noch gar nicht vermisst.«
    »Könnte durchaus sein. Die Autopsien liefern uns vielleicht einen Anhaltspunkt, an dem wir ansetzen können, aber das wird noch eine Weile dauern. Doc Hanson sagt, die Jungs von Wausau hätten noch alle Hände voll zu tun mit der Massenkarambolage auf dem Highway 29.«
    Bonar seufzte und stand auf, um die Snickers-Verpackung in den Papierkorb zu werfen. »Kannst du mir vielleicht verraten, wie wir einen Dreifachmord lösen sollen, ohne zu wissen, wer die Opfer sind?«
    Halloran konzentrierte sich wieder auf das Falten von Papier auf seinem Schreibtisch. »Was schätzt du – wie viele automatische Waffen gibt es hier in unserer Gegend, Bonar?«
    »Wahrscheinlich zwei mehr als in Fort Bragg.«
    »Und wer benutzt sie?«
    Bonar dachte sekundenlang nach. »Na ja, letzten November haben wir Karl Wildenauer festgenommen, weil er mit seiner Maschinenpistole Enten gejagt hat.«
    »Und abgesehen von Karl?«
    »Green Bay hat zwei AK-47 sichergestellt bei der Kokainrazzia letzte Woche.«
    Halloran kritzelte etwas auf einen Notizblock. »Okay. Drogendealer.«
    Bonar schnitt eine Grimasse. »In Kingsford County mag es vielleicht ein paar Teenager geben, die hin und wieder versuchen, heimlich in den Maisfeldern ihrer Eltern Pot anzubauen, aber ich bezweifle, dass sie Erschießungskommandos in der Hinterhand haben. Die wirklich bösen Jungs treiben sich für gewöhnlich in den Städten rum und erledigen ihre Geschäfte auch dort.«
    »Dann kommen die Leichen vielleicht aus der Stadt. Vielleicht war der Teich nur eine Müllkippe, um die Toten verschwinden zu lassen, ganz einfach. Wäre nicht das erste Mal. Was hältst du davon, wenn wir die Fotos der Toten zu ein paar Rauschgiftdezernaten überall im Land schicken, vielleicht sogar nach Chicago? Vielleicht erkennt sie jemand?«
    »Ausgezeichnete Idee.«
    »Danke sehr. Und jetzt sag mir, wer sonst noch automatische Gewehre benutzt, ganz allgemein.«
    Bonar verdrehte die Augen in Richtung Decke und

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