Monkeewrench - 03 - Mortifer
bleiben.«
McLaren grinste und wippte auf den Sohlen vor und zurück, während er versuchte zu entscheiden, ob er seinem Vorgesetzten glauben sollte oder nicht. »Okay, sicher, Chief«, sagte er schließlich. »Einem geschenkten Gaul und so weiter. Na ja, viel Glück, Leute – ich kauf mir jedenfalls noch ein weiteres Ticket!«
»Ich kann es verdammt noch mal nicht fassen, dass du – von allen Leuten ausgerechnet du, mein eigener Partner – bei dieser Groteske mitgemacht hast!« Gino saß zusammen mit Magozzi an einem sonnigen Picknicktisch und starrte düster vor sich hin, während er die klebrigen Überreste seines Snow Cone aus dem aufgeweichten Pappbecher schlürfte. Er hatte seine durchnässte Badehose und das T-Shirt gegen Jeans und ein altes Bowling-Hemd getauscht, das schon bessere Tage gesehen hatte – wahrscheinlich irgendwann während des Koreakriegs.
Magozzi gab sich die größte Mühe, zerknirscht dreinzublicken. »Der Chief und ich hatten offen gestanden zunächst Hemmungen, aber als wir gesehen haben, wie dich deine eigene Tochter runtergeschossen hat, war es für uns mehr oder weniger beschlossene Sache.«
»Klar. Ich werde mich noch an dieser kleinen Verräterin rächen – Helen kriegt diesen Spielerausweis nie, und wenn sie fünfzig wird! Ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl dabei, sie zum Softball gehen zu lassen.«
»Na ja, wenn es dich tröstet – ich habe wirklich ein ziemlich schlechtes Gewissen wegen der ganzen Geschichte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, dass ich immer noch so gut werfen kann.«
Gino funkelte ihn an. »Ja, sicher. Genauso wenig wie Chief Malcherson, von dem ich eben erfahren habe, dass er verdammt noch mal ein ehemaliger All-Star-Pitcher von der University of Minneapolis ist! Ich sag dir was – du findest heraus, wer der Komiker ist, der mich aufs Kreuz gelegt hat, und ich denke darüber nach, ob ich dir vielleicht verzeihe.«
»Nicht mal der Chief hat eine Ahnung, wer dahintersteckt.«
Gino schnitt eine finstere Grimasse und rubbelte sich durch das nasse blonde Bürstenhaar. »Ja, sicher. Weißt du, was ich denke? Ich denke, das alles ist in Wirklichkeit eine Verschwörung des Departments, und ich wette zehn Mäuse, dass McLaren, diese kleine irische Ratte, das Meisterhirn hinter der Sache war. Jede Wette, dass es gar keinen anonymen Spender gibt und dass ihr alle euch insgeheim fast in die Hosen macht vor Lachen!«
»Nichts da. Ich hab neulich die Überweisung auf Malchersons Schreibtisch liegen sehen, und in meinen Augen sah sie echt aus.«
»Kein Witz? Hast du es überprüft?«
»Hey, ich würde mir jederzeit wegen dir eine Kugel einfangen, Kumpel, aber ich bin nicht bereit, wegen so einer Sache meinen Job aufs Spiel zu setzen!« Magozzi hielt einen Augenblick lang bedeutungsvoll inne, dann grinste er. »Allerdings hab ich die Sache an Grace weitergegeben.«
Ginos finstere Miene schmolz schneller als zuvor sein Snow Cone. »Du bist offiziell von meiner schwarzen Liste gestrichen, Kumpel.«
»Das freut mich zu hören.«
»Okay, dann spuck’s mal aus – die Gerechtigkeit wartet.«
»Ich weiß bis jetzt noch nichts. Grace hatte keine Zeit mehr, es zu überprüfen, bevor sie nach Green Bay abgefahren ist.«
»Verdammt, das hatte ich ganz vergessen. Wann ist sie denn wieder zurück?«
»In zwei Tagen.«
»O Mann, so lange kann ich nicht warten!« Gino brütete ein paar Sekunden über sein Dilemma nach, dann hob er den Blick und sah Magozzi triumphierend an. »Hey, was ist mit Harley und Roadrunner? Sie können mit dem Computer genauso gut umgehen wie Grace, und ich wette, sie langweilen sich zu Tode ohne die beiden Frauen in ihrer Nähe. Wir könnten sie auf ein paar Biere und Burger einladen für ihre Mühen.«
»Es ist Samstagabend, Gino. Hast du denn kein heißes Date mit deiner Frau und den Kindern?«
»Die Frau und die Kinder haben mich zugunsten einer Pizzaparty von Helens Softballteam im Stich gelassen.«
»Was denn, du lässt dir eine Pizza entgehen?«
»Die Party findet in einem von jenen grässlichen Themenrestaurants statt, wo Kleinkinder Amok laufen dürfen und mit Peperoni um sich werfen. Ich hab meine Standards, weißt du? Außerdem sind sowieso nur Frauen zugelassen.«
»Und was ist mit eurem kleinen Unfall? Wird denn seine Männlichkeit nicht negativ beeinflusst, wenn er bei einer Sache mitmacht, wo nur Frauen zugelassen sind?«
»Geschlechterdiskriminierung macht sich erst im Alter von fünf Jahren
Weitere Kostenlose Bücher