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Monkeewrench - 03 - Mortifer

Monkeewrench - 03 - Mortifer

Titel: Monkeewrench - 03 - Mortifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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schnellen Schluck, bevor sie antwortete. »Jemand hat sämtliche Telefonleitungen durchtrennt.«
    »Wie bitte?«
    »Direkt unterhalb der Anschlusskästen. Beim Café, bei der Tankstelle und bei dem dritten Haus.«
    Die drei Frauen starrten sich einen Moment lang schweigend an.
    »Vielleicht Kinder«, sagte Sharon schließlich.
    »Vielleicht.«
    Annie beobachtete Grace. »Was denkst du über diese Geschichte?«, fragte sie.
    »Ich denke, dass wir von hier verschwinden sollten.«
    Annie seufzte, nahm einen letzten Schluck aus ihrer Dose und stieß sich vom Hocker ab. Sie ging zum Kühlschrank, nahm drei Wasserflaschen hervor und stellte eine davon vor Sharon auf den Tresen.
    »Wofür soll das sein?«
    »Steck sie in deine Tasche, Baby. Es ist verdammt heiß da draußen, und wie es aussieht, haben wir noch einen weiten Fußmarsch vor uns.«
    Sharon verzog das Gesicht. »Du machst Witze, wie? Nach der Landkarte drüben in der Tankstelle sind es wenigstens zehn Meilen bis zur nächsten Ortschaft, und zwar von der Stelle aus, wo wir den Range Rover zurückgelassen haben! Ihr beide seid doch Technikfreaks – könnt ihr denn nicht diese Telefonleitungen reparieren?«
    »Es sind fünfundzwanzigadrige Kabel«, erwiderte Grace. »Das ist eine ganze Menge zum Zusammenstückeln. Es könnte ein paar Stunden dauern.«
    »Und bis dahin sind die Leute, die hier wohnen, wahrscheinlich von ihrem Picknick oder wohin auch immer sie gegangen sind zurück und werden uns mit Freude irgendwohin bringen. Hier haben wir genug zu essen und zu trinken und ein Dach über dem Kopf gegen die Sonne …«
    Annie starrte Sharon an, als hätte diese plötzlich den Verstand verloren – sie hatte für den Augenblick tatsächlich vergessen, dass nicht jeder wusste, wie angebracht es war, ohne weitere Fragen zu gehorchen, wenn Grace empfahl, von irgendwo zu verschwinden. Grace hatte einen siebten Sinn für Ärger. »Wir sollten von hier verschwinden«, sagte Annie.
    »Okay«, sagte Sharon in dem Versuch, vernünftig zu argumentieren. »Was haltet ihr davon: Du und Grace, ihr bleibt hier und arbeitet an den Telefonleitungen, und in der Zwischenzeit laufe ich los, nur um sämtliche Optionen abzudecken. Vielleicht habe ich Glück, und irgendjemand nimmt mich mit. Das soll keine Beleidigung sein, Annie, aber wir haben über dreißig Grad draußen, und ich nehme stark an, dass Aerobic nicht gerade deine Stärke …«
    »Still!« Grace war schnell, beinahe lautlos zur Fliegentür gehuscht, wo sie nun mit geschlossenen Augen stand und ihre Konzentration auf den Weg fokussierte, der nach links an der Tankstelle vorbei und um die Kurve herumging, wo er dann im Wald verschwand. Sie hatte nichts Spezifisches gehört, nichts sofort Erkennbares – nur ein leises, schwaches Aufbrüllen, das nicht hierher gehörte.
    »Irgendwas kommt auf uns zu« war alles, was sie noch sagen konnte.
     
    Harold Wittig rammte den Schalthebel in Parkstellung und umklammerte mit den Fäusten das Lenkrad des alten Pick-up, während er seine Lippen ärgerlich aufeinander gepresst hatte. Er hob einen Arm und wischte sich die verschwitzte Stirn am Ärmel ab, während er sich zum hundertsten Mal vornahm, den verdammten Truck endlich zu verschrotten und einen von diesen großen neuen Fords mit einer Klimaanlage zu kaufen, die vermutlich selbst eine Zwei-Dollar-Nutte frigide machen konnten. Verdammt, es war irrsinnig heiß, und der Tag war ein einziges Desaster gewesen.
    Zuerst eine Reifenpanne auf dem Weg nach Rockville heute Morgen, dann hatte »Fleet Farm« das Fahrrad noch nicht fertig zusammengebaut, das Tommy zum Geburtstag bekommen sollte, und sie hatten zwei Stunden warten müssen, während zwei Idioten mit Schraubenschlüsseln und einem vierzigseitigen Handbuch herumgefummelt hatten. Dann hatte Jean zu allem Überdruss auch noch ihre Periode bekommen und ihn in den Drogeriemarkt geschickt, um eine Schachtel Tampax zu kaufen, und er hatte geglaubt, im Boden versinken zu müssen, als die blutjunge Kassiererin ihn zuckersüß angelächelt und gefragt hatte: »Nur die Tampons? Das ist alles?«, und jetzt das hier. Herrgott noch mal, was für ein Tag!
    Er starrte wütend durch die staubige Windschutzscheibe nach draußen auf den leeren Jeep am Straßenrand und die beiden orange-gelb gestreiften Sägeböcke mit den gelb blinkenden Lampen darauf, die beide Fahrbahnen blockierten. Zwei Männer in Tarnuniformen und Kampfstiefeln und dem ernsten Gesichtsausdruck kleiner Jungen, die Soldat

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