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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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dachte ich mir, du kannst vielleicht eine kleine Aufmunterung vertragen.»
    «So etwas Nettes hast du noch nie für mich getan. Sehr untypisch für dich.»
    «Das sind nur Reste. Wir hatten dasselbe hier zum Abendessen. Hör mal, Magozzi... »
    «Demnächst empfängst du mich noch im durchsichtigen Kleid und mit einem Martini in der Hand.»
    «Hör jetzt mal zu, Magozzi. Es ist wichtig. Wir haben vielleicht etwas zu euren Schneemännern im Park.»
    Er stellte den Teller ab und wurde ernst. «Ich höre.»
    «Wir haben einen Thread aus einem Chatroom im Internet gefischt. Da heißt es: Die Nachricht wurde mindestens drei Stunden, bevor ihr die Leichen gefunden habt, online gestellt.»
    «Mein Gott.» Magozzi zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf sinken. «Am Ende steckt unser Mörder hinter dem Thread. Habt ihr ihn zurückverfolgt?»
    «Wir können uns nicht in den Chatroom hacken. Solche Sicherheitsvorkehrungen hat keiner von uns je gesehen. Wir versuchen es schon den ganzen Tag und werden es noch weiter versuchen. Wir legen eine Nachtschicht bei Harley ein, und ich muss jetzt wieder zurück zu den anderen. Aber lass heute Nacht auf jeden Fall dein Handy an und auch morgen den ganzen Tag. Ich rufe dich an, sobald wir was haben.»
    Magozzi hatte gerade den ersten Bissen Lasagne im Mund, da rief Gino an.
    «Ich hab eine Gutenachtgeschichte für dich, Leo», sagte er ohne jede Einleitung. «McLaren hat gerade angerufen. In Pittsburgh haben sie einen Toten in einem Schneemann gefunden, genau wie bei uns.»
    Magozzi kaute zu Ende und schluckte. Die Lasagne war köstlich, trotzdem bekam er den Bissen kaum herunter. «Verdammt. Was sagen die dazu?»
    «Sie vermuten einen Trittbrettfahrer. Sie haben nur der Vollständigkeit halber angerufen, wegen der ganzen Medienberichte über unsere Jungs.»
    Magozzi erzählte ihm, was das Monkeewrench-Team im Internet gefunden hatte.
    «Scheiße, Leo, ich wusste, dass das passieren wird, wenn die Presse sich erst mal auf die Sache stürzt. Bald haben wir im ganzen Land Leichen in Schneemännern stecken. Mach schnell die Äuglein zu, morgen wird ein Albtraum.»
    Nach dem Telefonat mit Magozzi lehnte Gino sich auf dem Sofa zurück und ließ sich von der Stille des schlafenden Hauses umhüllen wie von einem schützenden Mantel. Sie hatten den Weihnachtsbaum schon vor über einer Woche abgebaut, doch Angela stöberte bis heute versprengte Na- dein mit dem Staubsauger auf, und es roch immer noch nach Tannenduft.
    Er musste lächeln, als er das verräterische Knarzen einer Treppenstufe hörte und gleich darauf die leisen Schritte seiner Tochter, die nach unten geschlichen kam. Sie hatte dieses kleine Ritual vor zwei Jahren eingeführt, kurz nachdem der Unfall, auch bekannt als kleiner Bruder, zur Welt gekommen war. Wenn Überstunden, ein besonders kniffliger Fall oder auch bloße Schlaflosigkeit Gino noch wach hielten, während alle anderen bereits schliefen, schlich sich Helen oft zu ihm nach unten, um ein bisschen Zeit mit ihm allein zu verbringen. Für Gino war das so etwas wie ein Oscar für gelungene Elternschaft: Wenn es seiner fünfzehnjährigen Tochter solchen Aufwand wert war, Zeit mit ihrem alten Papa zu verbringen, hatte er doch ganz offensichtlich irgendetwas richtig gemacht.
    Jetzt tauchte sie am Fuß der Treppe auf, in ihren warmen Winterbademantel gehüllt, und schenkte ihm ein von rosigen Wangen und zwei Grübchen umrahmtes Lächeln. «Hi, Daddy.» Sie ließ sich neben ihn aufs Sofa plumpsen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    «Hi, Süße. Ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet, dich heute noch zu sehen. Als ich vorhin heimkam, sagte deine Mutter, du schläfst schon tief und fest und schnarchst wie ein Holzfäller.»
    Sie gab ihm einen spielerischen Klaps auf den Arm. «Ich schnarche nicht. Und, habt ihr den Mörder schon geschnappt?»
    Helen hatte noch nie viel Zeit mit überflüssigem Gerede verschwendet, doch ihre Direktheit überraschte Gino immer wieder. Dabei hätte es ihn eigentlich nicht zu wundern brauchen: Das Aussehen hatte sie glücklicherweise von ihrer Mutter geerbt, aber den Charakter hatte sie von ihm, da konnte man machen, was man wollte. «Noch nicht.» «Habt ihr schon eine Spur?»
    «Wir arbeiten dran.»
    «Es ist bestimmt ein Serienmörder», verkündete sie im Brustton der Überzeugung. «Die inszenieren ihre Opfer doch immer.»
    Gino rieb sich

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