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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Mann. Das ist ganz schön schlimm.»
    «Und traurig», fügte Annie hinzu.
    Grace' Augen hatten eifrig den Text verfolgt, der auf dem Bildschirm vorbeizog, doch als er zu Ende war, schaute sie auf den oberen Teil des Monitors und runzelte die Stirn. «Seht mal, die Betreffzeile des ganzen Threads.» Sie deutete mit dem Finger darauf.
    Harley kniff die Augen zusammen. «Bitterroot. Wow. Das ist das zweite Mal in zwei Tagen, dass uns der Name unterkommt. Wie seltsam ist das bitte? Und was zum Geier hat es zu bedeuten?»

KAPITEL 28

    Es war ein altes Haus, von der schweren, kastigen Sorte, wie man sie auf dem Land gebaut hatte, als der Staat noch jung war und die Siedlerehepaare um viele Söhne beteten, die das Land bestellen konnten. Magozzi vermutete, dass es noch das ursprüngliche Farmhaus war, das allerdings ausgesprochen gut in Schuss gehalten wurde. Die Außenwände waren frisch gestrichen, die große Veranda wirkte neu, und zwischen den Büschen auf einer Seite des Hauses entdeckte er eine moderne Klimaanlage. Seltsam, was man alles sah, wenn man eigentlich gar nicht darauf achtete.
    Es war kein weiter Weg von den Dorfhäusern bis hierher, hundert Meter vielleicht, doch sie waren alle außer Atem vom Rennen, und Magozzis Oberschenkel brannten von der Anstrengung, sich durch den hohen Schnee zu kämpfen. Jetzt hielten sie sich mit gezogenen Waffen und alarmbereiten Sinnen hinter der letzten Baumgruppe vor dem Haus versteckt, um noch einmal zu Atem zu kommen, bevor sie hineingingen.
    Plötzlich öffnete sich die Haustür, und man sah die Silhouette einer Frau im Gegenlicht. Magozzi blinzelte mit zusammengekniffenen Augen durch das Schneetreiben, konnte aber nicht erkennen, ob nicht noch jemand hinter ihr stand.
    «Officers?», rief sie, und er erkannte Maggie Hollands Stimme. «Officers, sind Sie da? Ich bin es, Maggie Holland. Sie können jetzt ruhig hereinkommen.»
    Iris, Magozzi und Gino tauschten misstrauische Blicke, dann deutete Gino mit dem Finger auf Iris.
    Sie nickte und rief: «Ms. Holland, hier ist Sheriff Rikker. Sind Sie allein da drinnen?»
    «Nicht ganz. Das Haus gehört Laura, sie ist hier... und Julie Albrights Mann ist auch hier, aber er ist tot.»
    Gino und Magozzi sahen einander an. Dann rannten sie in geduckter Haltung auf das Haus zu und suchten dabei immer wieder notdürftig Schutz hinter den Stämmen der vereinzelten Bäume, für den Fall, dass Kurt Weinbeck doch noch am Leben war, sich hinter der Tür versteckte und die Pistole auf Maggie Holland gerichtet hielt. Man konnte schließlich nie wissen.
    Iris machte es ihnen nach und verfluchte dabei ihre kurzen Beine, mit denen sie im Schnee einfach nicht so schnell vorankam. Zweimal fiel sie hin, dann sah sie noch einmal zu Maggie Holland hinüber, die geduldig lächelnd in der Tür stand, und beschloss, auf die Sicherheitsmaßnahmen zu pfeifen. Sie richtete sich auf und ging auf das Haus zu.
    «Verdammt, Rikker, runter mit Ihnen!», zischte Gino ihr nach, doch sie war schon fast auf der Veranda und immer noch nicht tot. Sie warf einen Blick durch die Tür ins Haus, dann drehte sie sich um und winkte sie heran.
    Drinnen erwartete sie eine Mischung aus Disneyland und Horrorfilm. Ein prasselndes Feuer im Kamin, behagliche Sessel und alte Fotos und sogar eine kleine, alte, weißhaarige Dame im Schaukelstuhl, das Strickzeug auf den Knien, die sie zur Begrüßung freundlich anlächelte, als kämen sie nur auf einen Feiertagsbesuch vorbei. Der einzige Fehler in dem Bild war der Tote, dessen Blut über einen ausgeblichenen Teppich mit Rosenmuster floss. Sheriff Iris Rikker stand neben ihm und sah aus wie ein verstörtes Kind, das gerade versehentlich ins falsche Haus geraten war.
    Gino hockte sich neben Kurt Weinbecks sterbliche Überreste, tastete nach der Halsschlagader und begutachtete das riesige Loch in seiner Brust. Dann sah er zu Magozzi auf und schüttelte den Kopf.
    «Das ist Laura.» Maggie Holland hatte die Haustür geschlossen und deutete auf die alte Dame im Schaukelstuhl.
    Sie war zwar alt, aber noch erstaunlich rüstig. Jetzt sprang sie von ihrem Stuhl auf und streckte ihnen eine knochige Hand entgegen, auf der viele Jahre ihre Spuren hinterlassen hatten. Magozzi stand immer noch mit gebeugten Knien und gezogener Waffe da und kam sich in dieser Haltung plötzlich reichlich albern vor. Zögernd richtete er sich auf, nahm die Waffe in die linke Hand und ergriff mit der Rechten die kalte Hand der alten Frau. «Detective Magozzi,

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