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Monkeewrench 04 - Memento

Monkeewrench 04 - Memento

Titel: Monkeewrench 04 - Memento Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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Absolut jugendfrei.»
    «Das wird ein Buchstabierspiel für Kinder von fünf bis zehn. Das ist einfach unpassend.»
    Harley drehte sich mit dem Schreibtischstuhl um und schaute aus dem Fenster. «Nun sieh dir das an. Die haben die Straße immer noch nicht geräumt. Spricht doch eigentlich nichts dagegen, dass wir losziehen, uns ein paar Schlitten kaufen und die Summit Avenue runterbrettern, oder?»
    «Kümmerst du dich jetzt um die Eisprinzessin oder nicht? Wenn du es nicht machst, mach ich es.»
    «Na bestens, dann sieht sie nachher aus wie Lance Armstrong.»
    Roadrunner lief rot an, und einen Moment lang rechnete Harley fest damit, dass er ihm seinen frisch gespitzten Bleistift an den Kopf werfen würde.
    «Mein Gott, Roadrunner, entspann dich. Ich zieh ihr ja was an, Rollkragenpulli oder Nonnentracht, was immer ihr wollt.»
    «Und du kannst auch nicht jedes Mal, wenn ein Kind ein Wort falsch buchstabiert, einen Schneekobold von einem Eiszapfen durchbohren lassen.»
    «Das war doch nur ein Witz. Mach dich mal locker, okay? Das Ganze soll Spaß machen, schon vergessen? Zumindest erzählst du mir das immer, dabei nimmst du selbst alles viel zu ernst.»
    «Es ist auch ernst. Schließlich ist es für einen guten Zweck, Harley. Die Erlöse aus dem Spiel werden vielen Kindern einen sicheren Ort verschaffen, wo sie nach der Schule hingehen können. Und wie wichtig das ist, weißt du ja wohl aus eigener Erfahrung. Wie wir alle - deshalb haben wir uns ja auch für diesen guten Zweck entschieden. Schon vergessen?»
    «Leck mich, natürlich hab ich das nicht vergessen. Und ich mach das ja auch verdammt gern, genau wie das andere ehrenamtliche Zeug. Aber so was programmiere ich dir im Schlaf. Soll ich dir was sagen? Mir ist langweilig.»
    Roadrunner seufzte, trottete zu seinem eigenen Schreibtisch zurück und ließ sich auf den Stuhl fallen. «Ich weiß
    genau, was du meinst. Aber wir waren uns doch alle einig, dass wir nach der Four-Corners-Sache erst mal ein paar Monate Pause brauchen. Außerdem können wir bei dem Wetter gar nicht mit der Karre auf die Straße.»
    «Ja, ich weiß, aber ich könnte mal wieder ein bisschen Action vertragen. Hey, wie wär's, wenn wir unseren Virus loslassen und ein paar Spammer kaltmachen?»
    Roadrunner warf ihm einen tadelnden Blick zu. «Spam-Mails sind nicht verboten. Aber wir kommen in den Knast, wenn man uns erwischt.»
    «Soll ich dir erzählen, was ich heute Morgen in meiner Inbox hatte? Eine Spam-Mail mit dem Betreff: Eigentlich gehört so was verboten.»
    «Vielleicht will dir ja auch irgendwer was sagen.»
    «Darauf antworte ich gar nicht.» Harley wandte sich seinem Computer zu und fing an, die Tastatur zu bearbeiten.
    «Was tust du da? Du machst doch keinen Unsinn, oder?»
    «Keine Panik, ich checke nur Mails.»
    «Dann war's das wohl mit der Arbeit für heute?»
    «Es ist Samstag. Vielleicht hab ich später noch ein scharfes Date.»
    «In dem Fall gehe ich mal heim.»
    «Du willst bei dem Wetter aber nicht mit dem Fahrrad fahren?»
    «Warum nicht? Ist doch ein gutes Training. Außerdem schneit es kaum noch.»
    «Es wird noch mindestens einen Tag weiterschneien. Kannst selbst nachschauen.»
    Roadrunner starrte schmollend auf seinen Monitor. «Dann nehme ich eben ein Taxi.»
    «Red keinen Blödsinn, ich fahr dich ... Musst dich nur noch eine Minute gedulden.»
    Roadrunner wusste, dass eine Minute bei Harley genau so -
    Mit gut eine Stunde heißen konnte, deshalb ging er auf die Website eines lokalen Nachrichtensenders, um sich den Wetterbericht anzusehen. Stattdessen fand er Live-Streams, Videoaufnahmen und Fotos aus dem Theodore Wirth Park, Und er war sich sicher, auf einem der Standbilder Magozzi Und Gino im Hintergrund zu sehen.
    «Harley. Wir sollten mal den Fernseher anmachen.»
    In einer anderen Welt auf der anderen Seite des Mississippi lenkte Magozzi den Zivilstreifenwagen in eine breite Einfahrt zwischen zwei frisch aufgeschütteten Schneewällen und stellte den Motor ab. Gino und er musterten durch die Windschutzscheibe Tommy Deatons Haus, einen zweigeschossigen Vorkriegsbau, wie man ihn in den Vororten von Minneapolis noch häufig fand, vor allem in der Nähe eines Sees. Keiner von beiden machte Anstalten, aus dem Wagen zu steigen.
    «Vor zehn Jahren war das hier eine ganz üble Gegend», sagte Gino.
    «Weiß ich auch noch. Wie viel mag so ein Haus inzwischen wert sein?»
    «So nah am See? Mindestens eine Viertelmillion, und das

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