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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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geworden, seit die Indianer-Mafia sich mit den Somali-Banden hier aus der Gegend zusammengetan hat. Im Nahen Osten macht man ein Heidengeld mit Jungfrauen, je jünger, desto besser, und die Somalier haben die richtigen Verbindungen. Das FBI hat immer öfter mit solchen Fällen zu tun. Anscheinend finanzieren die Radikalinskis damit neuerdings ihre Terrorismuspläne. Sie kaufen die Mädchen billig ein und verscherbeln sie mit großem Gewinn weiter.» Er schlug sich mit der Mütze ans Hosenbein, sodass ein Kreis aus Staub zurückblieb. «Wenn irgendwo ein weißes Kind vom Klettergerüst fällt und aus der Nase blutet, macht das Scheiß-Fernsehen sofort eine Sondersendung darüber, dass alle Kinder auf dem Spielplatz Schutzhelme tragen müssten. Aber von unseren Mädchen, die in den Sexgewerbesumpf gezwungen werden, redet kein Mensch. Das weiße Kind mit der blutigen Nase ist ein Opfer. Das kleine Indianermädchen, das auf Zehnzentimeterabsätzen balancieren muss, ist nur eine x-beliebige besoffene Indianernutte. Was glauben Sie, wieso die Somalier ausgerechnet uns auf dem Kieker haben? Wir werden nicht nur ausgegrenzt; wir sind verdammt noch mal unsichtbar … Oh, Scheiße, habe ich das gerade wirklich zu zwei weißen Detectives gesagt?»
    Gino rang sich ein Lächeln ab. «Also, ich hab nichts gehört. Aber immerhin muss man zugeben, dass die Medien sich auf diese Entführung förmlich gestürzt haben.»
    Bully schnaubte durch die Nase. «Ja, noch, aber warten Sie mal ab. Sobald Lindsay Lohan das nächste Mal wegen Alkohol am Steuer verknackt wird, sind unsere Mädchen im Handumdrehen weg vom Bildschirm.» Er brach ab, rieb sich noch einmal den Schädel und setzte die Mütze wieder auf. «Tut mir leid. Ich verhalte mich völlig unprofessionell. Aber ich habe einfach eine Heidenangst, dass die Kerle, die die anderen vier Mädchen in ihrer Gewalt haben, verschwinden, bevor wir ihnen die Hölle heißmachen können. Vor allem nach der Sache hier. Das war nicht geplant. Sie muss irgendwie entkommen sein. Zumindest kurz.»
    Magozzi nickte. «Wir werden keine Zeit verlieren. Wir setzen uns sofort mit der Einsatzgruppe für Bandenkriminalität und mit der Sitte in Verbindung, die sollen alle Verdächtigen von der Indianer-Mafia und den Somali-Banden noch vor Mittag vorladen.»
    Aus der Ferne hörte man Martinshörner, die rasch näher kamen. «Das ist mein Einsatztrupp», sagte Bully. «Dann mache ich mich mal an die Arbeit.»
    «Lassen Sie nichts aus», sagte Magozzi. «Ich will, dass Little Mogadishu komplett mit diesen Vermisstenzetteln tapeziert wird. Fragen Sie an jeder Haustür im ganzen Viertel.»

    Alles war voller Fliegen. Und voll Blut. Es klebte Aimee Sergeant in den Haaren, hatte Schlieren auf ihrer grauen Haut und den zerrissenen Kleidern hinterlassen und das hoch aufgeschossene Unkraut bespritzt, das um sie herum wucherte. Doch auch die schlimmsten Entstellungen durch den kalten Tod ließen noch ahnen, was für ein hübsches Mädchen sie gewesen war, bis irgendein gestörter Dreckskerl sie auf diesem zugemüllten, verlassenen Grundstück abgeschlachtet hatte, noch ehe sie alt genug war, den Führerschein zu machen.
    Magozzi hielt sich die behandschuhte Hand vor den Mund, atmete flach und versuchte, seinen Blutdruck wieder zu beruhigen, der exponentiell zu seinem Zorn anstieg. Die schlimmsten Verbrechen waren immer die, bei denen das Opfer ein Kind war – erst recht, wenn dieses Kind wie ein Stück Abfall zu bereits vorhandenem Müll geworfen worden war. «Deponiert wurde die Leiche nicht», brachte er schließlich hervor, obwohl seine Zunge sich anfühlte wie ein dicker Wollsocken. «Dazu ist hier zu viel Blut, und die Spritzer auf dem Gras sagen ganz klar: Hauptschlagader. Sie wurde hier getötet.»
    Gino nickte steif, dann kniete er sich hin und befühlte das tote Mädchen sanft. «Und zwar schon vor einiger Zeit. Das Blut ist vollständig getrocknet, und die Totenstarre hat auch schon wieder nachgelassen.»
    Donnie Marek, ihr weitgehend schweigsamer und angespannter CSI -Nachwuchs-Cicerone, kam einen Schritt näher und blinzelte dabei so heftig wie ein Frosch im Hagelschauer. «Das dachte ich auch», bemerkte er schüchtern. «Die Verwesung ist aber noch nicht weit fortgeschritten, trotz der Hitze. Ich würde den Todeszeitpunkt auf vier oder fünf Uhr morgens schätzen. Aber wir haben natürlich noch keine Körpertemperatur …» Er brach ab, schaute zu Boden. «Der Gerichtsmediziner müsste bald hier sein»,

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