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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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verspannte Nackenmuskulatur zu lockern.
    «Ich bin auch eingenickt und eben aufgewacht, weil Grace angerufen hat.»
    Jetzt war Gino hellwach – ganz im Gegensatz zu seinen Augen, denn irgendwie sah Magozzi immer noch aus wie ein Bär. «Geht’s ihnen gut? Wo sind sie?»
    «Es geht ihnen gut, und sie sind auf dem Weg hierher. Ich habe ihnen die Wegbeschreibung durchgegeben.»
    «
Hierher?
Was ist denn da los?»
    «Sie hat nicht viel gesagt, um schnell weiterfahren zu können. Der Anruf kam von einer Telefonzelle an einem alten Rastplatz. Ich weiß also nur, dass bei Monkeewrench jemand angerufen hat, der sich als FBI -Agent aus Washington ausgegeben und nach John gefragt hat. Ein paar Minuten später hat Smith sich gemeldet. Er hatte die Büroleitung überwacht und meinte, der Anruf sei nicht aus Washington gekommen, sondern aus Minneapolis, sie sollten so schnell wie möglich verschwinden.»
    Gino legte die Stirn in Falten. «Dann ist also tatsächlich jemand hinter ihnen her?»
    «Smith scheint das zu glauben. Er ist jetzt bei ihnen und sagt, er hat Informationen, die wir sofort hören müssten. Da habe ich eben gesagt, sie sollen herkommen.»
    Gino rieb sich die Augen in der Hoffnung, dass seine Gedanken ebenfalls klarer würden, wenn er wieder klarer sah. «Was zum Teufel …?»
    Doch Magozzi schüttelte die Frage ab wie eine unangenehme Berührung. «Das erfahren wir schon noch früh genug. Die gute Nachricht ist, dass ihnen keiner folgt, da war Grace sich ganz sicher. Sie sind schon die halbe Nacht unterwegs und kaum einem Auto mehr begegnet, seit sie aus der Stadt draußen sind.»
    Gino rappelte sich zum Sitzen hoch und bemühte sich, endlich vollständig wach zu werden.
    «Was ist los, Detectives?» Vom Gang her ließ sich eine tiefe, schläfrige Stimme vernehmen, dann kam der Chief herein, von Kopf bis Fuß in Tarnkleidung gehüllt.
    «Das ist eine lange Geschichte», sagte Magozzi, «aber ich fürchte, wir erwarten ein paar Gäste, die sich hier mit uns treffen werden. Sobald sie da sind, müssen wir aufbrechen. Vielleicht können Sie uns eine grobe Richtung nennen? Möglichst außerhalb des Reservats?»
    Der Chief ging vor dem Kamin in die Hocke und legte noch ein paar Holzscheite und Papierfetzen auf das Feuer. «Wieso denn außerhalb des Reservats? Haben Ihre Freunde etwas gegen Rothäute?»
    «Rothäute?», wiederholte Gino.
    «Sagen Sie mir, was wirklich los ist.»
    Der Chief hatte die Wahrheit verdient, also sagte Magozzi ihm die Wahrheit. «Unsere Freunde stecken in Schwierigkeiten. Und wir wollen auf keinen Fall, dass Sie in diese Schwierigkeiten hineingeraten.»
    Der Chief musterte ihn aufmerksam. «Was denn für Schwierigkeiten?»
    Gute Frage
, dachte Magozzi bei sich. «Ich gebe Ihnen mal die Kurzversion. Sie sind mit einem ehemaligen FBI -Agenten unterwegs, über den eine Fatwa verhängt wurde, und vermuten, dass sie verfolgt werden. Falls also irgendwie Gefahr besteht, und wir müssen davon ausgehen, dass dem so ist, wollen wir keinesfalls Sie oder Ihr Volk mit hineinziehen.»
    Der Chief setzte sich auf die steinerne Ofenbank. «Wir wissen hier ganz gut mit Gefahren umzugehen. Sie können keinen Ort finden, der sicherer wäre. Erzählen Sie mir doch einfach die lange Version der Geschichte, dann kann ich besser beurteilen, womit wir es hier zu tun haben.»
    Magozzi und Gino seufzten tief auf, dann machten sie sich daran, abwechselnd von Smith zu erzählen, aber während sie redeten, mussten sie feststellen, dass es eigentlich gar keine lange Geschichte war. Am Ende lief ihr gesammeltes Wissen nur darauf hinaus, dass Smith und womöglich auch jeder, der ihn kannte, eine Zielscheibe auf die Stirn tätowiert hatte. Dass Grace den Mordversuch an Smith verhindert und die beiden Männer getötet hatte, behielten sie für sich, und obwohl der Chief spürte, dass sie etwas ausließen, drang er doch nicht weiter in sie. Als guter Polizist wusste man, wann man Informationen erzwingen sollte und wann man es besser sein ließ, und im Lauf des Berichts stellte sich sehr klar heraus, dass der Chief ein guter Polizist war: Er stellte genau die richtigen Fragen.
    «Nur noch mal für mich zum Rekapitulieren: Zwei Araber haben versucht, einen pensionierten FBI -Agenten umzubringen, der mit Ihrer Freundin Grace beim Segeln war, und nachdem Sie diesen Teil der Geschichte nicht zu Ende erzählt haben, kann ich mir in etwa vorstellen, was aus ihnen geworden ist.»
    Gino und Magozzi zeigten keine Regung und

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