Monschau und das Monschauer Land
zusammengetragen oder hergerichtet wurden.
Die andere Sehenswürdigkeit ist das Wollerscheider Venn an der Straße von Lammersdorf nach Fringshaus. Im Rahmen eines deutsch-belgischen Grenzvertrags wurde dieses bei Kriegsende von Belgien übernommene Venngebiet 1956 an Deutschland zurückgegeben. Es ist heute eins der interessantesten und kostbarsten Naturschutzgebiete im Monschauer Land mit einigen sehr ausgeprägten Moortümpeln und verschiedenen, ausgesprochen seltenen Pflanzen, vor allem Gräsern.
Unbedingt sehenswert ist die aus dem Jahre 1901 stammende Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Sie ist eine der wenigen, die die entsetzlichenSchlachten und Zerstörungen rund um den Hürtgenwald im Winter 1944/45 innen wie außen heil überstanden hat. Erst bei Renovierungsarbeiten in den 1990er Jahren stieß man auf die längst vergessenen Fresken im Nazarenerstil. Jahrzehnte haben sie unter einer weißen Farbschicht verborgen gelegen.
Wer sich für sakrale Kunst interessiert, ist gut beraten, von Lammersdorf den kleinen Abstecher zum Nachbardorf Rollesbroich zu machen, dessen Kirche zu den besonders sehenswürdigen unter den Kirchen des Monschauer Landes gehört. Beim Wiederaufbau der völlig kriegszerstörten Kirche hat der damalige Rollesbroicher Pfarrer Otto Voss seine für die damalige Zeit völlig ungewohnten modernen Ideen zur Gestaltung des neuen Innenraums der Kirche verwirklicht. Diese stießen zunächst auf viel Unverständnis, heute aber sind sie voll akzeptiert.
Bemerkenswert sind einige Kunstwerke, die der Vossenacker Franziskanerpater Laurentius U. Englisch hier geschaffen hat. Gleich beim ersten Blick in den Chorraum fällt das ungewöhnliche Kreuz auf. Christus, noch mit den Fesseln des Todes ans Kreuz gebunden, schaut mit offenen Augen und weit ausgebreiteten Armen auf den Besucher herab. Er begegnet den Menschen nicht als der tote Gekreuzigte, sondern als der Auferstandene, der Lebende im Symbol des Trauben tragenden Rebstocks.
Bei einem Besuch der Krypta stößt man auf einen Reliquienbehälter, der eine Reliquie der aus Rollesbroich stammenden, von Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Schwester Helena Stollenwerk enthält. Diese Selige war Mitglied der Steyler Missionsschwestern und die erste Generaloberin dieses Ordens.
Sehenswert und erlebenswert in Lammersdorf
Fresken in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
Bauernmuseum mit gelegentlichen Demonstrationen verschiedener alter Handwerke sowie Brotbacken Tel. 0 24 72 / 80 78, www.bauernmuseum-lammersdorf.de
Hofkäserei Jansen, Tel. 02473-1342
Kalltalsperre
Wollerscheider Venn
Pfarrkirche in Rollesbroich
Rurberg, zwischen allen Seen
Es ist wie bei Aschenputtel. Aus einem zwar hübschen, als Sommerfrische schon zwischen den beiden Weltkriegen besuchten Bauerndorf wurde binnen weniger Jahrzehnte die strahlende Königin des Fremdenverkehrs an der großen Rurtalsperre Schwammenauel und im ganzen Monschauer Land.
Blick auf Rurberg
Alles begann mit einer Zerstörung, mit der Zerstörung des wegen seiner landschaftlichen Schönheit und seines Reichtums an seltenen Blumen, wie Trollblumen oder Türkenbundlilien, bei Wanderern so beliebten Rurtals durch die Anlage der Rurtalsperre Schwammenauel und des Obersees in den 30er Jahren vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Einzelgehöfte und die in der Nähe der Rur gelegenen Gehöfte des Dorfes gingen im aufgestauten Wasser unter. Aus dem Dorf im Rurtal wurde das Dorf am See. Und da bekanntlich kaum etwas anderes die Besucher so anzieht wie Wasser, setzte alsbald eine bemerkenswerte Wandlung des Dorfes ein, die sich noch verstärkte, nachdem man Anfang der 60er Jahre durch Erhöhung der Staudämme das Fassungsvermögen noch vergrößerte. Eine weitere Aufwärtsentwicklung nahm Rurberg dann nach 2008, als es, hart an der Grenze des neu geschaffenen Nationalparks Eifel, zu einem echten Nationalparktor, zum Ausgangspunkt für Wanderungen in den gleich jenseits des Sees mit dem Kermeterwald beginnenden Nationalpark wurde.
Mit seinen vielen schmucken Hotels und Gasthöfen, einem weitläufigen Netz von Wanderwegen, einem Informationszentrum und dem großen See, auf dem man segeln und rudern oder mit weißen Linienschiffen spazierenfahren kann, hat Rurberg eine Infrastruktur für den Fremdenverkehr, wie sie besser kaum sein könnte.
Touristeninformation und Nationalparktor in Rurberg
Rurberg mit der Pfarrkirche St. Barbara
Zwar hat Rurberg bei den heftigen Kämpfen Anfang Februar 1945 erhebliche
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