Monschau und das Monschauer Land
Wälder und die damit verbundenen Jagdmöglichkeiten der Erkensruhrer Umgebung beziehe, wird in Erkensruhr zwar im Hinblick auf die heutige Verehrung des heiligen Hubertus als Jägerheiligem behauptet, ist aber falsch. Der heilige Hubertuswar durch das ganze Mittelalter hindurch bis weit in die Neuzeit hinein der am intensivsten verehrte Heilige, den man um Schutz vor der für den Menschen tödlichen Tollwutkrankheit anrief. Die romantischen Geschichten, die Hubertus zum Jägerheiligen gemacht haben, sind erst im 19. Jahrhundert entstanden und aus der Lebensgeschichte des heiligen Eustachius „entliehen“ worden. Es gibt im Monschauer Land zwei alte Pfarrkirchen, die, bereits in der frühen Neuzeit erbaut, dem Schutzheiligen gegen die Tollwut geweiht wurden, und zwar in Roetgen und in Schmidt. Das war lange bevor Hubertus zum Jägerheiligen wurde.
Kapelle in Erkensruhr
Hotelterrasse in Erkensruhr
Auf eine besondere Attraktion von Erkensruhr sei noch hingewiesen: Von Frühjahr bis Herbst fährt sonntags 3 x täglich eine pferdegezogene Postkutsche, eine Diligence , fahrplanmäßig zwischen Erkensruhr und Einruhr hin und her.
Sehenswert und erlebenswert in Erkensruhr
„Backes“, das Dorfbackhaus, wo an jeden ersten Samstag im Monat Sauerteigbrot im Steinofen gebacken und anschließend verkauft wird
Fahrt mit der Diligence nach Einruhr
Schiefersteinbruch Leykaul oberhalb von Hirschrott mit erlebenswerter Tier- und Pflanzenwelt
Auf Schusters Rappen, Rundwanderungen in und um Erkensruhr
Dorfrundgang durch das „Neudörbche“, Ausgangspunkt: Parkplatz an der Kapelle, 6,7 km
Die landschaftlich großartige Lage von Erkensruhr macht es bei diesem Dorfrundgang rasch verständlich, warum Dorf und Tal heute mitunter das „Kleinwalsertal der Eifel“ genannt werden. Durchgangsverkehr kennt man hier nicht, die Fahrstraße endet in Hirschrott. Kein Wunder, dass das Tal heute zu den beliebtesten Wochenendsiedlungebieten des MonschauerLandes gehört. Und die Vielzahl attraktiver Hotels macht deutlich, dass zahlreiche Besucher die Idylle Erkensruhr zu schätzen wissen.
Der Rundweg führt am „Backes“ vorbei, einem schmucken, neuen Fachwerkhäuschen, dessen Kern ein alter Backofen ist. Hier wird an jedem ersten Samstag im Monat Sauerteigbrot im Steinofen gebacken und anschließend verkauft. Der Weg führt talaufwärts bis Hirschrott, einem etwas abseits des eigentlichen Dorfes gelegenen Weiler, oberhalb dessen sich in der sogenannten Leykaul der erwähnte Steinbruch befindet. Schiefer (mundartlich Ley genannt) wird hier nicht mehr gebrochen, dafür haben sich hier unter anderem verschiedene Fledermausarten angesiedelt.
Erkensruhr-Hirschrott
Weg R 20, R 21 und R 29 oder umgekehrte Reihenfolge, Püngelbach- und Wüstebachtal, zu den „Eltern“ der Erkensruhr, Ausgangspunkt für diese lange Wanderung: Wanderparkplatz in Hirschrott, 11 km
Einige 100 m folgt der Weg der Erkensruhr aufwärts bis zu einer Weggabelung genau dort, wo sich Püngelbach und Wüstebach vereinigen und nun den Namen Erkensruhr annehmen. Ob man sich von hier aus rechts hält und am Püngelbach entlang aufwärts geht oder links am Wüstebach entlang, spielt keine Rolle. Der Weg ist als echter Rundweg ausgeschildert und führt so oder so in zwei der schönsten Waldtäler des Monschauer Landes, und da beide Täler echte Nationalparktäler sind, gleichzeitig in den Nationalpark Eifel hinein. Darauf weist auch die mit einem Wildkatzenkopf versehene Wegmarkierung für den Wildnistrail hin. Er bezieht sich auf das Vorkommen der echten Wildkatze im Nationalpark. Die Talwiesen am Oberlauf der beiden Bäche sind im April reich blühende Narzissenwiesen.
In Hirschrott
Hammer, geborgen im milden Klima
Lang, lang ist es her, da hallten durch das Rurtal die metallischen Klänge eines von der Rur angetriebenen Hammerwerks. 1463 wurde es bereits von einem Unternehmer namens Hermann gegründet. Wo es gestanden hat, weiß man heute nicht mehr. Aus Hermannshammer wurde Hermeshammer und schließlich Hammer. So heißt das kleine Dorf an der Einmündung des Riwwelsbachs (oder Riffelsbachs) in die Rur heute noch.
Am Riwwelsbach
Das erste Hammerwerk ist heute spurlos verschwunden, doch 1620 wurde es an anderer Stelle erneuert. Ob dieses Hammerwerk, in dem das in der Umgebung geschürfte minderwertige Eisenerz verarbeitet wurde, jemals wirklich Gewinn abgeworfen hat, weiß man nicht. Wäre das der Fall gewesen, hätte sich der Unternehmer sicherlich, wie das
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