Monschau und das Monschauer Land
wegen der hohen Kosten von einer intensiven Beseitigung längst abgesehen hat. Teile dieses Westwalls stehen heute sogar unter Denkmalschutz. Im Gemeindegebiet von Simmerath ist diese, zum Teil lägst mit Bäumen und Gebüsch zugewachsene Höckerlinie noch an vielen Stellen zu sehen.
Kraremanndenkmal
Höckerlinie des Westwalls
Wanderweg R 6, zur Kalltalsperre ab Parkplatz Busbahnhof, ca. 13 km
Der Weg führt nach Witzerath, an der Simmerather Mühle vorbei ins Tal der Kall. Die Kall, ein kleiner Zufluss zur Rur, entspringt im nassen Gelände zwischen Am Gericht und Konzen. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde sie zur Kalltalsperre aufgestaut, als zusätzliche Trinkwasserversorgung für die Stadt Aachen neben dem Obersee. Es geht am Lönsfelsen vorbei, einem markanten Schieferfelsen, an dem der Eifelverein vor vielen Jahren eine Gedenktafel für den „Heidedichter“ Hermann Löns hat anbringen lassen.
An der Kläranlage von Lammersdorf vorbei wird die Kalltalsperre erreicht, an deren Ostufer der Weg vorbeiführt, durch eine von großartigen Felspartien geprägte Landschaft zur Staumauer am „Kaiserfelsen“. Der Staudamm wird überquert und dann folgt man dem Weg auf dem anderen Ufer des Sees zurück nach Simmerath.
Fachwerkhaus in Witzerath
Wanderweg R 2, zur geheimnisvollen Ölmühle im Tiefenbachtal, Ausgangspunkt: Parkplatz an der Kapelle im Simmerather Ortsteil Huppenbroich, ca. 10 km, außer Markierung auch Wegweiser
Huppenbroich, ein Ortsteil von Simmerath, ist ein kleines Dorf mit ganz eigenem dörflichen Charakter. Es gibt noch schöne, alte Häuser und Schutzhecken.
Der Wanderweg führt aus dem Dorf hinaus und dann abwärts ins Brombachtal hinunter, dem er bis kurz vor der Einmündung des Bachs in die Rur folgt. Ein kleines Stück geht es rurabwärts, bis unterhalb des Weihrauchberges das Tiefenbachtal erreicht wird. Dieses wundervoll naturbelassene Bachtal wandert man nun aufwärts, und kann sich daran erfreuen, dass sich hier noch ein Bach so ungebändigt seinen Weg durch die Wiesen sucht, auf denen im Sommer Jungvieh weidet.
Nach einiger Zeit wird die Tiefenbacher oder Dedenborner Mühle erreicht, ein uralter Bruchsteinbau, der im Volksmund meist Ölmühle genannt wird.
Tatsächlich wurde diese als tausendjährig bezeichnete Mühle bereits in einer Urkunde von 1171 erwähnt. Sie war in erster Linie eine Ölmühle, in der aus Bucheckern und anderen ölhaltigen Pflanzen Öl gepresst wurde, das man unter anderem auch in Öllampen verwendete. Daneben diente die Mühle aber auch dem Getreidemahlen. Viele Sagen und Geschichten ranken sich um diesen uralten Mühlenbau, was vielleicht angesichts des wehrhaften Aussehens dieses völlig von Efeu umwucherten Bruchsteingebäudes verständlich ist. Die Mühle ist heute noch bewohnt, ebenso wie das gegenüberliegende Haus aus jüngerer Zeit.
Weidevieh in Huppenbroich
Oberhalb der Mühle wird das Tal womöglich noch idyllischer und einsamer, dann allerdings kommt der „Hammer“, gegenüber einer Schutzhütte zeigt ein kleiner Wegweiser nach Huppenbroich hinauf. Der nicht mehr markierte Weg dorthin ist sehr steil und windet sich in Spitzkehren in die Höhe. Das Erlebnis Tiefenbachtal lohnt aber die Mühe.
Wer sich diese Mühe ersparen will, bleibt auf dem Talweg bis zur nächsten Schutzhütte und biegt dort in den mit einer 1 markierten Weg ab, der etwas bequemer nach Huppenbroich zurückführt.
Woffelsbach an der Rurseeriviera
Wie Rurberg wurde auch Woffelsbach, das schon nach dem Ersten Weltkrieg ein beliebter Standort für Sommerfrischler war, durch die Anlage der Rurtalsperre Schwammenauel zu einem Hauptort des Fremdenverkehrs im Monschauer Land. Der Ort mit seinen im Sonnenhang liegenden Wochenendhäusern und seinem gegenüber Rurberg „richtigen“ Hafenleben, hat etwas Südländisches, wozu natürlich auch das milde Klima hier in der Bucht von Woffelsbach beiträgt. Es wäre also gar nicht so übertrieben, diese Bucht am Rursee, die das beliebteste Segelrevier hier ist, als eine Art Rurseeriviera zu bezeichnen. Dank dieses milden Klimas hat in den von Felsen durchsetzten Hängen von Woffelsbach die zu den mediterranen Tieren gehörende Mauereidechse ihr nördlichstes Vorkommen in Deutschland.
Schaut man an einem schönen Sommersonntag von der Höhe hinab auf die Bucht, die bedeckt scheint von den weißen Segeln hier kreuzender Segelboote, könnte man glauben, eine Wolke weißer Schmetterlinge sei auf dem Wasser der Woffelsbacher
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