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Monschau und das Monschauer Land

Monschau und das Monschauer Land

Titel: Monschau und das Monschauer Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Wendt
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für diese Rundwanderung ist der Wanderparkplatz vor dem Ortseingang Rott, von Roetgen her kommend. Markierung stilisiertes E des Eifelsteigs und NW des Roetgener Nordwanderwegs, 5 km
    Gegenüber vom Parkplatz geht es, beständig ansteigend, durch einen von dichten Ilexbeständen durchsetzten Wald auf der Trasse des Eifelsteigs, mit dessen Markierung versehen, aufwärts. Auf der Höhe schwenkt der Weg, immer noch Eifelsteig , nach rechts ab und führt teilweise auf Holzbohlen durch eine typische Hochmoorlandschaft, das Naturschutzgebiet Struffelt . Hier blühen im Sommer goldgelbe Ährenlilien, dunkelrote Sumpfblutaugen und blauer Lungenenzian. Es geht an einem kleinen Moorsee vorbei, immer noch dem Eifelsteig folgend, bis zur Dreilägerbachtalsperre. Nun gilt als Markierung für den Rückweg das NW des Roetgener Nordwegs, der von Roetgen nach Mulartshütte führt und den Struffeltwanderer zurückbringt zum Parkplatz.

    Eifelsteig auf dem Struffelt

    Gut Rommerich in Mulartshütte
Schmidt – Stadt Nideggen, der Duft des Bohnenkaffees
    Dass die wichtigste Residenzstadt der einst mächtigen und zum Teil recht gefürchteten Herzöge von Jülich, Nideggen im Kreis Düren, in diesem Buch auftaucht, liegt daran, dass das große Dorf Schmidt, einst selbstständige Gemeinde im Kreis Monschau und damit zum Monschauer Land gehörend, durch die Kommunalreform vom 1. Januar 1972 zu einem bloßen Stadtteil von Nideggen wurde. Das hat die Schmidter nicht gefreut, denn Nideggen liegt zwar in Sichtweite auf dem gegenüberliegenden Berg, aber durch das Rurtal sind die Orte voneinander getrennt und nur durch eine passähnliche Serpentinenstraße runter und wieder rauf miteinander verbunden.
    Auf einem Bergrücken zwischen der großen Rurtalsperre Schwammenauel und dem als Wandergebiet viel besuchten Kalltal entstand um einen eisenverarbeitenden Betrieb herum das Dorf Schmidt (Schmidt = Schmiede). Durch das ausgedehnte Waldgebiet des Buhlerts lag Schmidt noch während seiner Zugehörigkeit zum Kreis Monschau abseits von den meisten anderen Orten des Monschauer Landes. Möglicherweise war das dann auch der Grund, dass das stattliche Dorf bei der Auflösung des Kreises Monschau der Stadt Nideggen und damit dem Kreis Düren zugeschlagen wurde. So ist Schmidt heute der größte Stadtteil der alten Residenzstadt der Herzöge von Jülich, Nideggen, das zwar in Sichtweite, aber doch jenseits des Rurtales gelegen ist.

    Die Pfarrkirche St. Hubertus in Schmidt
    Während der furchtbaren Kämpfe im Spätherbst 1944, vor allem im Verlaufe der berüchtigten Allerseelenschlacht am 2. November 1944, wurde das Dorf weitgehend zerstört. Auch von der dem heiligen Hubertus geweihten Kirche blieb nur ein Trümmerhaufen. Die Schmidter waren jedoch tatkräftige und erfindungsreiche Menschen. In den ersten Jahren nach Kriegsende haben sie für den Wiederaufbau ihres Dorfes und auch ihrer Kirche auf ganz spezielle Weise Geld verdient, durch Kaffeeschmuggel nämlich. Bis zur Währungsreform am 20. Juni 1948 gab es im Monschauer Land praktisch keinenBohnenkaffee zu kaufen, und wenn, dann kostete das Kilo bis zu 1.000,-Reichsmark. In Belgien jedoch war der Kaffee damals für ein paar Mark zu haben. Da lohnte es, sich aufzumachen und Nachtwanderungen nach Belgien zu machen, dort den Rucksack mit etlichen Kilos Kaffee zu füllen und den dann daheim oder in Düren gewinnbringend zu verkaufen. Getreulich haben die Schmidter, die oft genug vor dem Amtsrichter in Monschau wegen „Abgabenhinterziehung“ gestanden haben, durch solche Gewinne den Wiederaufbau ihrer kriegszerstörten Kirche mitfinanziert. Es wurde damals sogar berichtet, der Pfarrer von Schmidt habe sich persönlich an solcher Beschaffung von Geldern für den Wiederaufbau seiner Kirche beteiligt. Jedenfalls heißt die Kirche heute im Volksmund St. Mokka , und das steht sogar auf einer Tafel, die außen an der Kirche angebracht ist.

    „Sankt Mokka“ in Schmidt
    Schmidt hat das einzige Strandbad am Rursee im Kreis Düren, den Sonnenstrand Eschauel. Die Straße dorthin fällt von der Ortsmitte bis zu dem am Seeufer entlangführenden Weg auf knapp 1,5 km um etwa 170 m ab. Von der sogenannten Schönen Aussicht am Ortsrand von Schmidt hat man einen der großartigsten Ausblicke auf den Rursee in der Tiefe und die dahinterliegenden Waldberge des Kermeters.
    Manchmal kommt „Mäxchen“ nach Schmidt. So heißt ein Doppeldeckerbus der DKB, der Dürener Kreisbahn, der im Sommer an bestimmten Tagen mit

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