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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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kann man doch Menschen nicht behandeln, verfickt noch mal.«
    »Fick dich selbst«, sagte Chet freundlich. »Fick alles und jeden das ganze Kamasutragedöns von wegen sich Zeit lassen wir hatten doch unseren Spaß, Oral B, Oralverkehr, Oral Office.«
    »Fick sie«, jammerte Paz. Er schloss die Augen. Seine Brust zitterte bei jedem Atemzug. Schließlich verlangsamte sich das Zittern, bis er schließlich innerhalb von Sekunden eingeschlafen zu sein schien.
    »Schlaf schön«, sagte Chet. »Fick sie alle gleiches Recht für alle und gleiche Pflichten und partizipative Demokratie und Freiheit unter Gott und flott zu Pferd, der bleichen Mähre -«
    »Jetzt ist’s aber genug«, sagte der drahtige Schwarze. Seine Stimme klang müde, aber klar und gelassen, beinahe väterlich.
    »Gut gegeben, Jackson«, sagte Dollard. Und zu Chet: »Es ist wirklich genug, großer Bruder.«
    Chet ließ sich in seiner Fröhlichkeit nicht beirren. Sein gelblicher Bart war voller Krümel, und seine Augen waren blutunterlaufen, dennoch stieß er ein prustendes Lachen aus. »Genug ist zu viel genug ist nie genug außer wenn es sich dabei um ein Paradoxon handelt und folglich kann genug alles sein abhängig von der Dimension dessen -«
    »Hey, Mann«, sagte Jackson und richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Wir wissen, dass du auf der Schule warst, du bist ein Genie, aber hey, was soll’s, okay?« Er bleckte die Zähne und funkelte Chet an.
    Chet sagte: »Ich bin nicht genial sondern fundamental und -«
    »Chet«, sagte Dollard.
    »Chet«, sagte Jackson.
    »Chet«, kicherte Chet und klatschte mit der flachen Hand auf seine Schulbank, um gleich darauf sein Hosenbein hochzuziehen und mit der Hand über den bloßliegenden, nur von einer dünnen Hautschicht überzogenen Knochen zu streichen.
    Dollard sagte: »Schieb das Hosenbein runter.«
    Jackson kümmerte sich nicht weiter um die Angelegenheit, sondern starrte teilnahmslos an die Decke. Der nette Opa drehte Däumchen und lächelte selig vor sich hin.
    Chet spazierte weiter mit den Fingern sein Bein entlang. Auf seinem Mund breitete sich ein Lächeln aus, sodass seine Barthaare in alle Richtungen abstanden.
    Paz schnarchte.
    »Zieh das Hosenbein runter«, sagte Dollard. Chet lachte und tat wie geheißen.
    Der schwergewichtige Schwarze wackelte mit dem Kopf; es machte den Eindruck, als würde er auch schlafen. Der nette Opa bedachte mich mit einem Lächeln. Seine Wangen waren rot und glänzend wie zwei frische Äpfel.
    Der Einzige, der sich bisher nicht gerührt hatte, war der blasse Mann mit der Wollmütze. Seine Fäuste wirkten, als wären sie an seinen Schläfen festgeleimt.
    Dollard sagte: »Meine Herren, diese Jungs hier sind von der Polizei. Und wo wir gerade von Dr. Argent sprachen, sie wollen euch ein paar Fragen stellen, die sie betreffen.«
    Nur der Opa und Chet schenkten Milo überhaupt Beachtung, als er ans Lehrerpult trat.
    »Polizei«, sagte Chet. »Ein guter Gendarm ein Mann der Waffe zum Schutz der Gesellschaft und allem was Geld schafft vor dem Abschaum dem Dreck!«
    »Prima«, sagte Milo. »Wir sind für jede Hilfe dankbar. Und was Dr. Argent angeht -«
    Ein heißeres Flüstern drang durch Milos Einführung: »Das waren die Juden.«
    Wollmütze. Er hatte sich nicht bewegt. Sein Gesicht wirkte so lebendig wie sonnengebleichtes Treibholz.
    »Nicht schlecht«, sagte Chet. »Karl Marx der gewalttätige Umsturz und all die anderen Semiten Semioten Antibioten nein das war Fleming kein Jude ein Schotte -«
    »Die Juden waren’s«, wiederholte Wollmütze.
    Dollard sagte: »Schluss mit dem Scheiß, Randall.«
    »Randall ist ein rassistisches Arschloch«, sagte Jackson. »Der Kerl hat von nix ‘ne Ahnung, genauso wenig wie du.« Wieder bleckte er seine Zähne und begann an der Nagelhaut seiner Finger herumzuzupfen.
    Dollard warf uns einen scharfen Blick zu. Da seht ihr, was ihr angerichtet habt.
    Randall zeigte keinerlei Reaktion. Paz und der dicke Schwarze schliefen friedlich weiter.
    »Jackson, wenn ich von dir noch ein Wort höre, geht’s in die Arrestzelle«, sagte Dollard.
    Jackson fuchtelte ein paar Sekunden wild mit den Händen in der Luft herum, hielt aber den Mund.
    Dollard wände sich an Milo: »Kommen Sie zum Schluss.«
    Milo schaute mich an. Ich stellte mich neben ihn. »Dr. Argent hat also mit euch gearbeitet.«
    Der nette Opa sagte: »Wären Sie vielleicht so nett, uns zu sagen, was genau der armen Frau passiert ist?«
    Dollard sagte: »Das haben wir schon abgehandelt,

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