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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Holtzmann.«
    »Das ist mir durchaus bewusst, Mr. Dollard«, sagte Holtzmann. »Sie ist ermordet worden. Überaus tragisch. Ich meine nur, dass wir, wenn wir über die Details informiert wären, den Herren von der Polizei vielleicht eher behilflich sein könnten.«
    Seine Stimme war ganz sanft, die Augen klar und blau. Die Sprache kohärent. Was hatte er angestellt, dass er hier gelandet war?
    »Ich habe euch alle Details genannt, die ihr wissen müsst«, sagte Dollard.
    Paz schlug die Augen auf. Und schloss sie wieder. Jemand ließ einen fahren, und eine stinkende Wolke breitete sich im Raum aus und löste sich wieder auf.
    Randall hob den Kopf ein paar Zentimeter. Seine Fäuste bohrten sich in seinen Schädel. Die Wollmütze war völlig verschmutzt. Seine eine Hand rutschte ein wenig tiefer, und ich sah, dass die Haut an seinen Schläfen abgescheuert war und darunter das rohe Fleisch zum Vorschein kam.
    Ich sagte: »Wenn es irgendetwas gibt -«
    »Wie ist es passiert?«, sagte Opa Holtzmann. »Wurde sie erschossen? Wenn ja, mit einer Handfeuerwaffe oder einem Gewehr?«
    »Sie ist nicht erschossen worden«, sagte Dollard. »Und das ist alles, was ihr wissen -«
    »Also erstochen?«, sagte Holtzmann. »Was spielt das für eine Rolle, Holtzmann?«
    »Nun«, sagte Holtzmann, »wenn wir der Polizei behilflich sein -«
    Chet sagte: »Der Modus Operandi ist die Handschrift und psychologisch betrachtet was das Täterprofil betrifft von entscheidender Bedeutung Vergeudung von -«
    »Wurde sie erstochen?«, sagte Holtzmann und beugte sich nach vorne, sodass die Kante der Schulbank in seine Hosen einschnitt.
    »Holtzmann«, sagte Dollard. »Es gibt keinen Grund -«
    »Sie wurde erstochen!«, deklamierte der alte Mann triumphierend. »Ausgeweidet wie ‘ne Sau, halleluja!« Er fummelte mit beiden Händen an seinem Reißverschluss herum, ließ die Hose herunter und begann wild zu masturbieren, während er in einem satten Bariton dazu sang: »Erstochen, erstochen, erstochen, was für eine Pracht! Mit einem langen Messer ward sie abgeschlacht’!«
    Dollard packte ihn an den Schultern und stieß ihn zur Tür. Er blaffte uns an: »Sie gehen jetzt auch. Raus hier. Das war’s.«
    Als wir gingen, rief Chet uns nach: »Halt, ich hab’s jetzt: Cherchez la femme, cherchez la femme -!«
     
    Draußen schloss Dollard die Tür ab und übergab Holtzmann an die beiden Pfleger. Der alte Mann zierte sich, war aber trotzdem völlig aufgeregt. Sein Penis hing ihm noch immer aus der Hose.
    Der größere der beiden Pfleger sagte: »Mach die Hose zu, und zwar sofortl«
    Holtzmann gehorchte und ließ die Hände seitlich herunterhängen.
    »Nett, Sie kennen zu lernen.« Wieder ganz der freundliche Opa. »Mr. Dollard, wenn ich mich eben ungehörig -«
    »Kein Wort mehr, verdammt noch mal«, blaffte Dollard ihn an und erklärte dann den beiden Pflegern: »Schafft ihn wieder rein, und passt auf ihn auf, bis ich mit den beiden hier fertig bin. Ich schicke Mills rüber, damit er euch hilft.«
    Die Pfleger schoben Holtzmann mit dem Gesicht gegen die Wand. »Rühr dich nicht vom Fleck, alter Knabe.« Einer von ihnen deutete auf die Tür und fragte: »Da drinnen alles in Ordnung, Frank?«
    »Chet Bodine sprudelt über wie ‘n verstopftes Klo, und Jackson hackt auf ihm rum. Und auf Randall - der reitet wieder die Ariermasche.«
    »Das hab ich schon ‘ne Weile nicht mehr gehört, ich dachte, wir hätten’s unter Kontrolle«, sagte der Pfleger und schien nicht amüsiert.
    »Dachte ich auch«, sagte Dollard. »Irgendwas muss den ganzen Haufen ziemlich aufgeregt haben.«
     
    Als wir wieder im Hauptgebäude waren, sagte er: »Da sind ja gerade die Steuergelder nur so durch den Schornstein gejagt worden.«
    Milo sagte: »Ich will Peake sehen.«
    »Und ich will Sharon Stone ficken -«
    »Frank, bringen Sie mich jetzt zu Peake.«
    »Aber sicher. Einfach so. Was zum Teufel glauben Sie -« Wieder riss Dollard sich zusammen und stieß ein kurzes Lachen aus. »Dazu ist eine Genehmigung notwendig, Detective. Und zwar von Mr. Swig, und der ist, wie ich schon sagte -«
    »Rufen Sie ihn an«, sagte Milo.
    Dollard beugte eines seiner Knie. »Weil Sie es mir befehlen?«
    »Weil ich hier in einer Stunde wieder einlaufen kann, mit jeder Menge Verstärkung und einem Haftbefehl gegen Sie wegen Behinderung der Justiz. Meine Chefs machen wegen diesem Fall hier ziemlichen Druck, Dollard, und vielleicht kann Swig Ihnen Schutz bieten, aber wo er nicht da ist, kann er Sie kaum

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