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Monster

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Titel: Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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aus.«
    »Sagen Sie mir nur, ob es überhaupt Blut ist.«
    »Das kann ich sofort machen.«
    Wir schauten ihm zu, wie er Lösungs- und Kontrastmittel mischte und auf Teströhrchen und -streifen verteilte. Nach einigen Minuten kam die Antwort. »Null positiv.«
    »Die Blutgruppe von Richard Dada«, sagte Milo.
    »Und darüber hinaus dreiundvierzig Prozent der Bevölkerung«, erklärte Merriweather. »Ich werde einfach mal hier und im übrigen Haus weiter rumkratzen, das kann zwar den ganzen Tag dauern, aber vielleicht finde ich ja was, das für Sie interessant ist.«
    Als wir wieder in Milos Wagen saßen, rief er erneut bei der Zulassungsstelle an und ließ die Adresse in der South Shenandoah Street mit irgendwelchen Fahrzeugzulassungen abgleichen. Fehlanzeige.
    Er ließ den Motor aufheulen und fuhr mit quietschenden Reifen los, wobei es weniger die Eile denn die Frustration war, die ihn antrieb. Als wir zum Pico kamen, hatte er sich allerdings schon wieder so weit abgeregt, dass er langsamer fuhr.
    An der Kreuzung Doheny mussten wir an einer roten Ampel halten, und er sagte: »Es war Richards Blutgruppe. Die Tatsache, dass Orson sich verpisst hat, ohne die Miete zu zahlen, könnte erklären, warum Richard in zwei Teile zersägt worden ist und Ciaire nicht. Zu dem Zeitpunkt, als er sie erledigt hat, hatte er keine Werkstatt mehr. Und er hatte keine Zeit oder nicht die Möglichkeit, sich neu einzurichten … Der ganze zusammengeklaute Kram, die Filmausrüstungen - irgendwo muss der den Krempel doch unterstellen. Ich denke, wir sollten mal Mietlagerräume und so weiter überprüfen … Es wäre ja zu schön gewesen, wenn Itatani mit Bestimmtheit hätte sagen können, dass Claire die Frau im Auto gewesen ist.«
    »Wenn sie’s war, hat Itatani sie gesehen, kurz bevor sie ermordet wurde. Vielleicht sind Orson und sie ja in dem Einkaufszentrum gewesen, und deswegen hat er sie da auch entsorgt. Was gibt’s da denn für Läden?«
    »Montgomery Ward, Toys ‘R’ Us, Schnellrestaurants und dann noch Stereos Galore - hinter dem Laden wurde sie gefunden.«
    »Stereos Galore«, sagte ich. »Kann es sein, dass die auch Kameras verkaufen?«
    Er schaute in den Rückspiegel und machte eine verbotene 180-Grad-Wende.
     
    Der Parkplatz vor dem Laden war voll, also mussten wir dahinter an der Zufahrt von La Cienga parken. Stereos Galore war ein riesiger zweistöckiger Laden mit grauen Noppenböden und braunen Trennwänden. Endlose Reihen von Fernsehgeräten flimmerten tonlos vor sich hin, während gleichzeitig Stereoanlagen mit blinkenden Leuchtdioden wummernde Rhythmen absonderten, die miteinander im Clinch lagen; Verkäufer in smaragdgrünen Westen erklärten ungläubig dreinblickenden Kunden die letzten technischen Neuerungen auf dem Markt. Die Abteilung mit den Kameras war am hinteren Ende der zweiten Etage.
    Der Abteilungsleiter war ein schmächtiger, dunkelhäutiger Mann namens Albert Mustafa, der einen reichlich gestressten Eindruck machte. Er trug einen exakt zurechtgestutzten schwarzen Schnurrbart und eine Brille mit Gläsern, die so dick waren, dass seine Pupillen meilenweit entfernt schienen. Er komplimentierte uns zu einer relativ ruhigen Ecke hinter einer Stellwand voller Filmkassetten in bunten Schachteln. Die Kakophonie aus dem unteren Stockwerk drang sogar noch durch den Bodenbelag. Marie Sinclair hätte sich hier richtig zu Hause gefühlt.
    Claire Argents Foto rief nur ein Kopfschütteln hervor. Milo fragte ihn, ob jemand für größere Summen bei ihm eingekauft hatte.
    »Vor sechs Monaten?«, sagte er.
    »Vor fünf oder sechs Monaten«, wiederholte Milo. »Und zwar auf den Namen Wark oder Crimmins oder Orson. Es geht dabei in erster Linie um Videozubehör oder Kameras.«
    »Was meinen Sie mit größeren Summen?«, sagte Mustafa.
    »Was wäre denn typisch in dem Zusammenhang?«
    »Typisch gibt’s eigentlich gar nicht. Normale Kameras reichen im Preis von fünfzig Dollar bis fast tausend. Eine Videoanlage können wir Ihnen schon für knapp dreihundert zusammenstellen, aber wenn man technisch auf dem letzten Stand sein will, muss man auch richtig Geld dafür ausgeben.«
    »Und jeder Verkauf wird vom Computer registriert?«
    »Zumindest sollte es so sein.«
    »Wird dabei eine Einteilung vorgenommen, je nachdem, wie viel die Kunden ausgeben?«
    »Nein, Sir.«
    »Okay«, sagte Milo. »Wie wär’s, wenn wir uns mal die Verkäufe von Videos und Zubehör im Wert von über tausend Dollars ansehen. Und zwar über den Zeitraum

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